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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Die drei norwegischen Nordmeer-Expedätiouen 1876—78. 
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Als Endergcbnifa der Schmelck’scheu Untersuchungen des Wassers des 
norwegischen Nordmeeres stellt sich heraus, dafs bei einem mittleren Betrage 
des spezifischen Gewichts gleich 1,0265 in ¡00 Theilou Seewasser enthalten sind: 
Chior K*lk Magnesia Schwefelsäure Kali 
1,963 0,0577 0,3203 0,2214 0,0472 
Für die mittleren Wertlie der in diesem Wasser enthaltenen Salze erhält 
man in Procenten: 
CaCOs CaSOi MgSOi Mg CI» KCl UaHCO* Na CI 
04)02 0,1895 0,2071 0,8561 0,0747 0,0166 2,682 
Hiernach enthalten 100 Theile trockenos Seesalz: 
CaCOs Ca SO* MgSOi Mg CI Ä KCl K*00a Na CI 
0057 4,00 5,93 10,20 2,14 0,475 76,84 
Als Vergleich geben wir hier noch zum Schlufs die Procentzahlen, welche 
Forcliharnmer aus seinen Untersuchungen von ca 200 Wasserprobou aus den 
verschiedensten Theilen der Oceane für die fünf in denn oceauisehen Wasser 
hauptsächlich vorkommenden Salze hergeleitet hat (s. Phil. Trans., Vol. 155 
(1865), pag. ¿03—262), welche nur wenig von den obigen Zahlcnwcrthen ab* 
weichen: 
Ca .SO t MgSOi Mg Cb KCl Na Ol VeracJjfcü. 
8,94 6,40 9,44 1,69 78,32 0,21 
Die zweite Abhandlung von L. Sclimclck in diesem Heft: „Ucber die 
oceanischen Ablagerungen“ ist von hohem oeeanographischen und zugleich 
geologischen Interesse, insofern über die geologische Beschaffenheit und die 
chemische Zusammensetzung des Bodens des norwegischen Nordmeeres bisher 
noch nichts erforscht und bekannt war. Derartige Arbeiten in grösseren Tiefen 
der Oceane sind auch mit grofseu Schwierigkeiten und Kosten verknüpft und 
wurden zum Theil nur unternommen und ausgeführt zum Zwecke der Klarlegung 
des allgemeinen biologischen Charakters des betreffenden Meeresbodens aus 
den in demselben vorkommenden Organismen und deren Resten, so z. B. die 
Untersuchungen von Dr. Wallicii über den N'ordatlautiachen Meeresboden, der 
„ Porarpine* in der Färö-Shetland-Hnme (1869) und der „ Vatorous“, südöstlich von 
Grönland (1875). Eine systematische und zusammenfassende Untersuchung des 
Meeresbodens der drei grofsen Oceane besitzen wir von John Murray, dem 
Geologen der CAoi/««^»-*Expedition (187S—1876), welche überraschende Resultate 
lieferte (s. „Ami. d. flydr. etc.“, 1879, pag. 52). Der Boden des norwegischen 
Nordmeeres bietet insofern ein grofses geologisches Interesse dar, als die 
Kenntuifs desselben den Schlüssel zu der Bestimmung der über das Bett des 
Nordatlautic sich ausbreitenden sedimentären Ablagerungen liefert. Das Gebiet 
dieses Meeres ist au verschiedenen-Stellen von Inseln und Contincnten begrenzt, 
wo glacinle und vulkanische Kräfte gewirkt haben oder noch wirken. Wenige 
Gegenden der Erde sind in gleicher Weise wie Norwegen während der Eis 
zeit den Gletscher Wirkungen ansgesetzt gewesen; Spitzbergen und Grönland sind 
uoch jetzt vergletschert. Jan Mayen uud Island liefern hinsichtlich der vulka 
nischen Kräfte ein analoges Beispiel. Während Jan Mayen einen längst ver 
loschenen vulkanischen Herd bildet, in welchem seit Jahrhunderten keine 
beträchtliche vulkanische Eruption beobachtet worden ist, sind die isländischen 
Vulkane noch gegenwärtig in voller Thätigkeit. 
Sind wir auch nicht im Staude, zu bestimmen, in welchem Grade diese 
Kräfte die oceanischen Ablagerungen zu vermehren vermögen, so wissen wir 
doch, dafs beide bei der Bildung derselben zusammengewirkt haben. So ist 
es z. B., eine bekannte Tliatsache, dafs das Eis in Verbindung mit Gletscher- 
strömen alle Sorten von Gesteinstrümmein in das Bett des Oceans abladet, 
und dafs das Treibeis sie bis in die entferntesten Meeretstbeile fortführt. Ferner 
sind so manche Mineralmassen der oceanischen Ablagerungen vulkanischen Ur 
sprungs und prägen denselben einen bestimmten Charakter auf, wie Murray 
für die Betten der grofsen Oceane nachgewiesen hat. 
Aber aufsei* diesen Eis- und vulkanischen Wirkungen sind noch andere 
Ageuticn für die Beschaffenheit des Bodens des Nordatkmtic von Einflufs, So
	        
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