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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen eie., Juli lHbJ. 
Nachdem „Coniet“ iu uördlicher Breite noeli 3 Tage im Stilleugürtcl zu 
gebracht hatte, gelang es am 28. März den unweit 3° N-Br und 22,6° W-Lg 
durchkommenden NE-i’assat zu erreichen. Im Gebiete desselben wurde später 
zwischen 6° und 19° N-Br der kräftigste Wind augetroffen. Nördlich von dem 
letzteren Parallel sank der Wind zum ganz leisen, unbeständigen Zuge herab, 
so dafs es schien, als ob der Passat schon enden wolle. Derselbe fafste indessen 
später noch wieder kräftig durch, und schien seine polare Grenze am 3. April 
in der Nähe von 27,2° N-Br und 39° W-Lg zu liegen. Als dort der Wind 
abermals bis zum leisen Zuge abnahm, zeigte das Barometer eineu höchsten 
Stand von 769,7 mm an. Am Mittage des 5. April, als „Comel“ sich in 30,2° N-Br 
und 38° W-Lg befand, stand der Hamburger Schooner „Irene“, der die Linie 
iu 28,3° W-Lg am 18. März verlassen hatte, iu 29,8° N-Br und 39,5° W-Lg. 
„dornet“ vollendete danu später den vorliegenden Theil der Reise unter ange- 
uähert denselben Verhältnissen, wie sie bei der Besprechung der Reise der 
„Irene“ schon erwähnt worden sind. Das Vollscliiff erreichte den St. Georgs 
Kanal am 24. April, während der Schooner am 26. April in die Nähe von 
Lizard gelangte. „Coniet“ hatte die Reise von Manila ab in 114 Tagen 
vollendet. Um von der Snuda-Strafse her nach Tuskar zu kommen, waren 
100 Tage erforderlich gewesen, und von diesen hatte man wieder 37 Tage iu 
nördlicher Breite verbracht. 10° N-Br war in 29,8° W-Lg am 25. März, 
20° N-Br in 35,6° W-Lg am 29. Mürz, 30° N-Br in 38° W-Lg am 5. April und 
40° N-Br in 29,8“ W-Lg am 10. April gekreuzt worden. 
16. Reise der Bremer Bark „Canton“, Kapt. Fr. Schlüter. 
Aui 17. Februar 1883 vcrliefs die nach dem Busen von Guinea bestimmte 
Bark „Canton“ die Mündung des Tajo. Dieselbe segelte bei, in den nächsten 
Tagen augetroffeneu frischen Nord- und Ostwinden bis zum 22. Februar nach 
27° N-Br iu 20,3° W-Lg. Südlich von diesem Punkte wurde zunächst ein 
mäfsiger Südwind beobachtet, der sich jedoch bald nach links veränderte und 
dann Passat wurde. Die polare Grenze dieses letzteren Windes schien am 
24. Februar in der Nähe von 25,8° N-Br und 21° W-Lg zu liegeu. Ein höchster 
Luftdruck von 768,5 mm wurde unweit 24° N-Br abgelesen. Der bis nach 
17° N-Br hin sehr kräftige Passat begleitete die Bark bis nach 11° N-Br iu 
18,5° W-Lg. ln dem hier beginnenden Stillengürtel konnte bei darin herrschender 
leichter nördlicher und westlicher Mallung noch eine einigermafsen befriedigende 
Fahrt erzielt werden. Flaue südwestliche Winde herrschten vor, nachdom 
„Canton“ am 12. März in 4° N-Br zur Längo des Kap Palmas gelangt war, 
und von jenen wurde die Bark auch bis zum 16. März zur Rhede von Appam 
geführt. Um zu derselben von Lissabon aus zu gelangen, waren uur 27 Tage 
erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte mau: 30° N-Br in 19° W-Lg 
am 21. Februar, 20° N-Br in 22,3° W-Lg am 26. Februar und 10° N-Br iu 
17,8° W-Lg am 4. März gekreuzt. 
Von Accra aus trat „Canton“ am 22. Mai die Heimreise nach Bremen 
an. Man segelte bei den während derselben zunächst angetroffeuen leichten 
SW-Wiudcu über B. B.-Bug, bis am 25. Mai 2.7° N-Br in 1,8° O-Lg erreicht 
worden war. Als dort der frisch gewordene Wind sich nach Süd veränderte, 
wurde gewendet und ein westlicher Kurs verfolgt. Die Bark rückte auf dem 
selben dann in solcher Weise vor, dafs am 26. Mai in 2,2° N-Br der Meridian 
von Greenwich und am 4. Juni 0,7° N-Br in 21,5° W-Lg erreicht wurde. Un 
weit dieses letzteren Punktes wurde ein hoch nördlicher Kurs eingeschlagen, 
auf welchem „Canton“ bis zum 7. Juni zu der in 5° N-Br und 24,5° W-Lg 
liegenden nördlichen Grenze des SE-Passats gelangte. Zur Ueberschreitung 
des Stillengürtels war nur ein Tag erforderlich. Schon am 8. Juni konnte bei 
dom unweit 5,8° N-Br iu 24,6° W-Lg ersetzenden NE-Passat wieder ein be 
friedigender Fortgang nach Norden erzielt worden. А1з der zwischen 12° und 
19° N-Br in gröbster Stärke auftretende Passat dio Bark bis zum 15. Juni nach 
19° N-ßr in 34,7° W-Lg geführt hatte, wurde derselbe für mehrere Tage durch 
Stille und leichte Mallung unterbrochen, so dafs es schien, als ob schon hier 
die polare Passatgrenze erreicht sei. Es wurde jedoch nördlich von 21,5° N-Br 
später noch wieder ein längerer beständiger NE-Wind angetroflon, der alle An 
zeichen des Passates besafs. Derselbe begleitete „Canton“ bis nach 33° N-Br
	        
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