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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Juli 1883. 
gelaDgt, -während „Cuba“ südliche Breite in 23° W-Lg nicht eher als am 
23. Juni verlassen konnte. 
Eine verhältnifsmäfsig sehr lange Zeit war für „Hermann“ erforderlich, 
um den Stillengürtel zu überschreiten. Denn nachdem man am 23. Mai in der 
Nähe von 2,2° N-Br in 23,9° W-Lg den SE-Passat verloren hatte, waren nicht 
weniger als S 1 /» Tage erforderlich, um zur äquatorialen Grenze des NE-Passats 
zu gelangen. Als dieselbe endlich am 31. Mai überschritten worden war, 
wurde zunächst auch nur noch sehr flauer Passat angetroffen. Nur auf der 
zwischen 9° und 20° N-Br liegenden Strecke wehte derselbe später in befrie 
digender Stärke. Sein Gebiet dehute sich nicht weiter als bis nach 21,3° N-Br 
in 33,8° W-Lg aus. Schon in der Nähe dieses Punktes, wo am 9. Juni ein 
höchster Luftdruck von 767,0 mm beobachtet wurde, gcrieth das Schiff wieder 
in leichte, meistens aus westlicher Richtung kommende Mallung. Auf diese 
folgte nach einiger Zeit ein leichter unbeständiger Westwind, und traf man 
kräftigere Winde erst nördlich von 40° N-Br an. Da auch deren Richtung eine 
günstige war, konnte auf dem letzten noch vorliegenden Reiseabscluiitt eiu 
befriedigender Fortgang erzielt werden, und ohne dafs sich ferner Nennens- 
werthes ereignete, erreichte „Hermann“ am 4. Juli die Mündung des Kanals. 
Um zu demselben von Ilangoon aus zu gelangen, waren 125 Tage erforderlich 
gewesen. Im Nordatlantischen Ocean hatte man 44 Tage zugebracht, und dort: 
10° N-Br iD 26,9° W-Lg am 4. Juni, 20° N-Br in 33,4° W-Lg am 8. Juni, 
30° N-Br in 32,6° W-Lg am 16. Juni und 40° N-Br in 29,9° W-Lg am 26. Juni 
gekreuzt. Von den Mitseglern erreichte: „Polynesia“ den Kanal am 23. Juni, 
„Cuba“ am 4. August und „Madeleine Rickmers* am 10. Juni. 
14. Reise des Bremer Vollschilfes .,Comet“, Kapt. E. Siegeiter. 
An Bord des auf einer Reise von Cardiß nach Hongkong begriffenen 
Vollschiffes „Comet“ wurde am 21. April 1882, dem fünften Tage nach Beginn 
der Reise, in etwa 47,5° N-Br und 14° W-Lg die Führung des meteoro 
logischen Journals begonnen. Das Schiff segelte von diesem Punkte aus bei 
dem sich fast immer im nordwestlichen Viertel des Kompasses haltenden Winde 
südwärts und erreichte sehliefslich den Passat, ohne dafs vorher Störung irgend 
einer Art angetroffen wurde. Unweit 34° N-Br in 18° W-Lg, wo ein Baro 
meterstand von 769,1 mm beobachtet wurde, veränderte sich der Wind durch 
N nach NNE. Das Gebiet des Passats, welches bei frischem, beständigem 
Winde durchsegelt wurde, dehnte sich aus bis nach 4,8° N-Br in 25,6° W-Lg. 
Die Ueberschreitung des unweit dieses Punktes beginnenden StilleDgürtels er 
forderte nur einen halben Tag. Noch an demselben Tage, an welchem man 
den NE-Passat verloren hatte, stellte sich in etwa 4,5° N-Br der, freilich in 
nächster Zeit nur sehr unbeständig wehende SE-Passat wieder ein, welcher das 
Schiff bis zum 12. Mai zu der iu 29° W-Lg überschrittenen Linie führte. Auf 
dem Wege zu derselben war: 40° N-Br in 14,8° W-Lg am 24. April, 30° N-Br 
in 19,3° W-Lg am 28. April, 20° N-Br in 24,1° W-Lg am 2. Mai und 10° N-Br 
in 25,2° W-Lg am 5. Mai gekreuzt worden. 
In südlicher Breite fand „Comet“ anfänglich nur einen sehr unbefrie 
digenden Passat. Erst nachdem 10° S-Br passirt worden war, wurde derselbe 
kräftiger, um dann mehrere Tage in dieser Weise anzuhalten. Die polare 
Passatgrenze schien am 21. Mai in geringer Entfernung von 21,5° S-Br iu 
29° W-Lg zu liegen. Als sich dort der flau gewordene Wind nach NE ver 
änderte, geschah dasselbe bei einem Barometerstände von 764,3 mm. Ein 
höchster Stand von 767,3 mm wurde einen Tag später in der Nähe von 23° S-Br 
beobachtet. Nachdem der schwache, südlich vom Passatgebiet zunächst mehrere 
Tage aus nordwestlicher Richtung wehende Wind später durch W und S nach 
SE umgelaufen war, hielt sich der Wind wieder mehrere Tage im östlichen 
Halbkreise. Erst nachdem sich der Wind am 30. Juni, in der Nähe von 
38° S-Br in 21° W-Lg, zum zweiten Male durch N nach W verändert hatte, 
blieb er westlich und brachte das Schiff bis zum 3. Juni zu dem in 39,7 S-Br 
überschrittenen Meridian von Greenwich. Der 3. Juni war der 22. bis dahin in 
südlicher Breite zugebrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br 
in 30,1° W-Lg am 16. Mai, 20° S-Br in 29,6° W-Lg am 20. Mai und 30° S-Br 
in 26,6° W-Lg am 27. Mai gekreuzt. Beim Zurücklegen der erforderlichen
	        
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