674
Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Juli 1883.
gelaDgt, -während „Cuba“ südliche Breite in 23° W-Lg nicht eher als am
23. Juni verlassen konnte.
Eine verhältnifsmäfsig sehr lange Zeit war für „Hermann“ erforderlich,
um den Stillengürtel zu überschreiten. Denn nachdem man am 23. Mai in der
Nähe von 2,2° N-Br in 23,9° W-Lg den SE-Passat verloren hatte, waren nicht
weniger als S 1 /» Tage erforderlich, um zur äquatorialen Grenze des NE-Passats
zu gelangen. Als dieselbe endlich am 31. Mai überschritten worden war,
wurde zunächst auch nur noch sehr flauer Passat angetroffen. Nur auf der
zwischen 9° und 20° N-Br liegenden Strecke wehte derselbe später in befrie
digender Stärke. Sein Gebiet dehute sich nicht weiter als bis nach 21,3° N-Br
in 33,8° W-Lg aus. Schon in der Nähe dieses Punktes, wo am 9. Juni ein
höchster Luftdruck von 767,0 mm beobachtet wurde, gcrieth das Schiff wieder
in leichte, meistens aus westlicher Richtung kommende Mallung. Auf diese
folgte nach einiger Zeit ein leichter unbeständiger Westwind, und traf man
kräftigere Winde erst nördlich von 40° N-Br an. Da auch deren Richtung eine
günstige war, konnte auf dem letzten noch vorliegenden Reiseabscluiitt eiu
befriedigender Fortgang erzielt werden, und ohne dafs sich ferner Nennens-
werthes ereignete, erreichte „Hermann“ am 4. Juli die Mündung des Kanals.
Um zu demselben von Ilangoon aus zu gelangen, waren 125 Tage erforderlich
gewesen. Im Nordatlantischen Ocean hatte man 44 Tage zugebracht, und dort:
10° N-Br iD 26,9° W-Lg am 4. Juni, 20° N-Br in 33,4° W-Lg am 8. Juni,
30° N-Br in 32,6° W-Lg am 16. Juni und 40° N-Br in 29,9° W-Lg am 26. Juni
gekreuzt. Von den Mitseglern erreichte: „Polynesia“ den Kanal am 23. Juni,
„Cuba“ am 4. August und „Madeleine Rickmers* am 10. Juni.
14. Reise des Bremer Vollschilfes .,Comet“, Kapt. E. Siegeiter.
An Bord des auf einer Reise von Cardiß nach Hongkong begriffenen
Vollschiffes „Comet“ wurde am 21. April 1882, dem fünften Tage nach Beginn
der Reise, in etwa 47,5° N-Br und 14° W-Lg die Führung des meteoro
logischen Journals begonnen. Das Schiff segelte von diesem Punkte aus bei
dem sich fast immer im nordwestlichen Viertel des Kompasses haltenden Winde
südwärts und erreichte sehliefslich den Passat, ohne dafs vorher Störung irgend
einer Art angetroffen wurde. Unweit 34° N-Br in 18° W-Lg, wo ein Baro
meterstand von 769,1 mm beobachtet wurde, veränderte sich der Wind durch
N nach NNE. Das Gebiet des Passats, welches bei frischem, beständigem
Winde durchsegelt wurde, dehnte sich aus bis nach 4,8° N-Br in 25,6° W-Lg.
Die Ueberschreitung des unweit dieses Punktes beginnenden StilleDgürtels er
forderte nur einen halben Tag. Noch an demselben Tage, an welchem man
den NE-Passat verloren hatte, stellte sich in etwa 4,5° N-Br der, freilich in
nächster Zeit nur sehr unbeständig wehende SE-Passat wieder ein, welcher das
Schiff bis zum 12. Mai zu der iu 29° W-Lg überschrittenen Linie führte. Auf
dem Wege zu derselben war: 40° N-Br in 14,8° W-Lg am 24. April, 30° N-Br
in 19,3° W-Lg am 28. April, 20° N-Br in 24,1° W-Lg am 2. Mai und 10° N-Br
in 25,2° W-Lg am 5. Mai gekreuzt worden.
In südlicher Breite fand „Comet“ anfänglich nur einen sehr unbefrie
digenden Passat. Erst nachdem 10° S-Br passirt worden war, wurde derselbe
kräftiger, um dann mehrere Tage in dieser Weise anzuhalten. Die polare
Passatgrenze schien am 21. Mai in geringer Entfernung von 21,5° S-Br iu
29° W-Lg zu liegen. Als sich dort der flau gewordene Wind nach NE ver
änderte, geschah dasselbe bei einem Barometerstände von 764,3 mm. Ein
höchster Stand von 767,3 mm wurde einen Tag später in der Nähe von 23° S-Br
beobachtet. Nachdem der schwache, südlich vom Passatgebiet zunächst mehrere
Tage aus nordwestlicher Richtung wehende Wind später durch W und S nach
SE umgelaufen war, hielt sich der Wind wieder mehrere Tage im östlichen
Halbkreise. Erst nachdem sich der Wind am 30. Juni, in der Nähe von
38° S-Br in 21° W-Lg, zum zweiten Male durch N nach W verändert hatte,
blieb er westlich und brachte das Schiff bis zum 3. Juni zu dem in 39,7 S-Br
überschrittenen Meridian von Greenwich. Der 3. Juni war der 22. bis dahin in
südlicher Breite zugebrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br
in 30,1° W-Lg am 16. Mai, 20° S-Br in 29,6° W-Lg am 20. Mai und 30° S-Br
in 26,6° W-Lg am 27. Mai gekreuzt. Beim Zurücklegen der erforderlichen