Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Juli 1883.
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„Arcturus*> welcher die Linie in 92,4° O-Lg am 12. November kreuzte, welcher
sich am 19. November bei Atschin befunden halte, erreichte Singapore erst am
•S. Dezember. Noch ein anderer Mitsegler, die Bark „Richard Rickmen
welche sich am 23. Oktober in 35,2° S-Br uud 80° O-Lg befunden hatte, die
den Aequator in 91,9° O-Lg am 12. November passirte uud am 17. November
zur NW-Spitze von Sumatra gelangte, war am 30. November auf der Rhede
von Singapore geankert. Durch das Verfolgen der durch die Swnd«-Strafse
führenden Route war also die Reise des „ Willy Rickmers“ bedeutend verkürzt
worden.
Nachdem „ Willy Rickmers“ längere Zeit in Singapore zugebracht hatte,
versegelte derselbe am 1. Januar 1883 nach Bassein. ln diesem am 9. Januar
erreichten Platze wurde das Schiff mit Reis beladen, und dann am 12. Februar
die Heimreise direkt nach Bremen angetreten. Der frische, den Anfang dieser
Reise begünstigende NW-Wind veränderte sich bald nach rechts und wurde
dann flauer. Als die Bark am 20. Februar nach 3° N-Br in 89° O-Lg gelaugt
war, sank der nördliche Wind zum ganz leisen Zuge herab, und schliefslich
endete derselbe, als man der Linie schon sehr nahe gekommen war, in Stille.
Bei leichtem, südöstlichem Zuge ging „ Willy Rickmers“ am 24. Februar iu
87,8® O-Lg von nördlicher in südliche Breite über. Der 24. Februar war der
12. nach dem Antritt der Reise verflossene Tag. 10° N-Br war in 89,6® O-Lg
am 16. Februar gekreuzt worden. Sehr ungünstig waren die von „ Willy
Rickmers“ iu südlicher Breite angetroffenen Verhältnisse. Leichte östliche
Mallung und Windstille verursachten dort eine solche Verzögerung, dafs am
Mittag dos 6. März der Schiffsort erst 7,3® S-Br in 85,8° O-Lg war. Erst bei
dem sich in der Nähe dieses Punktes einstcllenden SE-Passat liefs sich wieder
ein rascherer Fortgang erzielen, und segelte nmn dann bis zum 15. März nacli
23,8° S-Br in 71,5® O-Lg. Unweit dieses Punktes nahm der seit mehreren
Tagen nur schwache Wind nordöstliche Richtung an, dadurch auzeigend, dafs
die polare Passatgrenze erreicht sei Der dort 764,7 mm betragende Luftdruck
sank während der an dem nächsten Tage erfolgenden Drehung nach links um
2 mm und stieg, nachdem der später folgende SE-Wind wieder einige Tage un
gehalten hatte, bis auf einen unweit 27° S-Br in 63° O-Lg beobachteten
höchsten Stand von 769,0 mm. Oestliche Winde blieben später noch für lange
Zeit die vorherrschenden und erfolgte nicht eher wieder eine Drehung des
Windes durch N nach W T , bis man am 3. April nach 34,5° S-Br in 27° O-Lg
gekommen war. Westlich von diesem Punkte traten anhaltende Westwinde auf,
bei denen sieb, obgleich sie nicht stürmisch waren, doch nur ein langsamer
Fortgang nach Westen erzielen liefs. Bei einem sich am 15. April einstellendeu
kräftigen SE-Winde wurde noch an demselben Tage die Länge der Kapstadt
überschritten, und nachdem im Atlantischen Ocean der Wind noch wieder für
kurze Zeit aus südwestlicher Richtung geweht hatte, führte der nach SE zurück
gekehrte Wind die Bark am 18. April in 9,7° O-Lg wieder nördlich von
30° S-Br. Südlich von diesem Parallel waren 10 Tage zugebracht worden.
Auf der Fahrt nach der Südspitze Afrika’s hatte die Bark: 10° S-Br iu
85,3° O-Lg am 7. März, 20® S-Br in 77,4° O-Lg am 12. März und 30° S-Br
in 38.5° O-Lg am 28. März, wie 60° O-Lg iu 26,8® S-Br am 20. März und
30° O-Lg iu 32,8° S-Br am 1. April gekreuzt.
Nördlich von 30° S-ßr im Atlantischen Ocean veränderte sich der Wind
wieder nach W und sank daun, nachdem er von daher für einige Tage frisch
geweht hatte, zur flauen unbeständigen Briese herab. Schliefslich entwickelte
sich aus letzterer, indem der Wind durch S uach SSE drehte, der Passat,
dessen polare Grenze am 25. April in der Nähe von 20° S-Br und 1,8° O-Lg
zu liegen schien. Von dem in mäfsiger Stärke wehenden Passat wurde „ Willy
Rickmers“ bis zum 9. Mai zu der in 23® W-Lg überschrittenen Linie geführt.
Die Bark hatte die zwischen 30° S-Br und Aequator liegende Strecke in
21 Tagen vollendet, uud auf derselben: 20° S-Br iu 1,8® O-Lg am 25. April
uud 10° S-Br iu 12,4° W-Lg am 2. Mai gekreuzt.
ln nördlicher Breite erfolgte der Uebcrgang vom Gebiete des SE- in
das des NE-Passats in verhältuifsmäfsig rascher Weise. Man überschritt in
einem Tage den zwischen 2,5° N-Br in 24,3° W-Lg und 3,2° N-Br in 24,6° W-Lg
liegenden Stillengürtel, ln der Nähe des letzteren Punktes wurde der NE-