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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Tägliche Aendertmgen dev Windstärke. 
bo giebt uns der Vergleich der Differenzen v<t—v„ und V* — V„ durchaus keine 
Idee davon, in welchem Falle das Verhüttnifs der Geschwindigkeit zum 
Gradienten stärker gewechselt hat; v.m dieses zu ermitteln, mufs entweder vor 
dem Vergleich jede dieser Differenzen durch den entsprechenden Gradienten 
dividirt werden, oder es müssen statt der Differenzen die Quotienten vJv D und 
Vd/Vu genommen werden, in welchem Falle mau sich von der verschiedenen 
Gröfse des Gradienten unabhängig macht. Da die Tagesmittel der Wind 
geschwindigkeit sich annähernd proportional den Gradienten verhalten, so 
können als Divisoren im ersteren Falle statt der unbekannten mittleren 
Gradienten die mittleren Geschwindigkeiten genommen werden, allenfalls auch 
die Mittel der täglichen Maxima, wie dieses Herr Hamberg au einigen Stellen 
seiner Schriften gethau hat, oder auch die Mittel der täglichen Minima. Diese 
letzteren beiden Berechnungsarteu stehen zu jener des Quotienten Maximum zu 
Minimum, welchen wir q nennen wollen, in folgendem Verhältnifs: nimmt man 
die Maxima als Reduktiousfaktoren, so ist der erhaltene Werth 1—1/q; nimmt 
man die Minima, so erhält man dagegen q— 1, Ausdrücke, welche leicht auf 
einander und auf q zu reduciren sind. Uebrigeus ist noch zu bemerken, dafs 
die Differenz sowohl als das Verhältnifs der Extreme auch noch von der Läugo 
der ßeobachtungsreihe und den zufälligen Schwankungen iu der Kurve abhängt, 
insofern eine kurze Reihe im allgemeinen weiter von einander abweichende 
Extreme zeigen wird, als eine lange, mit weniger Unregelmäfsigkeiteu behaftete; 
da dies ein systematischer Fehler ist, so ist es für Vergleiche verschieden 
langer und noch nicht ganz glatt verlaufender Zahlenreihen besser, nicht die 
Extreme, sondern bestimmte Stunden der Vergleichung zu Grunde zu legen, 
wobei der Fehler der kurzen Reihe ebenso oft nach der einen wie nach der 
andern Seite zu liegen kommen wird. Wir stellen deshalb hier das Verhältnifs 
der für 2* p. in. und 2 h a. in. ermittelten Durchschnittswerthe der Wind 
geschwindigkeit bei schwachen, mäfsigen und starken Winden aus den Tabellen 
von Hamberg zusammen, so weit die Zahlen Mittel aus mehr als 10 Tagen 
darstellen. Die Vertheihmg der Tage in Gruppen fand bei den heiteren und 
bedeckten Tagen zu Upsala (Hamberg, 1. Abh., pag. 15 und 16) und Wien 
(2. Abh., pag. 40 bis 42) nach den mittleren Windstärken der Tage statt, bei 
den allgemeinen Wertheu von Upsala und bei den übrigen Stationen (Hamberg, 
2. Abh.) nach den täglichen Maxima der Windstärke. Die Grenzen sind ver 
schieden gewählt, und verweise ich dieserhalb auf das Original; die meisten der 
Reihen sind allein aus den Monaten Mai bis August oder September gebildet, 
da das ganze Phänomen in der kälteren Jahreszeit zu sehr durch die grofseu 
unperiodischen Schwankungen verdeckt wird. Jede der Kolumnen entspricht 
einer gröfseren Windgeschwindigkeit als die jeweils links davon liegende. 
Wien 
Upsala 
i heiter 
! halbbed. 
} 
bedeckt 
heiter 
bedeckt 
Upsala, allgemein 
Deutsche 
Küste 
Petersburg 
Nukuss 
Halifax 
( heiter 
' halbbed. 
( bedeckt 
| heiter 
' halbbed. 
( bedeckt 
schwach 
n 
läfsig 
1.8 
1,5 
0,8 
1,8 
1.3 
U 
1,3 
1.1 
1.2 
5,2 
4,S 
2,2 
2,6 
i,6 
2,2 
2,3 
2,3 
2,2 
1,9 
1,8 
1,8 
1,8 
1,5 
1,4 
1.52 
1,65 
1,30 
1,57 
1,09 
1,39 
1,54 
1.87 
1,77 
1 54 
stark 
T9 I nach den Tages- 
( .'q ( mittoln derWind- 
I q f geschwindigkeit 
j geordnet. 
1,9 
(1-8) 
1,8 
1.6 
1,97 
1,70 
1,34 
2,13 
1,46 
nach den Maxima 
der Windge 
schwindigkeit ge 
ordnet. 
Mit Ausnahme von Petersburg und Nukuss ist jedoch bei den diesen 
Zahlen zu Grunde liegenden Wertheu die Trägheit der Anemometer uicht be 
rücksichtigt und der Faktor zur Verwandlung der Anemometer-Geschwindig 
keit in Windgeschwindigkeit, Robinsons Voraussetzung gemäfs, gleich 3 an
	        
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