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Tägliche Aendertmgen dev Windstärke.
bo giebt uns der Vergleich der Differenzen v<t—v„ und V* — V„ durchaus keine
Idee davon, in welchem Falle das Verhüttnifs der Geschwindigkeit zum
Gradienten stärker gewechselt hat; v.m dieses zu ermitteln, mufs entweder vor
dem Vergleich jede dieser Differenzen durch den entsprechenden Gradienten
dividirt werden, oder es müssen statt der Differenzen die Quotienten vJv D und
Vd/Vu genommen werden, in welchem Falle mau sich von der verschiedenen
Gröfse des Gradienten unabhängig macht. Da die Tagesmittel der Wind
geschwindigkeit sich annähernd proportional den Gradienten verhalten, so
können als Divisoren im ersteren Falle statt der unbekannten mittleren
Gradienten die mittleren Geschwindigkeiten genommen werden, allenfalls auch
die Mittel der täglichen Maxima, wie dieses Herr Hamberg au einigen Stellen
seiner Schriften gethau hat, oder auch die Mittel der täglichen Minima. Diese
letzteren beiden Berechnungsarteu stehen zu jener des Quotienten Maximum zu
Minimum, welchen wir q nennen wollen, in folgendem Verhältnifs: nimmt man
die Maxima als Reduktiousfaktoren, so ist der erhaltene Werth 1—1/q; nimmt
man die Minima, so erhält man dagegen q— 1, Ausdrücke, welche leicht auf
einander und auf q zu reduciren sind. Uebrigeus ist noch zu bemerken, dafs
die Differenz sowohl als das Verhältnifs der Extreme auch noch von der Läugo
der ßeobachtungsreihe und den zufälligen Schwankungen iu der Kurve abhängt,
insofern eine kurze Reihe im allgemeinen weiter von einander abweichende
Extreme zeigen wird, als eine lange, mit weniger Unregelmäfsigkeiteu behaftete;
da dies ein systematischer Fehler ist, so ist es für Vergleiche verschieden
langer und noch nicht ganz glatt verlaufender Zahlenreihen besser, nicht die
Extreme, sondern bestimmte Stunden der Vergleichung zu Grunde zu legen,
wobei der Fehler der kurzen Reihe ebenso oft nach der einen wie nach der
andern Seite zu liegen kommen wird. Wir stellen deshalb hier das Verhältnifs
der für 2* p. in. und 2 h a. in. ermittelten Durchschnittswerthe der Wind
geschwindigkeit bei schwachen, mäfsigen und starken Winden aus den Tabellen
von Hamberg zusammen, so weit die Zahlen Mittel aus mehr als 10 Tagen
darstellen. Die Vertheihmg der Tage in Gruppen fand bei den heiteren und
bedeckten Tagen zu Upsala (Hamberg, 1. Abh., pag. 15 und 16) und Wien
(2. Abh., pag. 40 bis 42) nach den mittleren Windstärken der Tage statt, bei
den allgemeinen Wertheu von Upsala und bei den übrigen Stationen (Hamberg,
2. Abh.) nach den täglichen Maxima der Windstärke. Die Grenzen sind ver
schieden gewählt, und verweise ich dieserhalb auf das Original; die meisten der
Reihen sind allein aus den Monaten Mai bis August oder September gebildet,
da das ganze Phänomen in der kälteren Jahreszeit zu sehr durch die grofseu
unperiodischen Schwankungen verdeckt wird. Jede der Kolumnen entspricht
einer gröfseren Windgeschwindigkeit als die jeweils links davon liegende.
Wien
Upsala
i heiter
! halbbed.
}
bedeckt
heiter
bedeckt
Upsala, allgemein
Deutsche
Küste
Petersburg
Nukuss
Halifax
( heiter
' halbbed.
( bedeckt
| heiter
' halbbed.
( bedeckt
schwach
n
läfsig
1.8
1,5
0,8
1,8
1.3
U
1,3
1.1
1.2
5,2
4,S
2,2
2,6
i,6
2,2
2,3
2,3
2,2
1,9
1,8
1,8
1,8
1,5
1,4
1.52
1,65
1,30
1,57
1,09
1,39
1,54
1.87
1,77
1 54
stark
T9 I nach den Tages-
( .'q ( mittoln derWind-
I q f geschwindigkeit
j geordnet.
1,9
(1-8)
1,8
1.6
1,97
1,70
1,34
2,13
1,46
nach den Maxima
der Windge
schwindigkeit ge
ordnet.
Mit Ausnahme von Petersburg und Nukuss ist jedoch bei den diesen
Zahlen zu Grunde liegenden Wertheu die Trägheit der Anemometer uicht be
rücksichtigt und der Faktor zur Verwandlung der Anemometer-Geschwindig
keit in Windgeschwindigkeit, Robinsons Voraussetzung gemäfs, gleich 3 an