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Diu hui freiesten belogenen Gipfelstationen in der Schweiz, vou welchen
meteorologische Beobachtungen gedruckt vorliegen, siud Rigi-Kuhn und Chauinout
bei Nouonburg. Die Sumuacu der uotirten Windstärken ergeben sich im Jahre
1881 für diese Stationen und zwei benachbarte Stationen im Thule wie folgt;
für eine noch freier gelegene Gipfelstation, jene auf dcui Schafberg in Oester
reich, fügen wir ferner die mittleren, aus 7 jährigen Beobachtungen geschätzten
Windstärken nach Hann („Zur Meteorologie dor Alpengipfel“) hinzu:
Sonnnerhalbjabr 1 ) Winterhalbjahr
7 1 ' a. in.
l h p. m.
9 1 ’ p. n».
7 h a. ui.
l 1 ’ p. 111.
9 h p. m.
(Rigi—Kulm (1790m)
261
236
315
403
395
401
¡Zürich (470 m)
90
204
72
91
155
68
iChauuiont (1128 m)
77
48
88
125
108
158
(Neucnburg (488 m)
182
272
216
183
235
172
Ganzes Jahr
Sommer
7 h a. m.
2 h p. m.
9 h p. ra.
7' 1 a. in.
2 h p. m.
O* p. m.
Schafberg-Gipfel
3,4
3,25
3,6
2,8
2,5
3,0
Ganz ähnlich siud auch die Resultate von den beiden Stationen dos
Puy de Dome, deren eine auf dem abgerundeten Gipfel selbst, die andere am
Pulse der Berges angelegt ist; das Jahr 1878 hat folgende mittlere Wind
stärken ergeben:
Sommerhalbjahr Winterhalbjahr
Ga 9 a 12 a 3p 6 p Dp I G a 9a 12a 3p 6 p 9 p
Obere Station ! ‘2,45 2,43 2,33 2,40 2,43 2,48 2,98 2,80 2,80 2,82 2,90 2,98
Untere Station ! 0,40 0,50 0,70 0,77 0,62 0,42 0,78 0,82 0.90 0,88 0,90 0,88
Ferner sind noch die dreijährigen stündlichen Auemometer-Aufzeiclmungcu
auf dem Gipfel des 2643 m hohen Dodabetta in Süd-Indien zu erwähnen, welche
Hann bearbeitet hat. Es stellte sich heraus:
ENE-Monsuu, November bis Mai WNW-Monsun, Juui bis Oktober
Max. 9Vs h a. m., Miu. b 1 /^ p. m., Max. 4 h a. in. u. 10 h p. m., Min. D p. in.,
Verbältnifs 1,8:1 | Verhältnifs 1,3:1
Eine Erklärung, welche für dio grofsen Züge der täglichen Periode der
Windstärke durchweg ausreicht, hat Espv bereits in einem im September 1840
vor der British Association gehalteneu Vortrage gegeben, welcher iu seinem
Werke „Philosophy of Storms“ abgedruckt ist. Auf pag. XIV dieses letzteren
findet sich der Passus: „Dor Beginn der Bildung aufsteigender Luftsäulen am
Morgen wird von einer Verstärkung des Windes begleitet sein, und seine Stärke
wird an wachsen mit dem Wachsthum dieser Säulen; beide Phänomene halten
Schritt mit der steigenden Temperatur. Diese Verstärkung des Windes ist zum
Theil durch das allseitige Einströmen der Luft an der Erdoberfläche gegen das
Centrum der aufsteigenden Säulen bedingt, welches unbeständige Briesen erzeugt;
zum andern Theil durch das Niedersteigen der Luft in der ganzen Umgebung
der aufsteigenden Säulen, welche mit sich die Geschwindigkeit herabbringt, die
sie oben besafs und vou welcher man weifs, dafs sie gröfser ist als diejenige,
welche die Luft in Berührung mit den Unebenheiten der Erdoberfläche besitzt.“
Da die Erscheinung selbst damals noch fast gar nicht die Aufmerksam
keit der Fachmänner erregt hatte, so ist auch diese Erklärung derselben un
beachtet vorübergegangen, und wurden mehrere Decenuien später, als das
Bcobachtungsmaterial sich zu häufen beganu, vergebliche Erklärungsversuche in
theilweise ganz verfehlter Richtung aufgestellt. So giebt Dovc in einem Zusatz
*) April bis September- Schliefst man bei Rigi-Kulm den August aus. zu welcher Zeit die
Beobachtungen im Hotel wegen des Höhepunktes der Reise-Saison vielleicht minder zuverlässig oder
vergleichbar sind, so erhält man das noch entschiedenere Resultat: 7 h a. n». 225, l 1 ' p. ni. 180.
9 h p. m. 255.