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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Vergleichende Uehersicht eic., Juli 1883. 
Vergleichende Uebersicht der Witterung des IVfonats Juli 1883 
in Nordamerika und Centraleuropa. 
(Mittheilung von der Dräschen Seeuvxrte.) 
Nach der „Monthly Weather Remew“ des „Signal Office“ in Washington 
und der von der Deutschen Seewarte herausgegehenen Uebersicht der Witterung 
stellen wir iin Folgenden die Hauptzüge im Witterungs-Charakter des Monats 
Juli 1883 in Nordamerika und Centraleuropa einander gegenüber. 
Nordamerika. 
1. Die tnäfsige Zahl barometri 
scher Minima, welche in west—öst 
licher Richtung insbesondere das nörd 
liche Gebiet durchzogen. Die Hälfte 
derselben hatte ihren Ursprung im Ge 
biete des FelsODgebirges, die übrigen 
im nordwestlichen britischen Amerika. 
2. Der bis zu etwa V/i mm zu 
hoho mittlere Barometerstand im 
Felsengebirge, im Ohio-Thal, in den 
mittleren atlantischen und den süd 
lichen Staaten; in den nördlichen 
Staaten, sowie an der pacifischen Küste 
lag das Monatsmittel des Luftdrucks 
etwas unter der Normalen. Die 
Schwankungen des Luftdrucks waren 
am gröbsten im Nordwesten, am klein 
sten in den südlichen Staaten, im 
Felsengebirge und in Californien. 
3. Das entschiedene Vorherrschen 
der südlichen und südwestlichen Winde 
in dem Gebiete östlich vom Felsen 
gebirge ; in dem Gebiete des Felsen 
gebirges waren nordwestliche Winde 
am häufigsten. Hervorzuheben sind 
die heftigen, von Verwüstungen be 
gleiteten Lokalstürme am 12. und 13. 
in dem Gebiete von Indiana westwärts 
nach den östlichen Gegenden von 
Nebraska und Kansas, und am 21. in 
Minnesota, Wisconsin und Michigan. 
4. Die grofse Häufigkeit schwerer 
Gewitter und die mannigfachen durch 
Blitzschläge angerichteten Schäden. 
5. Die sehr geringe Monatssumme 
des Regenfalles in den südlichen 
Staaten und in den nördlichen Gebiets- 
theileu westlich vom 92. Meridian, 
wodurch viele Gegenden an Dürre 
litten, insbesondere die östlichen Golf 
staaten. 
6. Das etwas zu niedrige Monats 
mittel der Temperatur in allen Thcilen 
der Vereinigten Staaten, ausgenommen 
Central europa. 
1. Die grofse Zahl barometrischer 
Minima, welche sich besonders im 
Nord- und Ostseebeeken zeigten und 
dort sehr verschiedenartige Beweguu- 
en ausführten. Eine der tiefsten von 
iesen Depressionen schritt vom 26. 
bis 30. von Livland nach Jütland fort. 
2. Der im nördlichen Central 
europa um 2—3 mm, im südlichen um 
7»—1 mm zu niedrige mittlere Baro 
meterstand des Monats. Die Schwan 
kung des Barometers war im nord 
östlichen Deutschland um ‘/4 gröfser, 
in Westdeutschland um etwa Vs kleiner 
als die Normale. 
3. Das entschiedene Vorherrschen 
der Winde aus südlicher bis nord 
westlicher Richtung über ganz Central- 
enropa; Stürme waren, der Jahreszeit 
entsprechend, selten. 
4. Die uugewöhnlieh grofse Ge 
witterhäufigkeit; an 21 Tagen hatten 
mein 1 als V» der deutschen Stationen, 
an 10 Tagen mehr als */* derselben 
Gewitter zu melden. 
5. Die grofse Häufigkeit und 
Menge der Niedei schlage, indem letz 
tere in allen Gebietstheilen nahezu 
das Doppelte der mittleren erreichten; 
nur an zwei Tagen (am 2. und 3.) 
blieb Deutschland ganz regeufrei. 
6. Dio abnorm hohe Temperatur 
der ersten 13 Tage und das andauernd 
kühle Wetter der folgenden 18 Tage
	        
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