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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Hingänge von meteorologische» Journale» eto.> Juni 18$3, 
Den Stillengürtel traf ,, Alice Rickmers“ zwischen 1,4° N-Br in 21,9° W-Lg 
und 6,6° N-Br in 23,5® W-Lg an. Um ihn zu überschreiten, waren volle 6 Tage 
erforderlich. Das Gebiet des NE-Passats wurde von „Alice Rickmers“ und 
B Richard Rickmers“ am 19. Mai nahezu gleichzeitig, von der letzteren Barle in 
6° N-Br und 26° W-Lg erreicht, dagegen wurde „Madeleine Rickmers* schon 
seit dem 17. Mai von dein in 5,2® N-Br und 24,8° W-Lg durchgekoinmenen 
Passat begünstigt. Am Mittage des 1. Juni, dem Tage, an welchem bei allen 
3 Schiffen der Passat ein Ende nahm, befand sich „Alice Rickmers“ in 35,3® N-Br 
und 42,3® W-Lg, „Richard Rickmers“ in 35,4® N-Br und 40,1° W-Lg und 
„Madeleim RickmenP in 35,9° N-Br und 38,5° W-Lg. Die Mündung des Kanals 
erreichte die erster« Bark am 17. Juni, die zweite am 16. Juni und die dritte 
am 10. Juni. „Alice Rickmers“ hatte die ganze Beise in 119 Tagen zurückgelogt. 
Im Nordatlantischen Ocean waren 36 Tage zugebracht und dort: 10° N-Br in 
28,3° W-Lg am 21. Mai, 20° N-Br in 36,5° W-Lg am 26. Mai, 30° N-Br in 
41° W-Lg am 30. Mai und 40® N-Br iu 38,6° W-Lg am 4. Juni geschnitten 
worden. Noch ein andrer Mitsegler, die Bark „ Willy Rickmers“, welche am 
9, Mai in 23® W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel üb ergegangon 
war, erblickte IAzard ebenfalls am 17. Juni. Das von San Francisco nach 
Dublin bestimmte Bremer Vollschiff „Roland“, welches die Linie in 28,2° W-Lg 
am 14. Mai gekreuzt, das in dem zwischen 1,7® N-Br iu 28,2° W-Lg und 
6,1° N-Br in 28,6° W-Lg liegenden Stillengürtel 6 Tage zugebracht und welches 
später den Passat am 2. Juni unweit 32,5° N-Br und 42,8® W-Lg verloren hatte, 
erreichte den Eingang de« St. Georg - Kanals gleichfalls am 17. Juni. 
20. Reise der Hamburger Bark „Prinz Albert“, Kapt. N. Maas. 
Die auf einer Roiso von Cardiff nach Tahiti begriffene Bark „Prinz 
Albert“ überschritt am 28. Mai 1882 den Parallel von 50° N. Dieselbe segelte 
von dort bei umlaufenden Winden, die ihrer Richtung nach meistens günstig 
waren, südwärts und erreichte am 6. Juni die, unweit 35,5® N-Br und 15® W-Lg 
liegende, polare Passatgrenze. In der Nähe derselben veränderte sich der 
allmählich stärker werdende Wind von NNW durch N nach NNE, ohne dafs 
Mallung diesen Vorgang begleitete. Das Passatgebiet, iu dem mir Wiud von 
mäfsiger Stärke beobachtet wurde, dehnte sieh aus bis nach 8,2® N-Br in 
25,3° W-Lg. In der Nähe dieses Punktes nahm der schon seit mehreren 
Tagen sehr flaue Wind südliche Richtung an, und kurze Zeit darauf wurde er 
zu dem, zwar nur schwach, aber doch ziemlich beständig auftretenden, westlichen 
Monsun. Die Bark segelte bei demselben nach Südosteu und gelangte, gleich 
zeitig versetzt von starker östlicher Strömung, bis zum 27. Juni nach 5® N-Br 
in 18° W-Lg. Hier wurde bei mäfsigem Südwinde gewendet. Später be 
obachtete man noch wieder au 2 Tagen leichten südöstlichen Zug, und endlich 
gelang es am 1. Juli den in 24° W-Lg überschrittenen Aequator zu erreichen. 
Die Bark hatte die, zwischen 50° N-Br und diesem Punkte liegende, Strecke 
in 34 Tagen durchsegelt und auf derselben: 40° N-Br in 14,5° W-Lg am 
4. Juni, 30® N-Br in 20,2“ W-Lg am 9. Juni, 20° N-Br iu 25,4 W-Lg am 
15. Juni und 10° N-Br in 25,8° W-Lg am 20. Juni gekreuzt. 
Im Südatlantischen Ocean fand „Prinz Albert“ bis nach 20° S-Br hin 
einen frischen, beständigen Passat. Südlich von diesem Parallel trat derselbe 
in nur geringer Stärke auf, und am 11. Juli herrschte unweit 22° S-Br für 
kurze Zoit nur ganz leiser Zug, Der Passat frischte jedoch bald wieder auf 
uud hielt dann bei zunehmendem, unweit 27° S-Br einen höchsten Stand von 
774,5 mm erreichenden, Luftdrucke verkältnifsmäfsig lange an. Er begleitete 
die Bark bis nach 30,7® S-Br in 34,8° W-Lg und endete dort am 15. Juli indem 
der kräftige Wind, bei einem Barometerstände von 773,0 mm, nordöstliche 
Richtung annahm. Südlich von 35,5° S-Br traten längere Zeit anhaltende Süd 
winde auf, an mehreren Tageu beobachtete man jedoch auch noch wieder flaue 
südöstliche Wiude. Durchstehender, nur geringe Stärke besitzender Westwind, 
stellte sich am 26. Juli, in der Nähe von 34,5° S-Br and 11® W-Lg ein. Von 
diesem Windo wurde „Prinz Albert“ bis zum 31. Juli zu dem in 41° S-Br über 
schrittenen Meridian von Greenwich geführt. Der 31. Juli war der 30. bis 
dahin in südlicher Breite verbrachte Tag. Wahrend dieser Zeit hatte man:
	        
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