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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Juni 1883. 
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meterstand von 741,1 mm. Der Sturm erreichte bei beiden Schiffen seine gröfste 
Stärke in orkanartigen von Hagel und St. Elmsfeuern begleiteten Böen. Aufscr 
diesem Sturm wurden von beiden Schiffen keine ueuuenswerlhen Stürme nn- 
getroffen. Am 25. Oktober, dem 20. bis dahin in östlicher Linie verbrachten 
Tage, erreichte „Alice Riclmerg“ in 35,2° S-Br den Meridian von 80° 0. Der 
bei heftigen, aus raumer Richtung wehenden Winden anscheinend schneller 
segelnde „Richard Ricbnerg“, welcher sieh übrigens, während die Länge zurück- 
belegt wurde, etwa einen Breitengrad südlicher hielt als „Alice Rickmerg“, hatte 
jene Länge in 35,2° S-Br schon am 23. Oktober verlassen. A m 13. Oktober 
Mittags war der Schi Öko rt der ersteren Bark 40,8° S-Br in 31° O-Lg gewesen, 
während gleichzeitig die letztere in 39,8° S-Br und 30,1° O-Lg gestanden hatte. 
Recht günstige Verhältnisse, besser als „Richard Rickmerg“ sie antraI’, 
fand „Alice Riclmen“ auf dem Wege zum Passate. Sehr frischer Wind ver 
änderte sich dort unmittelbar, ohne dafs vorher die geringste Störung auftrat, 
von SSW durch S nach SSE und wurde Passat. Der in der Nähe der polaren 
Passatgrenze 709,5 mm betragende Luftdruck stieg später bis auf ein unweit 
27 0 S-Br beobachtetes Maximum von 771,4 mm. Bis nach 10° S-Br hin wehto 
der Passat mit unverminderter Stärke; nördlich von diesem Parallel wurde der 
selbe allmählich schwächer, bis sdiliefslich am 4. November unweit 7,5° S-ßr 
in 82,2° O-Lg nur noch ein leiser, später wiederholt von kurzer Stille unter 
brochener östlicher Zug herrschte. Die Bark konnte bei demselben nur in sehr 
langsamer Weise nach N bin von ticken. Erst bei dem sich am 11. November 
in der Nähe von 2,4° S-Br und 88,2° O-Lg einstollcndcu, rasch stärker werdenden 
W-Monsun konnte wieder ein rascherer Fortgang erzielt werden. Während 
desselben überschritt „Alice um 12. November in 89,8® O-Lg den 
Aefjuator. Auf dem Wege zu demselben war: 30° S-ßr in 87° Ö-Lg am 28. Ok 
tober, 20® S-Br in 88,2® O-Lg am 31, Oktober und 10® S-Br in 88° O-Lg am 
3. November gekreuzt worden. Der Mitsegler „ Richard Ricbnerg“ war in 
91,9® O-Lg ebenfalls am 12. November, nur etwa 10 Stunden früher als „Alice 
Ricbnerg“, von der südlichen zur nördlichen Halbkugel übergegangen. Am 
10. November Mittags, als sieb die erstere Bark in 2,6® S-Br und 90,4® O-Lg 
befand, stand gleichzeitig die letztere in 2,6® S-Br und 88° O-Lg. Nachdem der 
allmählich flauer werdende westliche Monsun „Alice Rickmerg“ bis zum 14. No 
vember nach 3,2°N-Br in 92° O-Lg geführt hatte, trat leichte, wiederholt von 
Stille unterbrochene Mallung an seine Stelle. Die Bark rückte dann bis zum 
Mittage des 17. November nach 4,5° N-Br in 94,2® O-Lg vor und wechselte dort 
Signale aus mit der ebenfalls demselben Rheder gehörenden Bark „Mädeleine 
Rickmerg“, welche auf gleicher Reise von Cardiß nach Singapore begriffen war. 
Am 21, November tauschte „Alice Ricbnerg“ in 6® N-Br und 96® O-Lg Signale 
ans mit dem sie so lange begleitenden Mitscgler „Richard RickmergNachdem 
später die Malakka-¡Strafse durchsegelt worden war, gelang es schliofslicli am 
1. Dezember, an demselben Tage, an welchem „Maddeine Ricbnerg“ es tliat, die 
Rhede von Singapore zu erreichen. Die Dauer der Reise von 50° N-Br her 
betrug 104 Tage, „Richard Ricbnerg“ war am 30. November im Hafen von 
Singapore geankert. 
Nachdem „Alice Rickmerg“ ihre Kohlenladung in Singapore entlöscht 
hatte, versegelte sie in Ballast nach Rangoon. Sie ging am 1. Januar 1883 in 
See und erreichte am 9. Januar den letzteren Hafen. Dort wurde das Schiff 
aufs Neue mit einer für Bremen bestimmten Ladung Reis beladen und am 
18. Februar die Reise nach diesem letzteren Platze angetreten. Als der in Sec 
gleich aDgetroffene frische Westwind die Bark nach 13,5° N-Br in 95° O-Lg 
geführt hatte, endete derselbe, und es trat ein leiser, mehrere Tage lang an 
haltender, nordwestlicher Zug an seine Stelle. In der Nähe des am 24. Februar 
durchsegelten Zehn Grad-Kanals wurde der sich gleichzeitig durch N nach NE 
verändernde Wind etwas stärker, so dafs die zwischen 8® und 4° N-Br liegende 
Strecke bei frischem NE-Monsun zurückgelegt worden konnte. Nachdem sieh 
jedoch am 27. Februar in etwa 3,8° N-Br und 89,2° O-Lg abermals Malluug ein 
gestellt batte, nahm die Reise einen solch langsamen Verlauf, dafs nicht weniger 
als 8 Tage erforderlich waren, um die geringe Entfernung bis zur Linie hin zu 
vollenden. Erst am 7. März war es in 87® O-Lg möglich, von der nördlichen 
zur südlichen Halbkugel überaigehen. Der 7. März war der 17. bis dahin auf
	        
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