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Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Juni ISSii.
See, und am 31. Dezember durchsegelte die Dark die Saluyer Straße. Nachdem
dann bei dem meistens nur sehr schwachen westlichen Winde die Molukken See
überschritten worden war, konnte die Dark am 13. Januar 1882 in 129° O-Lg
von der südlichen zur nördlichen Halbkugel übergehen. Kurze Zeit nachdem
nördliche Breite erreicht worden war, frischte der NW-Wind auf, und nahm die
Reise dann zum ersten Male seit langer Zeit wieder einen etwas rascheren
Verlauf. Eine abermalige Verzögerung erfolgte, als man am 16. Januar nach
3° N-Br in 133° O-Lg gekommen war. Unweit dieses Punktes veränderte sich
nämlich der kurze Zeit vorher schwach gewordene Wind nach NE, um mehrere
Tage hindurch schwach aus dieser Richtung zu wehen. Erst unweit 7° N-Br
stellte sich kräftiger NE-Monsun ein, bei dem der letzte Theil der Reise
vollendet werden konnte. ,, Valparaiso “ durchsegelte am 28. Januar den
Balintang Kanal und erreichte am 81. Januar den Hafen von Hongkong. Zur
Vollendung der Reise waren 152 Tage erforderlich gewesen. Auf dem östlich
von 80° O-Lg liegenden Theil der Reise hatte die Bark: 30° 8-Br in 106,8°
O-Lg am 10. Dezember, 20° S-Br in 113° O-Lg am 15. Dezomber und 10° S-Br
in 117,2° O-Lg am 25. Dezember; wie 5° N-Br in 132,8° O-Lg am 19. Januar,
10° N-Br in 129,7° O-Lg am 23. Januar, 15° N-Br in 127,5° O-Lg am 25. Januar
und 20° N-Br in 124° O-Lg am 28. Januar gekreuzt.
13. Reise der Geesteiuiinder Bark „Madeleine Rickmers“, Kapt. J. Heins.
Am 3. September 1882, dem dritten Tage einer Reise von Cardiff nach
Singapore, befand sich die Bark „Madelctne Rickmen“ in Sicht von Seilig.
Der dort frisch aus W wehende Wind veränderte sich noch an demselben Tage
nach N, am nächsten Tage nach NE und gewährte dem Schiff dann eine er
wünschte Gelegenheit, nach Süden hin vorznrücken. Der Uebergaug in den
Passat cvfolgte später, ohne dafs verlier Störung beobachtet wurde. Der
unweit 45° N-Br mit 772,6 mm seinen höchsten Stand erreichende Luftdruck
war in der Nähe von 38° N-Br auf 765,2 mm gesunken und nahm später wieder
zu, bis in etwa 33° N-Br ein Stand von 769,0 mm abgelescn worden war. Der
Passat hielt an, bis er die Bark nach 11° N-Br in 25,7° W-Lg geführt hatte.
Südlich von diesem, am 18. September erreichten, Punkto traf „Madeleine
Rickmers“ die erste während dieser Reise beobachtete Mallung uud Stille au.
Sie war indessen auch nur von 24ständiger Dauer. Schon am 19. September
gelang es, in 10,4° N-Br und 25,7° W-Lg den von östlicher Strömung
begleiteten SW-Monsun wieder zu erreichen, bei dem südwestsvärts gesegelt
wurde. Am 23. September wurde in 4,5° N-Br uud 21° W-Lg gewendet und
zwei Tage später in 25,5° W-Lg die nördliche Halbkugel verlassen. Die Bark
hatte die zwischen 50° N-Br und Linie liegende Strecke iu der verhältnifs-
mäfsig sehr kurzen Zeit von 22 Tagen zurückgelegt, und auf derselben:
40° N-Br in 15° W-Lg am 7. September, 30° N-Br in 20° W-Lg am 11. Sep
tember, 20° N-Br in 24,5° W-Lg am 15. September und 10° N-Br in 25,6° W-Lg
am 19. September geschnitten.
Im Südatlautischcn Oceau traf „Madelctne Rickmers“ zunächst auch recht
frischen beständigen Passat an. Derselbe wurde flauer, nachdem 16° S-Br
überschritten worden war, und endete am 5. Oktober in etwa 24° S-Br und
31° W-Lg. Dor schwache Wind veränderte sich dort bei einem höchsten Luft
druck von 768,5 mm nach NE und einige Tage später durch N nach NW. Die
Windstärke wurde nun bald wieder eine gröfscre und dementsprechend auch
der Verlauf der Reise ein rascherer. Bei frischem Westwinde erreichte
„Madeleine Rickmers“ am 15. Oktober iu 38,8° S-Br den Meridian von Greenwich.
Der 15. Oktober war der 20. bis dahin in südlicher Breite verbrachte Tag.
Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 29° W-Lg am 28. September,
20° S-Br in 30,4° W-Lg am 2. Oktober und 30° S-Br in 25° W-Lg am
8. Oktober überschritten.
Um dort die erforderliche Länge zurückzulegen, suchte Kapt. Heins
den Parallel von 42° Süd auf. Die dort herrschenden, durchweg sehr ver
änderlichen, anfänglich auch für längere Zeit aus südöstlicher Richtung wehenden
Winde drängten die Bark aber wieder in niedrigere Breiten zurück. Durch
Stürme wurde die Fahrt nicht erschwert, wohl aber beobachtete man au
mehreren Tagen unerwünscht flaue Winde. Am 4. November, 20 Tage später