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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Kingfinge toi) meteorologischen Journalen etc., Juni 1888. 
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bar in don Westinousun über, bei dem das über B. B.-ß«g liegende Schiff 
nach SO segelte. Als dann die von starker östlicher Strömung versetzte Bark 
am 2. September nach 6,2° N-Br in 19,3° W-Lg gelangt war, wurde gewendet 
und, nachdem später noch wiederholt über B. B.-Bug gesegelt worden war, 
scbliefslich am 9. September in 27,2° W-Lg der Aequator überschritten. Uni 
zu demselben vom Kanal ab zu gelangen, waren 36 Tage erforderlich gewesen. 
Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 15,9° W-Lg am 12. August, 
30° N-Br in 20° W-Lg am 16. August, 20° N-Br in 24,2° W-Lg am 22. August, 
und 10° N-Br in 24,5° W-Lg am 30. August gekreuzt. 
Der bis nach 13° S-Br sehr kräftig auftretende Passat trat südlich von 
diesem Parallele schwächer auf und endete am 16. September in der Nähe von 
16,7° S-Br und 34° W-Lg. Der sich hier nach NE verändernde Wind behielt 
dann diese Dichtung für mehrere Tage und führte die Bark bis zum 18. Sep 
tember nach 21,3® S-Br in 36° W-Lg. Nicht weit von diesem Punkte entfernt 
sprang der Wind bei Regen und Gewitter plötzlich von NNE um nach S, und 
folgten dann wieder mehrere Tage, an denen frischer in langsamer Bewegung 
nach links begriffener Ostwind wehte. Bei diesem Winde erreichte der Luft 
druck einen in der Nähe von 24° S-Br und 38° W-Lg beobachteten höchsten 
Stand von 767,7mm. Unweit 31° S-Br in 43,3° W-Lg vollendete der Wind 
am 24. September eine rasche Drehung durch N und W nach S. Nachdem die 
selbe stattgefunden hatte, wehte der Wind zunächst wieder mehrere Tage aus S, 
während derselbe später in seiner Richtung sehr unbeständig war; es liefs sich 
jedoch bei ihm ein einigermafsen befriedigender Fortgang nach SW erzielen. 
Durch stürmisches Wetter wurde die Fahrt kaum erschwert, und am 14. Oktober 
führte frischer Nordwind die Bark zu dem in 64,7° W-Lg überschrittenen 
Parallel von 50° Süd. „Jessonda“ hatte die zwischen Aequator und diesem 
Punkte liegende Strecke in 35 Tagen durchsegelt und auf derselben: 10° S-Br 
in 31,8° W-Lg am 13. September, 20° S-Br in 85° W-Lg am 18. September, 
30° S-Br in 42,6° W-Lg am 23. September und 40° S-Br in 53,7° W-Lg am 
5. Oktober gekreuzt. 
Am 17. Oktober versuchte „Jessonda“ die Strafse Ic Maire zu durch 
segeln. Da in derselben aber stürmischer Gegenwind angetroffen wurde, gelang 
der Versuch nicht; man mufste die Strafse wieder verlassen und bis zum nächsten 
Tage warten. Am 18, Oktober passirtc die Bark dieselbe bei frischem West 
winde, und indem dieser Wind sieh am nächsten Tage nach links veränderte, 
entstand aus ihm ein frischer Ostwind, von dem „Jessonda“ bis zum 20. Oktober 
nach 70° W-Lg geführt wurde. An diesem letzteren Tage stellten sich ver 
änderliche Westwinde ein, bei denen der Luftdruck langsam und stetig abnalun. 
Als derselbe am 23. Oktober in der Nähe von 56,5° S-Br und 74° W-Lg einen 
tiefsten Stand von 729,0mm erreicht hatte, veränderte sich der frische Wind 
nach SW, und indem das Barometer allmählich stieg, segelte die Bark hoi diesem 
Winde in einem Schlage nach dem am 27. Oktober in 79,5° W-Lg über 
schrittenen Parallel von 50° Süd. Es waren damals 13 Tage vergangen, seit 
man dieselbe Breite im Atlantischen Ocean verlassen hatte. Die Länge des 
Kap Horn war am 19. Oktober in 56,5° S-Br überschritten worden. 
Im Stillen Ocean wurde „Jessonda“ gleich nördlich von 50° S-Br durch 
stürmische Westwinde, bei denen über B. B.-Bug gesegelt werden mufste, 
mehrere Tage zurückgehalten. Erst am 1. November nahm unweit 49° S-Br 
in 79,5° W-Lg der Westwind eine solch raume Richtung an, dafs bei ihm ein 
nördlicher Kurs eingehalten werden konnte. Die Vollendung des letzten noch 
vorliegenden Reiseabschnitts wurde durch Gegenwinde nicht weiter verzögert. 
Die zwischen 38° und 34° S-Br liegende Strecke legte die Bark bei kräftigem 
SE-Winde zurück, der endete, als mau in die Nähe der Küste gekommen war. 
Dort angetroffene ganz schwache nordwestliche Winde verursachten, dafs 
„Jessonda“ erst am 10. November den Hafen von Valparaiso erreichen konnte. 
Zur Vollendung der Reise von Lizard her waren 98 Tage erforderlich gewesen. 
40° S-Br im Grofsen Ocean war in 76,8° W-Lg am 5. November überschritten 
worden. 
In Valparaiso erhielt „Jessonda“ dio Order, dio Reise nach Iquique fort- 
znsetzen, und wurde dann auch am 11. November die Fahrt nach diesem letzteren 
Platze angetreten. Der auf derselben zuerst angetroffene kräftige SSE-Wind
	        
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