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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Juni 18&J.
Linie gefühlt ivuide. Man überschritt dieselbe am 19. Januar und ankerte am
22. Januar auf der Rhede vou Anjer. Am 25. Januar crreichto „Salisbury“ den
Indischen Oceau, wo bei dem dort zunächst angetroffenen, leichten, unbestän
digen Nordwinde ein hoch südlicher Kurs verfolgt wurde. Südlich von 9,5° S-Br
ging der Wiud wiederholt in Stille über, und schliefslich stellte sich am 28. Ja
nuar, in der Nähe von 11,7° S-Br und 102,7° O-Lg, der SE-Passat em. Bei
diesem rasch auffrischenden Winde nahm die Reise abermals einen recht
befriedigenden Verlauf. Der Passat wurde flauer, nachdem 22,5° S-Br über
schritten worden war. Kurze Zeit vor seinem Aufhören, welches am 13. Februar
in der Nähe von 24° S-Br und 61° O-Lg geschah, war er wieder kräftiger
geworden und endete derselbe, indem die Windrichtung zuerst NE und bald
darauf N wurde. Nachdem später der ganz flau gewordene Wind eine unregel-
mäfsig erfolgende Drehung nach links ausgeführt hatte, wehte wieder für längere
Zeit ein mäfsiger Ostwind. Westliche Winde wurden östlich von 30° O-Lg kaum
angetroffen, so dafs durch sie die Umsegclnng des Kap der guten Hoffnung nicht
bedeutend verzögert wurde. Am 4. März führte frischer Ostwind den „Salis
bury“ in Sicht vou Kap Agulhas, und 4 Tage später gelangte das Schiff bei
kräftigem SE-Windo, in 10,8° O-Lg, wieder nördlich vom Parallel von 30° S.
Es waren damals 11 Tage verflossen, seit man dieselbe Breite im Indischen
Ocean verlassen hatte. Während der Fahrt über dieses Meer war: 10° S-Br
iu 103,4° O-Lg am 27. Januar, 20° S-Br in 79,2° O-Lg am 5. Februar und
30° S-Br in 33,5° O-Lg am 25. Februar; wie 90° O-Lg in 15,3° S-Br am
1. Februar, 60° O-Lg in 24,1° S-Br am 13. Februar und 30° O-Lg in 33“
S-Br am 27. Februar überschritten worden.
Der nördlich von 30° S-Br im Atlantischen Oceau zunächst noch kräftig
wehende SE-Wind trat zwischen 24° und 22° S-Br an mehreren Tagen nur als
sehr flauer Zug auf. Als derselbe später nördlich vou der letzteren Breite für
mehrere Tage etwas frischer geweht hatte, sank er wieder zum flauen Zuge
herab, und unweit 18,7° S-Br in 2,5° W-Lg wurde am 17. März sogar Stille
und leiser nordwestlicher Zug beobachtet. Erst nachdem dieser letztere ein
Ende genommen hatte, stellte sich der eigentliche Passat ein. Bis nach 5° S-Br
herrschte derselbe in mäfsiger Stärke, dagegen wurde er nördlich von dieser
Breite wieder schwach und unbeständig. Am 30. März ging „Salisbury“ in
23,3° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Das Schiff
hatte die zwischen 30° S-Br und Linie liegende Strecke iu 22 Tagen durch
segelt und während dieser Zeit: 20° S-Br in 0,8° W-Lg am 15. März und 10°
S-Br in 13,1° W-Lg am 23. März gekreuzt.
In nördlicher Breite schien der Stillengürtel zwischen 2,5° N-Br in 24,8°
W-Lg und 3,5° N-Br in 25,5° W-Lg zu liegen. Nachdem derselbe bei leichtem
östlichem Zuge in 1 */s Tagen überschritten worden war, wurde am 3. April in
der Nähe des letzterwähnten Punktes der NE-Passat, wieder erreicht. „Salis
bury“ traf denselben später am frischesten auf der zwischen 5,5° und 16° N-Br
liegenden Strecke an. Unweit 16,5° N-Br in 38,3° W-Lg sank der Passat zum
leisen unbeständigen Zuge herab, und verdient der nördlich von diesem Punkte
angetroffene nordöstliche Wind den Namen Passat nicht mehr. Man segelte
dann bei schwachem Ostwinde bis zum 20. April nach 28° N-Br und 40° W-Lg.
In der Nähe dieses Punktes veränderte sich der Wind zuerst nach S und
mehrere Tage darauf nach W. Der noch übrige Theil der Reise wurde, obgleich
auch noch wieder östliche Winde angetroffen wurden, bei vorherrschenden West
winden zurückgelegt. Am 12. Mai ankerte „Salisbury“ auf der Rhede von
Falmouth. Die Dauer der ganzen Reise betrug 119 Tage. Seit man die Sunda-
Strafse verlassen hatte, waren 107 Tage verflossen, und von dieser letzteren
Zeit hatte man 43 Tage im Nordatlantischen Ocean zugebracht. 10° N-Br war
in 34° W-Lg am 7. April, 20° N-Br in 40,6° W-Lg am 13. April, 30° N-Br in
39,6° W-Lg am 21. April und 40° N-Br in 30° W-Lg- am 27. April überschritten
worden. Am 14. Mai erreichte die von der Magdalena-Bai nach Liverpool be
stimmte eiserne Bremer Bark „Josefa“ den St. Georgs-Kanal. Dieses Schiff
hatte den Aequator in 29,3° W-Lg am 31. März überschritten und befand sich
am 13. April Mittags in 19,7° N-Br und 42,5° W-Lg, während gleichzeitig
„Salisbury“ in 19,6° N-Br und 40,6° W-Lg stand. Noch ein anderer Mitsegler
war die auf einer Reise von Oliva nach Hamburg begriffene Bark „ Vesta“.