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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge toi) meteorologischen Journalen etc., Juni 1883. 
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leichtem Ostwiude in 30,5° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel 
über. Um die zwischen Kap llorn und Linie liegende Strecke zurückzulegen, 
waren 40 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte man: 50° S-ßr 
in 48,5° W-Lg am 30. März, 40° S-Br in 36,3° W-Lg am 7. April, 30° S-Br 
in 28,6° W-Lg am 14. April, 20° S-Br in 26,5° W-Lg am 20. April und 10° S-Br 
in 29,6° W-Lg am 28. April gekreuzt. Auf dem in nördlicher Breite aus 
zuführenden Theile der Reise wurde das meteorologische Journal an Bord der 
„Okeia* nicht geführt. 
3. Reise der Bremer Bark „Diamant“, Kapt L. Haesloop. 
Bei frischem südöstlichem Winde verliefs am 17. Februar 1883 die, nach 
New- York bestimmte Bark „Diamant“ die Wesermündung. Da dieser Wind in 
der Nordsee anfing, sich nach links zu verändern, und gleichzeitig der Luftdruck 
zu sinken begann, entschlofs sich Kapt. Haesloop, abzuhalten und für Fair 
Island zu steuern. Man konnte auf dem Wege zu dieser Insel dann so rasch 
fortschreiten, dafs dieselbe am 20. Februar erblickt wurde. Dort angetroffener 
stürmischer Westwind machte jeden Fortgang aber für die nächste Zeit un 
möglich, und befand man sich daher am 1. März noch in der Nähe jener Insel. 
Nach dieser Zeit konnte die Bark bei mäfsiger gewordenem Westwinde in 
langsamer Weise nach Westeu hin fortschreiten. Am 5. März, als der Schiffs- 
ort 59° N-Br in 10,5° W-Lg war, drehte der kräftige Wind durch N nach 
NE, um sich daun mehrere Tage im östlichen Halbkreise zu halten. „Diamant“ 
konnte darauf während der nächsten Zeit in solch rascher Weise nach SW hin 
fortschreiten, dafs man sich am 12. März in 48,3° N-Br und 41° W-Lg befand. 
Da nuweit dieses Puuktes der Wind wieder westliche Richtung annahm, wurde 
der Fortgang des Schiffes auch wieder ein langsamerer. Als „Diamant“ sich 
am 16. März in der Nähe von 46° N-Br und 46,5° W-Lg befand, wurde Treib 
eis erblickt, und gelangte man während der nächsten 3 Tage wiederholt in 
Sicht von Eisbergen. Westlich von 50° W-Lg wurden wiederholt östliche 
Winde beobachtet, die Fahrt erfolgte nun wieder iu rascherer Weise, und 
schliefslich gelangte man am 28. März zum Hafen von New York. Um ihn von 
Fair Island ab zu erreichen, waren nur 27 Tage erforderlich gewesen. Während 
dieser Zeit hatte man: 30° W-Lg iu 51,5® N-Br am 9. März, 50° W-Lg in 
43,6° N-Br am 19. März, 60° W-Lg iu 43° N-Br am 23. März und 70° W-Lg 
iu 39,5° N-Br am 27. März geschnitten. Von den verschiedenen, während der 
Reise angetroffenen Stürmen verdient keiner eine besondore Erwähnung. Ein 
Mitsegler, die Bremer Bark „Olberswelche gleichzeitig mit „Diamant“ dieselbe 
Reise angetreten hatte, erreichte einen in der Nähe von Sandy Hook gelegenen 
Ankerplatz am 27. März, wenige Wachen früher als „Diamant“ es that. „Olbers“, 
der sich bis zur Neufundland Bank etwas nördlicher als „Diamant“ hielt, ge- 
rieth dort inmitten grofser Eismasseu, von denen man sich nur mit gröfster 
Mühe frei halten konnte. Am Mittage dc3 22. März, als „Diamant“ sieh in 
42,8° N-Br und 59,4° W-Lg befand, Stand „Olbers“ iu 42,6° N-Br und 
59,4° W-Lg. Ein anderer Mitsegler war das, am 19. Februar von der Weser 
aus iu See gegangene Bremer Vollschiff „Hedwig“, welches am 27. Februar 
Mittags iu 59,7° N-Br und 2,8° W-Lg stand, während gleichzeitig der Schiffsort 
von „Diamant“ in 59,4° N-Br und 0,4° W-Lg war. Am 2. März, als sich das 
Vollschiff in 61,3° N-Br und 5,4° W-Lg befand, stand die Bark gleichzeitig in 
61® N-Br und 4,5° W-Lg. Da bei dem am nächsten Tage wehenden süd 
westlichen Winde „Hedwig“ meistens über B.-B.-, „Diamant“ aber über St.-B.- 
Bug segelte, geschah es, dafs dieses letztere Schiff einen Punkt erreichte, von 
welchem aus es später vom Winde besonders begüustigt und bewirkt wurde, 
dafs am 6. März der Standpunkt des Vollschiffes noch 59,6® N-Br in 4,6° W-Lg 
war, während die Bark schon nach 56,3° N-ßr in 15,5° W-Lg gelaugt war. 
Im ferneren Verlaufe der Reise war „Diamant“ daun auch im Stande diesen 
einmal gewonnenen Vorsprung fest zu halten. Am Mittago des 13. März als 
„Hedwig“ in 53° N-Br und 28,6° W-Lg stand, befand sich „Diamant“ schon 
in 48,7° N-Br und 43,1° W-Lg. Am 1. April erreichte auch „Hedwig“ den 
Hafen von New-York. Noch ein dritter Mitsegler war das Bremer, von Bremen 
nach Baltimore segelnde Vollschiff „Maryland“. Dasselbe, welches sich am 
19. Februar in der Nähe von lÄzarä befand, schlug von hier aus eine südliche, 
Amu d. IJjdr, et«., 18S3, lieft X. 4
	        
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