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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Thufôdèiv- Insel. 
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Beschreibung der Insel Thursday (Wai ben) in der Torres-Straise. ') 
Nach dcu Berichten des Kapitän Maclcar und des Nuvigatiug-Lieutenant 
Pctloy von I. Br. M. Vermessungsfahrzeug „Alert“, 1881, ist die theilweiso 
bewaldete Insel Thursday 114m hoch, $ /*Sm breit und in der Richtung NOzO— 
SWzW l‘/2 Sm lang; sie liegt parallel mit dem SO-Endc der Insel Hammond; 
zwischen beiden Inseln ist ein 3 Kblg breites Fahrwasser, welches unter dom 
Namen „Aplin Pass“ bekannt ist. Von dem NW -Endo der Insel Thursday erstreckt 
sich das die Insel umgebende Riff '/2 Sm weit nach West. Auf dem Westende 
dieses Riffes steht, 4 Kblg SSO von der Spitze Kate (Insel Hammond) entfernt, 
eine schwarze Bake mit einem viereckigen Toppzeichen; die Kante des Riffes, 
an welcher dichtbei 5,5m Wasser sind, biegt von der Bake ab südwärts um 
und nähert sich dann der Spitze Vivien, der SW-Spitze der Insel Thursday. 
Die Insel Thursday ist Sitz der Regierung; das Regierungsgebäude 
und die Ansiedelung befiudon sich in der Nähe der Spitze Vivien. Das erstere 
steht auf einem diese Spitze überragenden Hügel, auf dessen Gipfel sieh ein 
Flaggenmast befindet; die Ansiedelung erstreckt sich bis ungefähr ‘/2 Sm von 
der Spitze Vivien längs dem Strande und besteht aus 8 bis 10 Holzhäusern. 
Kohlen. Die „Easteru and Australian Steamship Company“ hat '/j Sm 
Ost von der Spitze Vivien einen Ilulk liegen, welcher als Kohlendepot benutzt 
wird. Alle Schiffe, welche Kohlen oder eine Ladung einzunehmen oder zu 
löschen haben, müssen dem Hulk längsseit gehen, da sich daselbst keine Leichter 
fahrzeuge befinden. Auf dem Hulk befindet sich eine starke Dampfwindc und 
ein Erahn. Der „Alert“ erhielt daselbst australische Newcastle-Kohlen für 3Lstrl. 
die Tonne. 
Proviant. Auf der Insel Thursday ist kein frischer Proviant zu haben 
und selbst frisches Wasser ist nur in sehr geringer Menge vorhanden. Das 
einzige Wasser, welches aber zum Wassereinnehmen eines Schiffes durchaus 
nicht genügt, findet mau in einigen kleinen Wasseilöcheru. Die Einwohner sind 
auf das Regenwasser, welches sic in Kasten sammeln, angewiesen. Auf dem 
Hulk befindet sich auch noch ein kleiner Wasser-Destillirapparat. 
Postverbindung. Die Schiffe der „British Indian Stcam Navigation Company“, 
welche die Post von England nach Brisbane bringen, laufen alle vier Wochen 
hier an. Oeftere Verbindung mit Sydney und den dazwischen liegenden Häfen 
vermitteln Schiffe aus Sydney. Ferner laufen die Dampfer der „Eastern Australian 
Steamship Company“, welche zwischen Sydney und Hongkong fahren, alle fünf 
Wochen die Insel an, und ebenso die Dampfer der „Netherlands Company“, 
welche zwischen Hongkong, Batavia und Melbourne fahren. 
Zwischen den Inselu Thursday und Nonnantown im Golf von Carpentaria 
besteht einiger Handel, welcher durch kleine Dampfer vermittelt wird, und 
diese bringen und befördern die Post von England einmal alle vier Wochen. 
Lotsen. Auf der Insel Thursday ist ein Rogierungslotse stationirt, der 
ein Boot hat. Für die Schiffe, welche in den Normanby-Sund einlaufen, besteht 
kein LotsenzwaDg. W r enn Schiffe einen Lotsen verlangen, so müssen dieselben, 
sobald die Signalstatiou auf der Insel Goode in Sicht kommt, das gewöhnliche 
Lotsensignal machen. Dasselbe wird auf der Insel Goode dann für Thursday 
wiederholt. 
Statistik. Im Jahre 1880 besuchten 47 Dampfer uud 27 Segelschiffe, mit 
einem Gesummtgehalt von 35 540 t, den Ankerplatz bei der Insel Thursday. Der 
Werth der Einfuhr betrug 15 218 Lstrl. und derjenige der Ausfuhr, welche 
hauptsächlich aus Bêche de mer, Perlmutter und Kupfer bestand, 52 275 Lstrl. 
Das letztere kommt von Normantown. 
Im Jahre 1881 waren 5 Schoner und 98 Boote, mit ca 800 Mann Be 
satzung, in der Perlfischerei, uud 1 Brigg und 27 Boote, mit ca 200 Mann 
Besatzung, in der Bêche de mer-Fischerei beschäftigt. 
*) S. , Ann. d. Hydr. etc.“, 1881, pug. 475 uud 515; 1882, pag. 558.
	        
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