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Reisebericht dev deutschen Bark „Id» 1- .
lu den verschiedenen Plätzen, welche wir uuliefon, wurden wie ia Am&riz
bei Annäherung der „Ida“ stets die Flüggen geheiist. An den letzten drei
Plätzen wird die Ladung unmittelbar durch die Brandung an den Strand
gebracht, was vermittelst der Snrfboats nicht so schwierig ist. Einige Tage
nach Voll- und Neumond steht jedoch gewöhnlich eine bedeutende Dünung an
der Küste.
Am 19. Januar um 4 Uhr Nachmittags lichteten wir den Anker und
segelten bei flauer, westlicher Briese nordwärts. Der Wind hielt sich die ganze
Nacht westlich, weshalb wir genöthigt waren, l 1 /: Wachen über B.-B. vom Lande
abznliegoü. Um '2 Uhr Morgens den 20. wendeten wir wieder nordwärts, und
da bald darauf flaue südwestliche Briese durchkam, wurde cs möglich, die
Reiso in 16 m (9 Fad.) Wassertiefe der Küste entlang fortzusetzen. In der
folgenden Nacht peilten wir um 12 Uhr Pt, Padron ONOVrO. Hier wurde der
Wind sehr flau and das Schiff wollte dem Ruder nicht mehr gehorchen; wir
gingen deshalb auf 12 m (6,5 Fad.) Wassertiefe zu Anker.
Von Mvculla bis Pt, Padron hatten wir keine Strömung beobachtet; aber
bei dem letzteren Punkto schien mir neben einer Ober Aachens trömuug auch eino
Unterströmung zu laufen,') und zwar setzte, meiner Bcurthoilung nach, der
untere Strom östlich etwa 1,5 Kn die Stunde.
Am Morgen des 21. Januar lichteten wir wieder unsern Anker, doch
wurde der Wind erst gegen 11 Uhr so kräftig, daft wir das Schiff steuern
konnten. Indem es NOzO aulag, ging es, unter Einwirkung der nordwestlichen
Strömung, ungefähr recht Nord hin. Um 4 Uhr Nachmittags peilte Mosquito
Creek SOzO und die Wassertiefe betrug 9 m (5 Fach). Wir steuerten dann
parallel der Küste und ankerten um 7 Uhr Abends zwischen Red Point und
Kabenda Point auf 13,5 m (7,5 Fad.) Tiefe über zähem Muddgrnnde. Der Strom
setzte hier mit der Geschwindigkeit von 2,5 Kn nach NWzN. Am Morgen des
22. Januar war das Wetter lügnerisch und gewitterhaft. Nachdem um 9 Uhr
ein heftiges Regenschauer ohne Wind aufgetreten war, lichteten wir den Anker
und bald darauf kam eine frische Briese aus West durch. Um 12 Uhr Mittags
betrug die Wassertiefe 16 m (1) Fad.) und Kabenda Point peilte O'/iN. Um
3 Uhr Nachmittags peilte Mafemba Point. OSO, bei einer Wassertiefe von un
gefähr 18 m (10 Fad.), Um 4 Uhr warfen wir auf der Rhede von Landmio den
Anker auf 7,2 m (4 Fad.) Tiefe. Von hier aus peilten die Häuser der Mission
und das des französischen Arztes auf dem Hügel südlieh der Faktoreien SOzO,
Auf der Rhede liegt eiue Boje verankert, in deren nächster Umgebung 7,2 m
(4 Fad.) Wasser stehen.
Landano, Wenn man von Süden kommt, timt mau wohl, Landano Point
in einem Abstande von etwa 2Sm zti passiven, weil näher an, wie man mir
sagte, grofte Steine in 7,2 m (4 Fad.) Tiefe liegen sollen. Landano ist sonst
ein guter Platz; nur sind am Laude viele Moskitos, welche uns indessen an
Bord nicht belästigten. Es befinden sich dort französische Missionäre und
barmherzige Schwestern; auch ist eia französischer Arzt daselbst ansässig.
Banana. Am Freitag den 26. Januar 8 Uhr Morgens gingen wir von
Landano nach Banana unter Segel. Wir hatten anfangs Landbriese aus Ost.
Gegen 10 Uhr lief der Wind auf NW und WNW. Der Strom setzte südlich
mit der Geschwindigkeit von Vs Kn die Stunde. Um 12 Uhr Mittags peilten
wir Landano Point NO und Malemba Point OSO'/iO. Der Wiud frischte am
Nachmittage mehr auf, blieb aber aus westlicher Richtung, ao dafs wir raum-
söhots längs der Küste liegen konnten. Um 6 Uhr Abends hatten wir Ma Camma
in NOzO'/sO und lotlicten gleichzeitig 17 ui (9,5 Fad.) Wassertiefe. Da die
Luft noch nach mehr Wind aussah und um S'/a Uhr der Mond aufgehen mufttc,
so entschlaft ich mich, die Mündung des Congo zu kreuzen; wir steuerten dem-
getnäfs 16 Sm nach S und hielten daun ab nach SO. Um 8'/; Uhr erblickten
wir Point Padron recht voraus, auf 41,4 m (23 Fad.) Wassertiefe. Da es in
zwischen heller geworden war und die Briese anhielt, so entschied ich mich
dafür, nach Shark Point vorzugehen, woselbst wir dann auch gegen 11 Uhr
Abends auf 10,8 m (6 Fad.) Tiefe und Muddgrund, etwa 3 Kblg NWzW von der
*) & audi den Bericht de» Kapt. A. Zlemniiri auf pag. 164, Julirg. 1883 dieser Annalen.