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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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B#lgßl»rSeht <lf!' deutschen Bavk „Mft“, 
äufsere Route zu nehmen, welche auch von Findlay empfohlen wird. Ich füge 
noch hinzu, dafs wir 120 Tonnen Schiefspulver an Bord hatten, ein Umstand, 
der bei den Gewittern, von denen die Tornados begleitet sind, nicht unberück 
sichtigt bleiben durfte. 
Den NE-Passat, welcher meistens aus ENE wehte, fanden wir im Ganzen 
nicht besonders kräftig. Am 18. Oktober, in Sicht von San Antonio, war die 
Windrichtung zwischen E und ESE. Am 23. Oktober, in 8° 30' N-Br und 
24° 23' W-Lg, lief der Wind südlicher, und das Wetter wurde böig, doch 
konnten wir bis zum 25. noch täglich einen Grad Breite gutmacheu. Jetzt aber 
trat die eigentliche Mallung ein. Veränderliche Winde, meist aus einer süd 
lichen Richtung, und Windstillen wechselten mit einander ab, oft von strömen 
dem Regen begleitet. Um diese Zeit hatten wir stets viele Mitsegler in Sicht. 
Am 30. Oktober, in etwa 5° IO' N-Br und 23° 40' W-Lg, legten wir das Schiff 
endgültig über St-B.-Bug, und nachdem wir 3° N-Br überschritten hatten, nahm 
der Anfangs noch recht aus S wehende Wind eine südöstliche Richtung an. 
Am 5. November erreichte „Ida u in etwa 28° W-Lg die Linie. Südlich 
derselben herrschte ein kräftiger, mitunter etwas böiger SE-Passat, der bei 
unserem Fortschreiten nach Süden östlich und selbst nordöstlich lief, ohne indefs 
eine vollständige Drehung durch den ganzen Kompaß auszuführeu. Wir steuerten 
stets gut voll und bei und standen am 20. November auf 28° S-Br in 17° W-Lg. 
Von hier au trafen wir eine sehr schlechte Gelegenheit, so daß 10° W-Lg erst 
am 28. November in 30° S-Br erreicht werden konnte. Indem wir nordöstlich 
vorwärts strebten, blieben die Wjtterungsverhältnisse noch 14 Tage ungünstig; 
erst am 12. Dezember, in etwa 23° S-ßr und 4° W-Lg, erhielten wir wieder 
einen kräftigen SE-Passat. 
Am 21. Dezember um 10 Uhr Abends, als wir nach unserem Besteck 
noch etwa 1° von der Küste Afrika’s standen, machte sieh ein eigonthümlicher 
Laudgeruch bemerkbar, und ich glaubte auch einen dunklen Streifen am öst 
lichen Horizont zu sehen. Wir warfen das Loth und fanden eine Wassertiefe 
von 63 m (35 Fad.) über Sckliekgrund. Später konnten wir auch die Brandung 
an der Küste hören. Wir steuerten jetzt zunächst NzW längs der Küste, wobei 
wir regelmäßige Lothongen von 54 bis 63m (30 bis 35 Fad.), grauen Mudd, 
hatten; später hielten wir, um von Kap Palmarinhas frei zu laufen, nach NW. 
Da um 4 Uhr Morgens (den 22. Dezember) mit 30 Faden Leine der Grund 
nicht erreicht wurde, liefs ich erst wieder nördlich und dann nordöstlich steuern. 
Mit Tagesanbruch erblickten wir das Land, und um 12 Uhr Mittags peilte Kap 
Palmarinhas SO, etwa 4 Sm entfernt. Am Nachmittage sahen wir die Stadt 
San Paul de Loando, welche wir am Abend in einem Abstande von 8 Sm 
passirten. Trotzdem das Wetter ganz sichtig war, konnten wir doch nicht das 
Blinkfeuer von San Paul de Loando, welches 17 Sm weit sichtbar sein soll, 
entdecken. Dieses wird daher wohl nicht gebrannt haben. Von 12 Uhr Mittags 
bis 8 Uhr Abends beobachteten wir eine Stromversetzung von 10 Sm nach NNO. 
Während der Nacht war bei regnerischem Wetter der Wind veränderlich 
zwischen E und SSW. Des Morgens sahen wir die Küste in einer größeren 
Entfernung. Wir hielten auf dieselbe zu, um uns zu orientiren. Am Mittage 
standen wir zwischen Great- und Little Mazula-Bai, worauf letztere am Nach 
mittage um 3 1 /* Uhr bei einer frischen westlichen Briese passirt wurde. Wir 
fanden jetzt, dafs dasjenige, welches wir am Morgen für weiße Klippen gehalten, 
hatten, die Häuser der Faktoreien auf Amhriz Head waren, welche also sehr 
weit sichtbar sind. Als wir uns dem Lande näherten, wurde von der Faktorei 
die französische Flagge und unter derselben diejenige unseres Konsignatärs 
gezeigt. Es wehten überhaupt viele Flaggen, unter denen sich auch eine 
deutsche befand. Die gegebenen Flaggensignale konnten wir jedoch nicht 
deutlich ausmacheu. Um 6 Uhr Abends den 23. Dezember ankerte „Ida“ auf 
der Rhede von Amhriz in 15 m (8,5 Fad.) Tiefe über zähem Muddgrunde mit 
81m (45 Fad.) Kette. 
Amhriz. Von unserem Ankerplatz aus peilte Amhriz Head SO'4*0, 
Logi River 0 und Kap Two Tree Point N l /:>0. Dieser Ankerplatz ist ein sehr 
guter, doch wollen die Agenten die Schiffe lieber etwas näher dem Lande haben, 
und liegt ein Schiff von der Größe der „/da“ (371 Reg.-Tous) auch noch ganz, 
sicher auf 12 bis 13 m (6,5 bis 7 Fad.) Tiefe.
	        
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