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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Reisebericht? S. M. S. „Carola“. 
die wohl ein Ausläufer топ Ronkap ist. Im engeren Theile der Salayer-SUako 
von der Insel Doang bis Ronkap lief ein Weststrora von 3 Sm die Stunde 
Geschwindigkeit, der aber weiter westlich schnell auf 1 Sm die Stunde 
herabging. 
Um 4 b 30'" wurde auf der Rhede von Bontheim auf 9,5 m Wasser geankert. 
Die Tiefenabnahme ist ganz allmählich, der Grund schlammig. 
Die Küste selbst ist niedrig, gut kultivirt und dem Anschein nach durch 
Absatz aus den zahlreichen kleinen Flüfschen gebildet, die von den unmittelbar 
dahinter aufsteigenden hohen Bergen herabkommen. Eigentliche Landungs 
stellen für gröfsere Boote sind nicht vorhanden. 
Die Einwohner sind Malayen und Mischlinge dieser mit Chinesen. 
9. Route nördlich um Neu-Guinea. 
Ueber die Route nördlich um Neu-Guinea äufsort sich der Kommandant 
der „Carola“ zum Schlufs, wie folgt: 
„Wenn auch der Umweg der Reiseroute von Apia aus nach Batavia 
nördlich von Neu-Guinea gegen den Weg durch die TVra-Strafse nur ca 350 Sm 
beträgt, so sind doch die Windverhältnisse von den Sa^omo-Inselu ab, bis man 
westlich frei vom Einflufs des Landes von Neu-Guinea ist, so ungünstig, dafs 
diese Route selbst in der günstigsten Jahreszeit dadurch bedeutend zeit 
raubender wird. 
Während in der TVm-Strafs© und südlich von Neu-Guinea immer 
günstiger starker Passat weht, fand S. M. S. „Carola“ im Archipel erst nach 
dem Passiren der Länge von Bouro günstigen aber verhältnifsmäfsig flauen 
Monsun und hatte bis dahin seit den Sai<ww-Inseln nur Stillen und Kalmen 
wetter.“ 
lieber die topographische Bezeichnung einzelner Plätze 
des Neu-Britannischen Archipels. 
Einem uns mitgetheilten Privatbriefe des Herrn Weisser, an Bord 
S. M. Kbt. „Hyäne“, Kapt.-Lieut. Klausa, entnehmen wir nachstehende Angaben 
über die einheimischen Benennungen einzelner Landschaften und Orte des 
Archipels von Neu-Britannien. 
Die Bewohner der Inseln des Neu-Britannischen Archipels kennen die von 
den Europäern eingeführten Bezeichnungen für Neu-Britannien und Neu-lrland 
nicht, oder nicht in dem Umfange, wie sie von den Europäern gebraucht 
werden. 
Der Name Birara für Neu-Britannien bezieht sich lediglich auf die Land 
schaft, wenige Minuten nordwärts Kap Gazelle bis Lesson Point. Dort beginnt 
die Landschaft Ginegunan. Frühere Seefahrer haben wahrscheinlich dort zuerst 
gelandet, diesen Namen der Landschaft erfahren und auf die ganze Insel aus 
gedehnt. In gleicher Weise bezieht sich der Name Tombara für Neu-lrland, 
nur auf den der Duke of York - Gruppe gegenüberliegenden Theil Neu-lrlands 
unterhalb der Rossel Mountains. 
Die Eingeborenen der Blanche Buy gebrauchen nur in den seltensten 
Fällen Worte, welche sich auf die Gesammtheit des Landes beziehen. So sagen 
sie für Neu-Britannien: Guna-Gunan, für Neu-lrland: wiri-wiri, für Duke of 
York: Tarainabual. Diese Worte bedeuten so viel, wie „grofses Land“ resp. 
„alle Plätze im genannten Land“. 
Im allgemeinen und im täglichen Gebrauch redet der Eingeborene nur 
von bestimmten Plätzen resp. Landschaften, welche oft wieder ihren Namen 
von dem Hauptdorfe haben. 
So heilseu die Landschaften (Land unter Kap Gazelle): Ladip, hierauf 
folgen: Birara, Ginegunan, Ratavul, von Kap Gazelle bis Lesson Pt.: Birara,
	        
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