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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Häfen Jolo, Maimbun, Siassi, Bongao und Sandakan. Sulu-Inseln. 
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Rhede von Maimbun. Die Ansegelung von Maimbun ist nach der Karte 
leicht zu bewerkstelligen. Indessen ist es besser, die durch fishing stakes 
markirten flachen Stollen auf der Rhede von Maimbnn an St-B. zu lassen. Man 
findet dann zwischen den fishing stakes und dein Lande oinen guten Ankerplatz. 
Das Passiven der Flufsbarre ist nur vermittels Kanoo möglich; die Kielboote 
S. M. Kbt. „ Wolf“ mufsten aufserhalb der Barre, welche nur 0,2 bis 0,3m Wasser 
hatte, warten. 
Hafen von Siassi. Die spanische Niederlassung Siassi ist zur Zeit nur 
ein Militär-Posten, welcher an der Ostseite des Fahrwassers zwischen den Inseln 
Lapac und Siassi liegt. Die Br. Adm.-Karte No. 928 (Tit. X, No. 126) giebt 
auf' einer Specialkarte das der Insel Lamenusa gegenüber gelegene chinesische 
Dorf Siassi an, und in der Einfahrt zwischen Lapac und Siassi einen Ankerplatz. 
Die Niederlassung besteht aus einem Blockhausc und einigen Häusern für die 
spanischen Offiziere, sowie aus ca 3 Häusern von Eingeborenen. Ein gröfseres 
Haus, welches als Niederlage für den Bedarf der Garnison dienen soll, ist im 
Bau begriffen. Die Besatzung besteht aus 120 malaiischen Unteroffizieren und 
Soldaten; die Offiziere sind spanischer Herkunft. 
Der Hafen ist durch kleine Tonnen bezeichnet, ln demselben läuft ein 
ziemlich starker Strom (2,5 Sm) mit regelmäfsigem Gezeiteuwechsel. Der beste 
Ankerplatz ist gegenüber der Niederlassung. Für einen längeren Aufenthalt ist 
es indessen nothwendig, zu vertäuen. 
Siassi hat wohl am meisten Aussicht, durch Ackerbau zu gewinnen. 
Schon jetzt wird die Insel vielfach durch Eingeborene bebaut und zeigt bei frucht 
barem Boden keineu überwiegenden Baumwuchs. Die gegenüberliegende Insel 
Lapac ist völlig bewaldet und wenig bewohnt. Ein Markt wird in Siassi nicht 
abgehalten. Der Verkehr der Eingeborenen mit der spanischen Besatzung ist nur 
an mohammedanischen Festtagen ein etwas lebhafterer. Fliefsendos Wasser ist 
nicht vorhanden; das Regenwasser wird als Trinkwasser in Cisternen gesammelt. 
Die Boote legen an einer aus Steinen gemauerten Landungsbrücke an. Diese 
Brücke ist auch ausreichend für Boote mit gröfserem Tiefgänge (1,5m). Die 
selbe bildet gleichzeitig, während sie am Ufer entlang führt, auf ca 40m eine 
kleine Kai-Anlage. 
Hafen von Tataan. Die vor Tataan (Nordküste von Taici Tawi) liegen 
den Täte«»-Inseln sind nicht einzelne Inseln und kleine Felsen, wie auf 
der Karte angegeben, sondern ein vollkommener Gürtol von Inseln, welche 
durch Felsen, Riffe etc. miteinander in Verbindung stehen. Diese Inseln lassen 
von NO und von SW her eine Einfahrt frei, indessen ist die NO-Einfahrt die 
bessere. 
An Gebäuden war nur ein Blockhaus sichtbar, welches in der Mitte einer 
kleinen Urwald-Lichtung stand. Das Terrain steigt fast unmittelbar vom Strande 
ziemlich steil auf. Nach Erkundigungen, welche in Bongao eingezogen wurden, 
ist Tataan der Hauptplatz für die spanischen Vermessungen der Sulu - Inseln. 
Fliefseudes Wasser kann in Tataan während des ganzen Jahres vermittelst 
Bambusrohr-Leitung bis in die Boote geleitet werden. 
Hafen von Bongao oder Bongalao. Beim Anstenern des Halens von 
Bongao von Norden her werden zuerst die Baken sichtbar, welche die Ein 
fahrt in den Kanal zwischen den Inseln Sanga Sanga und Bongao anzeigeu. 
Hiernach trifft man auf die in der Karte verzeiebnete Stromkabbelung an der 
SW-Spitze der Insel Bongao. Dieselbe war so stark, dafs das Kanonenboot 
bei 8 Sm Fahrt wiederholt um 3 bis 4 Strich nach St-B. oder B-B. horum 
geworfen wurde. Die Korallenriffe an der SW-Spitze von Bongao reichen 
weiter nach Sec zu, wie solches die Br. Adm.-Karte No. 2576 (Tit. X, No. 123) 
angiebt. Es ist demnach nothwendig, sich 3 Sm von der West- und Südseite 
der Insel Bongao entfernt zu halten. Der Ankerplatz für Schiffe jeden Tief 
ganges liegt zwischen den Baken des Hafens von Bongao. Kleine Fahrzeuge 
können auch, wenn keine spanischen Schiffe dort liegen, im Binnenhafen ankern, 
woselbst sie gegen die südlichen Stürme, welche namentlich im Januar und 
Februar vorherrschen, geschützt sind. 
Der Ort Bongao (Bongalao) ist gleichzeitig mit Siassi vor ca 2 Jahren 
besetzt worden. Die spanische Besatzung hat dieselbe Stärke, wie die von 
Siassi. Der Ort besteht aus einem Blockhause und einem ca 1 Sm weiter 
Aon. d. Hjdr. etc., 1SS3, Heft JX. 
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