Häfen Jolo, Maimbun, Siassi, Bongao und Sandakan. Sulu-Inseln.
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Rhede von Maimbun. Die Ansegelung von Maimbun ist nach der Karte
leicht zu bewerkstelligen. Indessen ist es besser, die durch fishing stakes
markirten flachen Stollen auf der Rhede von Maimbnn an St-B. zu lassen. Man
findet dann zwischen den fishing stakes und dein Lande oinen guten Ankerplatz.
Das Passiven der Flufsbarre ist nur vermittels Kanoo möglich; die Kielboote
S. M. Kbt. „ Wolf“ mufsten aufserhalb der Barre, welche nur 0,2 bis 0,3m Wasser
hatte, warten.
Hafen von Siassi. Die spanische Niederlassung Siassi ist zur Zeit nur
ein Militär-Posten, welcher an der Ostseite des Fahrwassers zwischen den Inseln
Lapac und Siassi liegt. Die Br. Adm.-Karte No. 928 (Tit. X, No. 126) giebt
auf' einer Specialkarte das der Insel Lamenusa gegenüber gelegene chinesische
Dorf Siassi an, und in der Einfahrt zwischen Lapac und Siassi einen Ankerplatz.
Die Niederlassung besteht aus einem Blockhausc und einigen Häusern für die
spanischen Offiziere, sowie aus ca 3 Häusern von Eingeborenen. Ein gröfseres
Haus, welches als Niederlage für den Bedarf der Garnison dienen soll, ist im
Bau begriffen. Die Besatzung besteht aus 120 malaiischen Unteroffizieren und
Soldaten; die Offiziere sind spanischer Herkunft.
Der Hafen ist durch kleine Tonnen bezeichnet, ln demselben läuft ein
ziemlich starker Strom (2,5 Sm) mit regelmäfsigem Gezeiteuwechsel. Der beste
Ankerplatz ist gegenüber der Niederlassung. Für einen längeren Aufenthalt ist
es indessen nothwendig, zu vertäuen.
Siassi hat wohl am meisten Aussicht, durch Ackerbau zu gewinnen.
Schon jetzt wird die Insel vielfach durch Eingeborene bebaut und zeigt bei frucht
barem Boden keineu überwiegenden Baumwuchs. Die gegenüberliegende Insel
Lapac ist völlig bewaldet und wenig bewohnt. Ein Markt wird in Siassi nicht
abgehalten. Der Verkehr der Eingeborenen mit der spanischen Besatzung ist nur
an mohammedanischen Festtagen ein etwas lebhafterer. Fliefsendos Wasser ist
nicht vorhanden; das Regenwasser wird als Trinkwasser in Cisternen gesammelt.
Die Boote legen an einer aus Steinen gemauerten Landungsbrücke an. Diese
Brücke ist auch ausreichend für Boote mit gröfserem Tiefgänge (1,5m). Die
selbe bildet gleichzeitig, während sie am Ufer entlang führt, auf ca 40m eine
kleine Kai-Anlage.
Hafen von Tataan. Die vor Tataan (Nordküste von Taici Tawi) liegen
den Täte«»-Inseln sind nicht einzelne Inseln und kleine Felsen, wie auf
der Karte angegeben, sondern ein vollkommener Gürtol von Inseln, welche
durch Felsen, Riffe etc. miteinander in Verbindung stehen. Diese Inseln lassen
von NO und von SW her eine Einfahrt frei, indessen ist die NO-Einfahrt die
bessere.
An Gebäuden war nur ein Blockhaus sichtbar, welches in der Mitte einer
kleinen Urwald-Lichtung stand. Das Terrain steigt fast unmittelbar vom Strande
ziemlich steil auf. Nach Erkundigungen, welche in Bongao eingezogen wurden,
ist Tataan der Hauptplatz für die spanischen Vermessungen der Sulu - Inseln.
Fliefseudes Wasser kann in Tataan während des ganzen Jahres vermittelst
Bambusrohr-Leitung bis in die Boote geleitet werden.
Hafen von Bongao oder Bongalao. Beim Anstenern des Halens von
Bongao von Norden her werden zuerst die Baken sichtbar, welche die Ein
fahrt in den Kanal zwischen den Inseln Sanga Sanga und Bongao anzeigeu.
Hiernach trifft man auf die in der Karte verzeiebnete Stromkabbelung an der
SW-Spitze der Insel Bongao. Dieselbe war so stark, dafs das Kanonenboot
bei 8 Sm Fahrt wiederholt um 3 bis 4 Strich nach St-B. oder B-B. horum
geworfen wurde. Die Korallenriffe an der SW-Spitze von Bongao reichen
weiter nach Sec zu, wie solches die Br. Adm.-Karte No. 2576 (Tit. X, No. 123)
angiebt. Es ist demnach nothwendig, sich 3 Sm von der West- und Südseite
der Insel Bongao entfernt zu halten. Der Ankerplatz für Schiffe jeden Tief
ganges liegt zwischen den Baken des Hafens von Bongao. Kleine Fahrzeuge
können auch, wenn keine spanischen Schiffe dort liegen, im Binnenhafen ankern,
woselbst sie gegen die südlichen Stürme, welche namentlich im Januar und
Februar vorherrschen, geschützt sind.
Der Ort Bongao (Bongalao) ist gleichzeitig mit Siassi vor ca 2 Jahren
besetzt worden. Die spanische Besatzung hat dieselbe Stärke, wie die von
Siassi. Der Ort besteht aus einem Blockhause und einem ca 1 Sm weiter
Aon. d. Hjdr. etc., 1SS3, Heft JX.
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