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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Mai 1883.
der gröfsto Theil der noch vorliegenden Reise zurückgclegt werden konnte,
traten nördlich von 36° N-Br auf, und segelte die Bark dann bei denselben bis
zum 5. April zu den Aufsongründen vor dem Kanal. Da dort indessen noch
wieder östliche Winde angetroffen wurden, mui'ste noch bis zum 12. April
gekreuzt werden, bevor man die Mündung des Kanals erreichen konnte. Am
12. April waren 173 Tage nach der Abreise von Manila verflossen. 139 Ta ge
waren seit der Zeit, dafs man die Sw/ida-Strafsc verlief«, vergangen, und von
diesen batte mau wieder 50 Tage in nördlicher Breite zugebracht. Während
dieser Zeit hatte die Bark: 10° N-Br in 32,2° W-Lg am 2. März, 20° N-Br in
38,8° W-Lg am 11. März, 30° N-Br in 40,5® W-Lg am 19. März und 40® N-Br
in 35,2° W-Lg am 27. März überschritten. Am 28. Februar war au Bord der
sich in 8,5® N-Br und 30,5 W-Lg befindenden Bark ein Niederschlag von
rolhem Staub beobachtet worden. Am 22. Februar, einen Tag später als
„Felix Mendelssohnhatte die auf einer Reise von der Sanda-Strafse nach dem
Kanal begriffene Hamburger Bark „Caroline Belm“ den Aequator überschritten.
Dieselbe gewann in nördlicher Breite gleich Anfangs gegeu den Mitsegler, so
dafs sie nach 10° N-Br in 34,7° W-Lg schon am 27. Februar, drei Tage vor
„Felix Mendelssohngelangen konnte. Am 6. April wurden von „Caroline Beim“
die Usarcl-Vcucr erblickt. Noch ein anderer Mitsegler vom »Fe(Le Mendelssohn“
war die, demselben Rheder gehörende vou San Francisco her kommende, Bark
„Ahnet“. Diese erreichte nördliche Breite in 34,4° W-Lg erst am 3. März und
das in 1,7® N-ßr und 35,2° W-Lg beginnende Gebiet des NE-Passats nicht
eher als am 5. März. Dieses Schiff gewann infolge der angetroffenen, anscheinend
günstigeren Winde, zum Theil auch vielleicht durch gröfsere Schnelligkeit, in
solcher Weise gegen den „Felix Mendelssohndafs, als diese Bark sich am
Mittage des 29. März in 42,6° N-Br und 30® W-Lg befand, auch schon
nach 42,9® N-Br und 30° W-Lg gelangt war. Als sich bei „Felix Mendelssohn“
am 5. April der Wind uach Ost veränderte, befand sich diese Bark in 48,2° N-Br
und 10,3® W-Lg, während sieh derselbe Vorgang gleichzeitig auch bei der in
48,8® N-Br und 10® W-Lg stehenden „Alma“ wiederholte.
Segelanweisung für Bahia Bianca. Port Belgrano.
Ostküste von Süd-Amerika.
(,Hydrograpltic Kotice* No. 17. London 1883.)
Aus verschiedenen Berichten hat Kapitän N. Bowden Smith, vou
1. Br. M. S. „Amethyst“, nachstehende Scgelanweisung für Bahia Bianca zusammen-
gestellt. Die dabei vorkommenden Peilungen sind mifsweiseud; die MifsWeisung
beträgt 12° Ost 1883.
Port Belgrano,*} in der Bucht El Rincon, ist der erste Hafen südwärts
des Rio de la Plata und erstreckt sich ca 35 Sin landeinwärts, in einem schmalen
Wasser endigend. Kapitän E. Fitzroy, von I. Br. M. S. „Beaglehat im Jahre
1833 diesen Hafen vermessen; zu der Zeit wurde derselbe uur von wenig Schiffen
besucht, wogegen jetzt der Haudel daselbst bedeutend zugenommen hat.
1. Br. M. SS. „Amethyst“, mit 5,8m, und „Rambler“, mit 4,1m Tiefgang,
besuchten diesen Hafen im Dezember 1882. Der „Amethyst“ ankerte ungefähr
1 Sm unterhalb der Spitze Cigueha, 18 Sm oberhalb der Einfahrt. Der „Rambler“
erreichte 14 Sm weiter stromaufwärts einen Ankerplatz bei dem Flusse Naposla
(dieser Flufs ist auf den Br. Adm.-Karten irrthümlich mit Sauce Chico benannt,
während der nur kleine Flufs dieses Namens einige Seemeilen weiter strom
aufwärts, oberhalb des Flusses Naposta, mündet).
’) Vgl. ,South American Pilot“, Part I, 1874, pag. 262—2ö6.