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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Einginge von meteorologische» Journalen etc., Mai 1883. 
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verbracht werden, und auf diese folgte später wieder eine längere Zeit an 
haltende, flaue, südwestliche Briese. Erst der am 3. November unweit 9° S-Br 
in 102,5® O-Lg auf kurze Stille folgende Südwind wurde, indem sieh derselbe 
nach links veränderte, zum Passat. Südlich von 10° S-Br, wo derselbe kräftig 
und beständig herrschte, nahm die Reise eiucn befriedigenden Verlauf. Nachdem 
20° S-Br überschritten worden war, verlor der Passat seine Stärko, und indem 
der zum ganz leisen Zuge herabgesunkene Wind am 17. Dezember nordöstliche 
Richtung annahm, endete er in der Nähe von 21,5° S-Br und 68,5° O-Lg. Das 
Barometer zeigte dort auf 764,4 mm. Als der inzwischen wieder etwas kräftiger 
gewordene Wind dann im Laufe der nächsten Tage einen liuudlauf nach links 
ausgeführt hatte, wehte derselbe südlich von 25° S-Br wieder für längere Zeit 
aus südöstlicher Richtung. Der Luftdruck stieg dabei bis auf einen, unweit 
25° S-Br beobachteten, höchsten Stand von 767,0 mm. Nach einiger Zeit erfolgte 
eine zweite, aber in rascherer Weise ausgeführte, Drehung nach links, und nach 
dieser auch wieder ein kräftiger, mehrere Tage anhaltender SE-Wind. Oestlichc 
Winde blieben überhaupt, so lange wie man sich im Osten von 30° O-Lg befand, 
die bei Weitem vorherrschenden Winde. Westwinde, die später an oinigen 
Tagen stürmisch auftraten, stellten sieh westlich von 25,5° W-Lg ein. Man 
konnte indessen auch bei denen noch in eiuigermafscn befriedigender Weise 
nach Westen hin vorrücken, und am 20, Januar 1883 führte ein kräftiger Süd 
wind den „Felix Mendelssohn“ über die Länge der Kapstadt. Am 24. Januar 
kehrte die Bark bei mäfsigem SSW-Wind zurück zu dem in 10,2° O-Lg über 
schrittenen Parallel von 30° S. Es waren dann 19 Tage seit der Zeit des 
Abgangs von derselben Breite im Indischen Ocean verflossen. Auf der Route 
zwischen SWn&r-Strsfse und Südspitze Afrika'» war: 10° S-Br in 100° O-Lg am 
4. Dezember, 20° S-Br in 73° O-Lg atn 15. Dezember und 30° S-Br in 37,5° 
O-Lg am 5. Januar, wie 90° O-Lg in 15,7° S-Br am 9. Dezember, 60° OLg 
in 25,2° S-Br am 23. Dezember und 30° O-Lg in 33° S-Br am 10. Januar 
gekreuzt worden. 
Der schwache SSW, bei dem „Felix Mendelssohn“ 30° S-Br wieder über 
schritten hatte, veränderte sich unweit 29,2° S-Br in 9,2° O-Lg nach SSE und 
schien zum Passat werden zu wollen. Der zur Zeit, als die Windrichtung eine 
südöstliche wurde, 763 mm betragende Luftdruck stieg später bis auf einen 
unweit 26° S-Br abgelesenen höchsten Stand von 767,8 mm. Nachdem der Wind 
sich jedoch einige Tage im südöstlichen Viertel gehalten hatte, veränderte sich 
der mehr und mehr seine Stärke verlierende Wind wieder nach SW, und auf 
kurze Stille folgte später ein flauer Nordwind. Wind, der einigermafsen beständig 
aus südöstlicher Richtung wehte, wurde von der Bark erst am 3. Februar, in 
der Nähe von 21,2° S-Br und 0,2° W-Lg, aogetroffen. Durch denselben konnte 
später nur auf der zwischen 9° und 4° S-Br liegenden Strecke ein einigermafsen 
rascher Fortgang erzielt werden. Als die Bark am 21. Februar in 21,9° W-Lg 
von der südlicheu zur nördlichen Halbkugel überging, geschah dasselbe bei 
wieder zum ganz leisen Zuge hei abgesunkenem SE-Wind. „Felix Mendelssohn“ 
hatte die zwischen 30° S-Br und Linie liegende Strecke in 28 Tagen vollendet, 
und auf derselben: 20° S-Br in 2° W r -Lg am 5. Februar und 10° S-Br in 
12,5° W-Lg am 14. Februar gekreuzt 
In nördlicher Breite wurde zwischen 0,5° N-Br in 22° W-Lg und 0,6° NBr 
in 22,2® W-Lg der Stillengürtel angetroffen. Nachdem derselbe in einem Tage 
überschritten worden war, wurde die Reise bei dem unweit des letzteren Pimktes 
angetroffenen NE-Passat weiter fortgesetzt. Auch bei diesem gegen Erwarten 
nur schwach angetroffenen Wind nahm sie indessen nur einen langsamen 
Verlauf, und als man nach 16° X-Br in 35,3° W-Lg gekommen war, sank der 
Passat zum flauen unbeständigen, wiederholt von kurzer Stille unterbrochenen, 
NE-Wind herab. Der nördlich von jenem Punkte angetroffene Wind verdiente 
deswegen eigentlich nicht mehr den Namen Passat. Als der später für kurze 
Zeit einigermafsen kräftiger wehende Ostwind sich am 18. März in der Nähe 
von 28,3® N-Br und 42® W-Lg nach SE veränderte, geschah dasselbe bei einem 
höchsten Barometerstand von 770,0 mm. Nach der Art und Weise der Wind 
veränderung und diesem Maximum des Luftdrucks sollte die polare Passatgrenze 
unweit des zuletzt erwähnten Punktes gelegen haben. Nördlich vom Passat 
gebiet traten zunächst noch veränderliche Ostwinde auf. Westwinde, bei denen
	        
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