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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Mai 18S3. 
54 t 
Beim Aufsteuern nach Norden wurde „Paul“ zunächst von mässigetn, 
beständigem Westwinde begünstigt. Unweit 34° S-Br veränderte sieh der dort 
ganz schwach werdende Wind durch S nach SE und NE und konnte man 
dann während mehrerer Tage nur geringen Fortschritt erzielen. Nachdem sich 
jedoch am 22. April, in der Nähe von 32° S-Br und 95,5 O-Lg, aus leichter Mallung 
der SE-Passat entwickelt hatte, wurde der Verlauf der Reise wieder ein recht 
befriedigender. Die Bark segelte in den nächsten 8 Tagen nach 9,5° S-Br in 
105° O-Lg. Nördlich von dieser Position gerieth „Paul“ wieder in anhaltende 
Mallung. Dieselbe hatte anfänglich meistens raume Richtung und segelte man bei ihr 
nordwärts bis am 2. Mai die Küste Java’s erblickt wurde. Dort angetroffene 
schwache ungünstige Winde verursachten noch eine solche Verzögerung, dafs 
man erst am 7. Mai in die Nähe von Java Head gelangte. Auf dem Wege 
dahin war: 30° S-Br in 97,6° O-Lg am 23. April, 20° S-Br in 104° O-Lg am 
26. April und 30° S-Br in 104,9° O-Lg am 30. April überschritten worden. 
Der Mitsegler „Lima“ hatte die Küste von Java am 28. April erblickt. 
Am 24. November, als der nun auf der Heimreise von Hongkong nach 
Hamburg begriffene „Paul“ die S«n<i«-Strafse verlief«, wurde die Führung des 
meteorologischen Journals wieder begonnen. Die Bark suchte bei dem damals 
herrschenden, leichten, oft von langer Windstille unterbrochenen, Zuge nach 
Süden hin zu gelangen. Als sie am 1. Dezember nach 8° S-Br in 102® O-Lg 
vorgerückt war, stellte sich leichte südliche Briese ein, welche ganz allmählich 
auf frischte und sich schliefslieh zum Passate entwickelte. Von 11° S-Br in 
96,5® O-Lg ah, konnte bei frischem Passate ein befriedigend rascher Fort 
schritt erzielt werden. Nachdem man südlich von 25° S-Br gekommen war, 
wurde der Passat schwächer und am 17. Dezember wurde dessen, in 24,5® S-Br 
und 66,5° O-Lg liegende, polare Greuzo erreicht. Der Wind veränderte 
sich dort zuerst nach NE und bald darauf durch N nach NW. Einige Tage 
später nach SE zurückkehrend, vollendete der Wind nachher noch zweimal einen 
Rundlauf nach lechts. Die Bark konnte bei diesen Verhältnissen in genügend 
rascher Weise nach Westen hin fortsclirciteu. Ein längerer, durch stürmische 
Gegenwinde verursachter, Aufenthalt fand unweit 20® O-Lg statt. Nachdem der 
stürmische Westwind sich dort gemäfsigt hatte, veränderte er sich nach S, und 
bei Wind aus dieser Richtung überschritt „Paul“ am 19. Januar 1883 die 
Länge des Kap der guten Hoffnung. Am 23. Januar gelangte die Bark in 
9,8° O-Lg wieder nördlich von 30° Süd. Südlich von dieser Breite waren 23 Tage 
zugebracht worden, und auf dem Wege von dev S«/wfa-Strafse zur Südspitze 
Afrika’s hatte „Paul“: 10® S-Br in 99,4° O-Lg am 3. Dezember, 20° S-Br in 
79,4 O-Lg am 11. Dezember und 30® S-Br in 43° O-Lg am 31. Dezember; wie 
90° O-Lg in 15° S-Br am 7. Dezember, 60® O-Lg in 26,4° S-Br am 
21. Dezember und 30° Ö-Lg in 34,6° S-Br am 8. Januar gekreuzt. 
Die ganz leichte südsüdöstliche Briese, bei welcher „Paul“ zum Parallel 
von 30® Süd zurückkehrte, entwickelte sich ganz allmählich zum Passat; doch 
wehte dieser später überall in solch geringer Stärke, und wurde so oft von 
Stille unterbrochen, dafs derselbe den Namen Passat kaum verdiente. Unweit 
19,5° S-Br trieb die Bark fast zwei Tage in Windstille umher. Am 7. Februar 
ankerte „ Paul“ auf der Rhede von St. Helena, um daselbst bis zum 9. Februar 
zu bleiben. Von dem, nachher zwischen 10“ und 3° S-Br einigermafsen frisch 
auftretenden, Passate wurde die Bark endlich am 21. Februar zu der in 
21,4° W-Lg überschrittenen Linie geführt. Auf dom Wege zu derselben war: 
20° S-Br in 1,5° W-Lg am 31. Januar und 10° S-Br in 12,2® W-Lg am 14. Februar 
gekreuzt worden. 
Einen Tag später als „Paul* es tliat, war in 23,6° W-Lg die mitsegclnde 
Hamburger Bark »Caroline Dehn M von der südlichen zur nördlichen Halbkugel 
übergegangen. Dieselbe hatte sich am 16. Dezember in Sieht von Java Head 
befunden und war nach 30® S-Br in 11° O-Lg am 29. Januar gelangt. In nörd 
licher Breite, wo „Paul“ zwischen 0,5° und 0,7° N-Br in 23,0° W-Lg nahezu 
einen Tag durch Stille aufgehalten worden war, wurde in der Nähe des letzteren 
Punktes am 22. Februar der NE-Passat erreicht. Auf dem übrigen Theil der 
Reise fand „Paul* später angenähert dieselben Verhältnisse, wie sie schon im 
Rciseauszuge des Mitseglers erwähnt worden sind. Der, nördlich von 16,5° N-Br 
oft gestörte und sehr schwach auftretende, Passat endete am 14. März in der 
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