Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Mai 1883.
539
15“ S-Br in 45° O-Lg am 21. Februar, 20° S-Br in 38,2° O-Lg am 26. Februar,
25° S-Br in 36,2° O-Lg am 1. März und 30° S-Br in 32,5° O-Lg am 4. März, wie
40° O-Lg in 18,8° S-Br am 25. Februar und 30° O-Lg in 32,5° S-Br am 5. März
gekreuzt.
Aus dem Südwinde, bei welchem „Zanzibar* wieder nach 30° S-Br zu-
rückkehrte, schien sich der Passat entwickeln zu wollen. Der auf jenen folgende
frische SE-Wind war jedoch nicht von langer Dauer, denn unweit 26° S-Br
stellte sich wieder leichte südwestliche Mallung ein und erst am 18. März
gelang es, das Gebiet des Passates zu erreichen. Die südliche Grenze desselben
lag in 23,8° S-Br und 3,3° O-Lg. In ihrer Nähe wurde ein höchster Barometer
stand von 767,0 mm beobachtet. Der nur in mäfsiger Stärke angetroffene SE-
Passat begleitete das Schiff nicht weiter als bis nach 0,5° S-Br in 26° W-Lg.
Schon in der Nähe dieses Punktes gerieth die Bark in den Stillcngürtel, und
war dann noch ein Tag erforderlich, um bei ganz leichtem östlichem Zuge die
letzte kurze Strecke zur Linie zurückzulegen. Am 4. April ging „Zanzibar“
in 26° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Als Folge des
sich in südlicher Breite erstreckenden Stillengürtels war in der Nähe der Linie
kaum eine Spur vom Aequatorialstrom zu bemerken. Auf der zwischen 0,6° S-Br
und 0,8° N-Br liegenden Strecke wurde die Bark in einem Etmale 10 Sm nach
NWzN und während des zweiten 9 Sm nach NO versetzt. Die zwischen 30° S-Br
und der Linie liegende Strecke war von „Zanzibar* in 21 Tagen zurückgelegt
und auf derselben: 20° S-Br in 1,2° W-Lg am 20. März und 10° S-ßr in 15,3° W-Lg
am 27. März geschnitten worden.
Der Stillengürtel dehnte sich nordwärts aus bis nach 2,9° N - Br in
27,6° W-Lg. In der Nähe dieses Punktes wurde am 9. April der NE-Passat
wieder angetroffen, welcher anfänglich nur schwach, auf der zwischen 4,5° und
22° N-Br liegenden Strecke aber recht kräftig wehte. Die polare Passatgrenze
wurde am 19. April in der Nähe von 26,5° N-Br in 38,7° W-Lg gefunden. Der
Wind sank dort, bei einem höchsten Luftdrucke von 768,2 mm, zum leisen Zuge
herab und veränderte sich später nach S. Frische Westwinde stellten sich
am 24. April in der Nähe von 34,7° N-Br und 34,3° W-Lg ein und segelte man
bei denselben bis zum 1. Mai nach 47° N-Br in 15° W-Lg. Auf dem von diesem
Punkte aus noch zurückznlegenden Theil der Reise verursachten Ostwinde noch
wieder eine längere Verzögerung. Erst nachdem sich am 6. Mai der Wind
wieder nach Westen verändert hatte, konnte am 7. Mai die Länge von Lizard
überschritten werden. Zur Vollendung der Reise waren 80 Tage erforderlich
gewesen. Von dieser Zeit hatte man 33 Tage in nördlicher Breite zugebracht
und dort: 10° N-Br in 33,2° W-Lg am 12. April, 20° N-Br in 35,6° W-Lg am
16. April, 30° N-Br in 37,5° W-Lg am 21. April und 40° N-Br in 28° W-Lg am
27. April gekreuzt.
9. Reise der Hamburger Bark „Paul“, Kapt. C. C. A. Kliefoth.
Am 20. Januar 1882, als sich die auf einer Reise von Hamburg nach
Hongkong begriffene Bark „Paul“ in 48,7° N-Br und 8,5° W-Lg befand, wurde
an Bord dieses Schiffes mit der Führung des meteorologischen Journals be
gonnen. Mau segelte von dort, bei in den nächsten Tagen herrschendem,
leichtem, östlichem Zuge bis zum 23. Januar nach 46° N-Br und 11° W-Lg.
In der Nähe dieses Punktes frischte der Ost wind auf und konnte die Bark
dann zunächst einen recht befriedigenden Fortgang erzielen. Auf der zwischen
41° und 39° N-Br liegenden Strecke verursachten dort auftretende leichte
südliche Winde eine Störung der Fahrt. Indem der kurze Zeit vorher kräftig
gewordene Wind sich am 1. Februar, unweit 35° N-Br in 18° W-Lg, von NW
nach N und E veränderte, entstand aus demselben, ohne dafs weiter eine
Unterbrechung stattfand, der NE-Passat. Die nördliche Grenze desselben
schien am 2. Februar iu der Nähe von 32° N-Br und 19,5° W-Lg zu liegen.
Der anfänglich schwache Passat frischte unweit 27,5° N-Br auf und hielt in
dieser Weise bei dem, sich östlich von der Kap Verde-Inselgruppe haltenden,
Schiffe an, bis 11° N-Br überschritten worden war. Südlich von diesem
Parallel wehte der, für eine Zeitlang aus einer W von N liegenden Richtung
kommende, Passat nur schwach. Als „Paul“ am 15. Februar nach 3,9° N-Br
in 20,1° W-Lg gekommen war, wurde Windstille und ganz leichte Mallung, durch