Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Mai 1883.
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herrschten vor, nachdem unweit 32° S-Br der Wind noch einmal durch Nord
gelaufen war. Zwischen 40° und 50° S-Br beobachtete man meistens nord
westliche oder südöstliche Winde, und bei nordwestlichem Wind gelangte
„Alma“ auch am SO. Juli nach 50° S-Br in 64,3° W-Lg. Um zu diesem
Funkt vom Aequator aus zu gelangen, waren 37 Tage erforderlich gewesen.
Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 30,3° W-Lg am 30. Juni, 20° S-Br
in 36° W-Lg am 6. Juli, 30° S-Br in 45,5° W-Lg am 13. Juli und 40° S-Br
in 55,5° W-Lg am 21. Juli gekreuzt. Der Mitsegler „Humboldt“ gelangte nach
50° S-ßr in 65,1° W-Lg am 2. August.
Am 1. August umsegelte „Alma“ bei frischem Winde aus NW die Ost
spitze des Staaten Landes. Dieser Wind hielt südlich von demselben auch noch
an und führte die Bark schon am nächsten Tage in Sicht und westlich von
Diego Ramires. Am 3. August, als „Alma“ nach 56,5° S-Br in 69,5° W-Lg
gelangt war, veränderte sich dort, wo das Barometer einen niedrigsten Stand
von 750,3 mm erreicht hatte, der Wind nach SSW, worauf dann über St. B.-Bug
segelnd ein befriedigender Fortgang erzielt werden konnte. Am 9. August
veränderte sich unw r eit 51,8® S-Br und 83,5° W-Lg der frische Wind nach SE,
und bei solchem kehrte „Alma“ auch am 10. August zu dem in 86° W-Lg
überschrittenen Parallel von 50° S zurück. Südlich von demselben waren nur
11 Tage zugebracht worden. Die gröfste während dieser Zeit beobachtete
Windstärke betrug nicht mehr als 5. Der Mitsegler „Humboldt“ überschritt
50° S-Br in 86,4° W-Lg am 29. August.
Der SE-Wind, bei dem „Alma“ wieder nördlich von 50® S-Br gelangt
war, hielt längere Zeit an und führte die Bark bis zum 15. August nach 36° S-Br
in 92° W-Lg. Der Luftdruck stieg während der Dauer jenes Windes bis auf
einen unweit 46° S-Br beobachteten höchsten Stand von 776,5 mm. Nördlich
vom letzteren Punkte wurden Westwinde angetroffen, welche auch nicht un
günstig waren, und schliefslich stellte sich, am 20. August in der Nähe von
28,2® S-Br in 89,9° W-Lg, der SE-Passat ein. Derselbe folgte auf kurze Stille,
nahm jedoch bald an Stärke zu und brachte die Bark bis zum 3. September
zu der in 120° W-Lg überschrittenen Linie. Um zu diesem Punkte von 50° S-Br
ab zu gelangen, waren 24 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit
hatte mau: 40° S-Br in 90,8° W-Lg am 14. August, 30° S-Br in 91,3 W-Lg
am 18. August, 20® S-Br iu 100,7® W-Lg am 25. August uud 10° S-Br iu
111,5° W-Lg am 29. August gekreuzt.
ln nördlicher Breite veränderte sich der mäfsige und beständige Wind
allmählich von SE durch S nach SW und später weiter durch W nach N. Die
letztere Richtung nahm derselbe am 8. September in der Nähe von 13® N-Br
in 124° W-Lg an. Er behielt dieselbe jedoch nur zwei Tage und wiederholte
dann, nun aber in entgegengesetzter Drehung, den Rundlauf von N durch W
und S zurück nach SE. Durch diese ungewöhnliche Veränderung der Wind
richtung wurde der Fortgang des Schiffes sehr begünstigt. Aus dem SE-Wind
entwickelte sich später der Passat, und nachdem dieser die Bark bis zum
18. September nach 28,8° N-Br in 129® W-Lg geführt hatte, endete derselbe.
In der Nähe der polaren Passatgrenze wurde eiu höchster Luftdruck von
766,5 mm beobachtet. Ganz leichte, meist aus nordöstlicher Richtung kommende
Winde wurden nördlich vom Passatgebiet noch für längere Zeit beobachtet.
Sie hielten an, bis sich schliefslich am 29. September, in der Nähe von 34° N-Br
und 133° W-Lg, nordwestliche Winde einstellteu. Am 4. Oktober wurden die
Farallones erblickt, und noch an demselben Tage iu der Bai von San Francisco
geankert. Zur Vollendung der Reise waren 138 Tage erforderlich gewesen.
Im nördlichen Theil des Stillen Oceans hatte „Alma“ 31 Tage zugebracht
und dort: 10° N-Br in 123,5® W-Lg am 7. September, 20° N-Br in 124,7® W-Lg
am 14. September und 30® N-Br in 130° W-Lg am 22. September gekreuzt.
Am 21. November verliefs die mit Weizeu beladene „Alma“ San Francisco
wieder, um nach einem euglischen Orderhafen zurückzukehren. Kaum aufserhalb
des Goldenen Thor es angelangt, sank dort der vorher herrschende schwache
SE-Wind zur Stille herab; mau mulste deshalb ankern und bis zum Abend des
nächsten Tages warten. Bei dem sich erst dann einstellenden leichten nord
westlichen Wind wurde nach Süden gesegelt. Als „Alma“ nach 31° N-Br ge
kommen war, sank der Wind zum ganz leisen Zuge herab, und aus diesem