Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Mai 1883. 
532 
Lnling* dann einen solch bedeutenden Vorsprung, dafs, als derselbe am 
25. Dezember in 5,7° N-Br und 23,2° W-Lg den NE-Passat verlor, „Goethe“ 
noch in 9,2° N-Br und 26° W-Lg stand. 
Der schwache Ostwind, bei dem „Goethe“ den Aequator passirte, nahin 
allmählich etwas an Stärke zu und wurde Passat. Derselbe trat später jedoch 
überall nur in mäfsiger Stärke auf und endete schon, als „Goethe“ nach 18,5° 
S-Br in 36,7° W-Lg gekommen war. ln der Nähe dieses Punktes, wo auch 
ein höchster Barometerstand von 763,4 min beobachtet wurde, veränderte sich 
am 16. Jauuar der Wind nach NB. Nachdem derselbe daun in langsamer 
Drehung nach links einen Rundlauf um deu Kompafs ausgeführt hatte, hielt er 
sich wieder für längero Zeit im südöstlichen Quadranten. Unweit 34° S-Br 
in 50° W-Lg crfolgto noch eiuc ähnliche, jedoch rascher verlaufende Veränderung 
des Windes nach links, auf welche auch wieder, aber jetzt uur für kurze Zeit, 
südöstlicher Wind folgte. Als der Wind später noch mehrere Male durch Nord 
und die westlichen Striche lief, hielt er sich erfreulicherweise immer am längsten 
im östlichen Halbkreise. Da dazu nun auch stürmisches Wetter gar nicht an- 
getroffen wurde, nahm die Reise einen ganz befriedigenden Verlauf, und gelangte 
mau bis zum 7. Februar nach 50° S-ßr in 63,8° W-Lg. Der 7. Februar war 
der 31. bis dahin in südlicher Breite verbrachte Tag. Während dieser Zeit 
hatte mau: 10° S-Br in 34° W-Lg am 12. Januar, 20“ S-Br in 37,1° W-Lg am 
17. Januar, 30° S-Br in 46° W-Lg am 23. Januar und 40° S-Br in 57° W-Lg 
am 31. Januar gosclmittcu. 
Am 9. Februar umsegelte „Goethe“ das Ostende der Staatea-Iusel. Der 
kräftige NW-Wind, bei dem dasselbe geschah, veränderte sich später nach N 
und NE und führte das Schiff bis zum 13. Februar uacli 57° S-Br in 71° W-Lg. 
Uuweit dieses Punktes, wo der Luftdruck einen niedrigsten Stand von 724,3 mm 
erreicht hatte, drehte der für kurze Zeit stürmische Wind in rascher Weise 
von SE nach SW. Nachdem dieses geschehen war, hielt sich der Wind lange 
im westlichen Halbkreise, ohne jedoch von daher heftig zu stürmen. Da seine 
Richtung jedoch nur selten eine südliche war, konnte man von jotzt ah nur 
langsam vorrücken und nicht eher als am 26. Februar nach 50° S-Br zuriiek- 
kclircn. Südlich von diesem, in 80,2° W-Lg überschrittenen Parallel waren 
19 Tage zugebracht worden. Die Länge des Kap llorn hatte man in 57° S-Br 
am 12. Februar gekreuzt. 
Beim Aufsteuern nach Norden traf „Goethe“ ziemlich raume Westwinde 
von mäfsiger Stärke an, die unweit 37° S-Br sich durchs nach SE veränderten. 
Nördlich von dieser Breite hielt sieh der Wind beständig im östlichen Halb 
kreise, doch wehte er iür längere Zeit aus einer nördlich von Ost liegenden 
Richtung; die Feststellung der polaren Passatgrcuzo ist deswegen schwierig. 
Ein höchster Barometerstand von 765,4 mm wurde unweit 22° S-Br in 92° W-Lg 
beobachtet. Der zwischen 20° und 9° S-Br am kräftigsten auftretende Passat 
endete, als „Goethe“ am 22. März nach 6° S-Br iu 100,4° W-Lg gekommen 
war. Schon in der Nähe dieses Punktes gerioth die Bark in den für diese 
Jahreszeit im Stillen, ebenso wie im Atlantischen Ocean, in südliche Breite 
hiunberreichonden Stillcngiirtel. Man versuchte daun bei iu demselben an- 
getroffener leichter westlicher und nordöstlicher Mallung, nach Norden hin 
fortzusclireiten und gelangte am 30. März zur Linie in 103,3° W-Lg. Es waren 
damals 32 Tage nach der Abreise von 50° S-Br verflossen. 40° S-Br hatte 
man in 82,5® W-Lg am 3. März, 30° S-Br iu 87° W-Lg am 10. März, 20° S-Br 
in 93,2° W-Lg am 15. März und 10° S-Br in 98,6° W-Lg am 20. März 
geschnitten. 
Der schon von 3,5° S-Br ab vorherrschende schwache nordöstliche Wind, 
hei dem „Goethe“ den Aequator passirte, hielt in nördlicher Breite, wenn auch 
in sehr unbeständiger und schwacher Weise, au, und segelte mau mit seiner 
Hülfe bis zum 11. April nach 13,3° N-Br iu 105,7° W-Lg. Nachdem die 
unweit dieses Punktes angetroffene, kurze Stille ein Ende genommen hatte, 
folgte leichte nordwestliche Briese, und legte man bei dieser den letzten Theil 
der Reise zurück. Am 20. April gelang cs, den Hafen von Acapiüco zu er 
reichen. Zur Vollendung der Reise waren 136 Tage erforderlich gewesen. In 
nördlicher Breite war: 5" N-Br iu 103,8° W-Lg am 2. April, 10° N-Br in 
105,3° W-Lg am 8. April und 15® N-Br iu 104“ W-Lg am 14. April geschnitten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.