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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Reiseberichte S. M. S. „Carola“ und S. M. Kbt. „Hyäne“. 
‘/z Kn Fahrt. Die Höhe des den Hafen überall einschliefsenden Gebüsches 
beträgt nach meiner Schätzung 15 bis 20m. Eiue nördliche Ausfahrt existirt 
nicht. Für ein etwaiges Vorhandensein von Trinkwasser wurden keine An 
zeichen wahrgenoromen. 
Eingeborene kamen nach dem Ankern in Kanoes längsseit. Sie waren 
wohlgebaut, kupferbraun und sehr lebhaft. Die Haare waren lang, schwarz, 
wollig, glänzend und auf dein Hinterkopf mit Bast zusammengebunden. An 
Tauschartikeln brachten sie Speere mit laugen Obsidianspitzen. Weiber waren 
nicht in den Kanoes. Letztere waren von guter Bauart, schmal, mit den Aus 
liegern durch Plattformen oder kreuzweis arrangirte Bambusstäbe verbunden, 
auf denen die Gerätschaften lagen.“ 
JJenmt-lnt&ln. Die Skizze der ifemfi-Inseln (Taf. 9) ist, von der Carola- 
Bucht ausgehend, aufgenommen; nur die Süd- und SO-Seite der Insel Luf mit dem 
Zugang zur G’arok-Bueht sind genauer vermessen. Die übrigen Lothungen und 
Umrisse der anderen hohen Inseln sind mit Benutzung einer ersten Aufnahme der 
selben durch S, M. Kbt. „ Hyäne* bei dem Hennmlampfen von S. M, S. ^Carola* 
aus aufgenommen. Die auf Karte Tit. X, No. 163 (B. A. K. No. 709) vorhandene 
kleine Karte der //rmit-Inselu ist für das Dampfen in der Lagune unzureichend, 
besonders da die vier größeren Inseln, Luf, Gehn, Arkeb und Carcone, darauf 
unrichtig eingetragen sind. Arkeb und Carcom sind durch eine schmale Sandzunge 
verbunden. Für das An steuern der Carola-Bucht ist das Erscheinen der Insel 
Pemi hinter der Ostspitze von Luf eine gute Marke, um unter Umständen auch 
einmal bei ungünstiger Beleuchtung das schlechte Fahrwasser östlich von den 
Comssippi • Inseln zu passiven. Sonst erscheint es für den in der Lagune 
Unbekannten dringend geboten, nur mit der Sonne im Rücken vorzugeheu. Im 
östlichen Tbcil der Lagune liegen sehr viele Korallenriffe, so dafs ein Horum 
dampfen von der Nordseite der Insel über Ost nach der Südseite für ein Schiff 
nicht ausführbar erscheint. Ebenso ist wegen der vielen innerhalb von Pem 
liegenden Bänke die Passage nach innen vom Alacritt/ Harbour aus unmöglich, 
wenigstens für ein gröfseres Fahrzeug. 
Die Inseln Viteher, Gardner ß Gerrit I)eni/s, Green und Sir Hardt/-Insel 
(Taf. 10). Die Aufnahmen basiren auf abgelaufencu Kursen und Distanzen, 
Peilungen uud Winkelmossuugcn zwischen den einzelnen Inseln oder hervor 
springenden Punkten derselben. Die Ausgangspunkte sind astronomisch fest 
gelegt. 
Viecher I. besteht aus einem etwa 300ui hohen hügeligen Plateau, die 
Küsten sind steil und schwer zugänglich. Nördlich von Viecher I, wurde ein 
stark nach NW setzender Strom bemerkt. 
Gardner I. ist höher uud unebner, als Viecher I., die Ufer sind gleichfalls 
steil. Zwischen den Klippen standen vereinzelt, wie auch auf Viecher Hütten 
und Kokospalmen. An der Westseite der Insel befindet sich am Fufso des 
höchsten Berges (487m hoch) eine Bucht, welche der hohen Dünung wegen 
nicht näher untersucht werden konnte. Bei östlichen Winden ist hier vielleicht 
Schutz für Schiffe zu finden. An der Osiseite der Insel liegt eine niedrige 
kleine Insel, welche von dem hohen Lande der Hauptinsel durch schmale 
Kanäle getrennt ist. Südlich von Gardner I. setzte der Strom südlich. 
Gerrit Demjs, noch höher als die vorigen, hat zahlreiche hohe Berge, 
deren Abhänge meist angebaut sind. Die NW-Küste ist zerklüftet und steil, 
der Strand au der SW-Küste mit Mangroven und Palmen bewachsen. Die Ost 
küste ist flach, aber mit Kokospalmen und Hütten bestanden. 
Der an dieser Seite liegende L«isr«-Ilafen ist eigentlich nur eine kleine 
offeue Bucht, welche durch die Ausläufer zweier Höheuziige gebildet wird. 
Durch einen vorspringenden, steil abfallenden Felsen wird der Hafen in einen 
tieferen, südlichen und einen flacheren, nördlichen Theil geteilt. Die Tiefen 
im Hafen betragen 17—64m. Der Ankerplatz in ersterer Tiefe ist aber nur 
etwa 100m von den genannten Felsen entfernt. Die Brandung war überall 
sehr hoch, so dafs eine Landung unmöglich erschien. 
Querab von der Nordspitze von Gerrit Deni/s liegt .8. Bruno und 
S. Antonio und zwischen beiden noch eine kleine Insel. Alle drei sind durch 
ein Riff mit einander verbanden. S. Bruno ist eine niedrige Insel, S. Antonio 
mäfsig hoch.
	        
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