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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Reiseberichte S. M. S. »Carola“ und S. M. Kbt. „Hyäne“. 
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den bezeichnoten, noch mehrere Passagen, und zwar führt eine zwischen C und 
der zunächst südlich davon liegenden Insel, dicht nördlich der letzteren, hin 
durch, weiter südlich sind scheinbar noch drei Passagen vorhanden. 
Das Ufer von Bouka ist fast durchgängig mit Mangroven bedeckt, weiter 
im Innern ist dichter Wald. Die innere Umgebung des Hafens war nicht be 
wohnt, wohl aber die mit B bezeichnete Insel. Diese Insel hat zum Theil 
sandige, zum Theil mit Mangrove bedeckte Ufer. Die übrigen Inseln sind meist 
dicht bewaldet, auf C stehen viel Kokospalmen. 
Der Ankergrund ist durchgängig feiner Sand mit Schlick vermischt, in 
der nördlichen und östlichen Bucht nur Schlick. 
Die Skizzen der .daac/ioreto-Inseln, Taman-Inseln und Carterei-Inseln 
(Taf. 8) wurden durch Kapt.-Lieut. Galster, Navigations-Offizier S. M. S. „Carola“, 
von der Saling aus aufgenommen, während das Schiff in geringer Entfernung 
um den Riffgurtei hcrumdampfte. Die Zeichnung basirt auf abgelaufenen Kursen 
und Distanzen, Peilungen und Wiukelmessungen zwischen den einzelnen Inseln 
und Wiedergabe der Details nach dem Augenmafs. Die Längen dieser drei Insel 
gruppen sind auf Sydney-Länge reducirt. 
Die Anachoreten - Inseln sind mit Palmen dicht bewaldet und von 
einem breiten Korallenfeld mit kleiner Lagune, ohne Eingang zwischen den 
beiden südlichen Inseln, umgeben. Die Handelsstation ist auf der südlichen 
Insel, bei der auch eine Einfahrt für leichte Boote uud Kanoes vorhanden ist. 
Viele der Häuser stehen im Wasser. 
Tasman - Inseln. Die Süd- und Ostseite wurde beim Längsdampfen in 
etwa 400m Abstand von der Saling aufgenouimeu und die Westseite durch 
Peilungen von der Saling aus festgelegt. Riff und Inseln sind sehr schmal, 
letztere wohl nur 100 m breit. An der Ost- und Südseite ist eine Schiffspassage 
nicht vorhanden. Die Inseln sind mit Palmen bestanden. 
Carteret- Inseln. Die Ostseite ist die Brandungsseite, das Riff dort 
viel breiter und mehr mit Inseln besetzt, als an der Westseite, aber ohne 
Passagen. Die erste Passage (s. Karte) ist ca 250m breit und scheint tief zu 
sein. Die zweite Passage scheint breiter zu seiD, doch zieht sieh ein heller 
Streifen quer über dieselbe. Die Inseln sind bewaldet und bewohnt; an den 
Ufern sind sie mit Kokospalmen bestanden. Aufserhalb des Ringes sind keine 
Korallenstellen bemerkt worden. 
NO-Küste der Admiralität» - Insel mit dem Plan des nördlichen Hafens 
(Taf. 9). Der Plan der Ostecke der Admiralitäts - Insel ist nach abgelaufenen 
Kursen und Distanzen aufgenommen. Die Aufnahme des Hafens ist von S. M. Kbt. 
„Hyäne“ ausgeführt. Der Kommandant dieses Fahrzeuges, Kapt.-Lieut. Geiseier, 
berichtet darüber wie folgt: 
„Das Kanonenboot dampfte am 7. Januar 1883 11 Uhr a. m. auf die Ein 
fahrt des an der Ostseite der Admiralität»-Insel liegenden Hafens zu. Vor 
demselben wurde, da das Wasser namentlich in der Einfahrt hell gefärbt er 
schien, ein Boot mit dem Navigations-Offizier vorangeschickt, während das 
Kanonenboot folgte. Auf der sich scharf markirenden Grenze des grünen 
Wassers wurden 6m gelothet, dann wurde das Wasser wieder tiefer. Um 
12 11 20“ wurde in 32 m Tiefe auf weifsem Sandgrund geankert. Vom Ankerplatz 
peilte man die Nordspitze der Einfahrt in 0 5 /*N und die Südspitze derselben 
in S0 3 /iS. 
Der Hafen ist geräumig genug, um mehrere Schiffe aufzunehmen, doch 
kann er von gröfseren Schiffen, der geringen Wassertiefe in der Passage wegen, 
nicht benutzt werden. Seine Form ist die eines Orals, dessen langer Durch 
messer iu der Richtung NNO—SSW etwa 2600m, und dessen kurzer in westnord 
westlicher Richtung, der Richtung der Einfahrt, 800tn beträgt. Die Einfahrt, 
von Land zu Land gemessen 800m breit, wird durch die auslaufenden Riffe, von 
denen das von der SW-Seitc ausgehende das greisere ist, zu eiuer Passage 
von 60m Breite verengt.. Die z.usammenstofsenden Riffe bilden hier einen Pafs, 
welcher an beiden Seiten steil wie eine Mauer abfällt. Da in dem überall 
gleiehmäfsig dichten Gebüsch des Hintergrundes keine Marken ausgemacht 
werden können, so ist die Einfahrt nur durch die Farbe des Wassers kenntlich 
und mithin bei westlichem Stande der Sonne schwierig aufzufinden. Während 
des Aufenthalts des Kanonenboots im Hafen lief schwacher Ebbestrom mit etwa
	        
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