46
Kingäuge von meteorologischen Journalen etc., September 1882.
leichten, östlichen Wiudon noch zu, bis zu einem unweit 33° N*Br in 41,5°
W-Lg abgeleseneu Maximum von 773,3 nun. Als „Dorothea“ am 27. Juli nach
36,2° N-Br in 39,5° W-Lg gelangt war, wurde die Führung dos meteorolo
gischen Journals eingestellt.
Am 15. August, nach einer Reise von 138 Tagen, erreichte das Schiff
den Kanal. Im Nordatlantischeu Oceau waren 46 Tage zugebracht, und dort:
10° N-Br in 25,5° W-Lg am 6. Juli, 20° N-Br in 34° W-Lg am 12. Juli und
30° N-Br in 40.6° W-Lg am 19. Juli überschritten worden.
19. Reise der Bremer Bark „George“, Kapt. B. J. Scliwarting.
Am 27. Juni 1881 verliefs die Bark „George“ die Mündung der Garonnc,
um nach Kap San Lucas, der Südspitze der Halbinsel von Culifomien, zu
segeln. Fast ununterbrochen aus nördlicher Richtung wehende Winde führten
das Schiff in ungestörter Fahrt südwärts, und nachdem am 5. Juli, in Sicht von
Madeira, das Passatgebiet erreicht worden war, wurde der Fortgang ein noch
befriedigenderer. In der Nähe der polaren Passatgrenze wurde ein höchster
Barometerstand von 773,5 mm abgelesen. Der Passat begleitete „George“ bis
nach 10,2° N-Br in 25,6° W-Lg. Nachdem er, am 15. Juli, in der Nähe dieses
Punktes ein Ende genommen hatte, herrschte zunächst an einem Tage Wind
stille und leichte, westliche Mallung, bis scbliefslich am 17. Juli, unweit
9,7° N-Br in 25,3° W-Lg, der beständige SW-Monsun einsetzte. Als man bei
diesem, über B. B.-Bug segelnd und versetzt von starker, östlicher Strömung,
bis zum 21. Juli nach 17,1° W-Lg in 5,5° N-ßr gekommen war, wurde
dort gewendet. Später segelte man jedoch noch wiederholt über B. B.-Bug,
und wurde durch dieses Verfahren wahrscheinlich keine Verkürzung der Reise
bewirkt. Am 27. Juli erreichte „George“ den Aequator in 22,8° W-Lg. Es
waren bis dahin 30 Tage auf See verbracht worden; 40° N-Br hatte man in
14° W-Lg am 1. Juli, 30° N-Br in 20,3° W-Lg am 6. Juli, 20° N-Br in
24,9° W-Lg am 11. Juli und 10° N-Br in 25,6° W-Lg am 16. Juli geschnitten.
Im Süd atlantischen Ocean wurde „George“ bis nach 15° Süd von frischem
Passate begleitet. Südlich von dieser Breite trat derselbe in geringerer Stärke
auf, und am 5. August endete er unweit 22,5° S-Br in 35,7° W-Lg gänzlich.
Der ganz flau gewordene Wind lief dort, bei einem höchsten Barometerstände
von 770,0 mm, um nach NE. Am 7. August, als „George“ sich in 24° S-Br
und 36,8° W-Lg befand, wurde bemerkt, dafs der Ruderpfosten schadhaft ge
worden war, und da sich derselbe durch eigene Arbeit nicht wieder in einen
sicheren Zustand bringen liefs, sali sich Kapt. Schwartiug gezwungen, Rio
de Janeiro als Nothhafen anzulaufen. Am 11. August, nach 45tägiger Reise,
wurde dieser Platz erreicht. In südlicher Breite waren bis dahin 15 Tage zu
gebracht, und dort: 10° S-Br in 26,4° W-Lg am 30. Juli und 20° S-ßr in
33,8° W-Lg am 4. August geschnitten worden.
Nachdem der „George“ in Rio de Janeiro ein neues Ruder erhalten hatte,
wurde am 28. August die unterbrochene Reise fortgesetzt. Mau segelte bei
östlichen und westlichen Winden, die jedoch fast stets günstig waren, südwest-
wärts und fand die ersten Gegenwinde, nachdem mau südlich von 40° S-Br gelaugt
war. Auch dort indessen waren die angetroffenen Winde ihrer Richtung nach
vorherrschend günstige, so dafs am 14. September in 64,8° W-Lg der Parallel
von 50° Süd überschritten werden konnte. 40° S-Br hatte die Bark in 55°
W-Lg am 5. September gekreuzt. Einen langsameren Verlauf nahm die Reise
bei den südlich vou 50° S-Br augetroffenen Verhältnissen. Anhaltende Süd
winde, und ein heftiger, am 17. und 18. September, unweit 54° S-Br in 65°
W-Lg überstaudener SW-Sturm, bei dem das Barometer bis auf 752,0 mm
sank, bewirkten, dafs man erst am 20. September die Ostspitze der Staten-
lnsel erreichte. Am 24. September befand sich „George“ in Sicht des Kap
Morn. Auch später rückte das Schiff, obgleich die Windrichtung fast immer
eine westliche blieb, doch Stürme nicht häufig waren, in rnäfsig rascher Weise
nach Westen hin vor. Am 5. Oktober, 21 Tage später, als derselbe Parallel
im Atlantischen Ocean verlassen worden war, kreuzte „George“ iu 81,4° W-Lg
50° S-Br wieder. Der einzige anhaltende Sturm, welcher bei der Umscgeluug
des Kap Horn beobachtet worden war, ereignete sich am 27. und 28. September
in der Nähe von 55,5° S-Br und 77° W-Lg. Derselbe begann aus NNW,