Kleine hydrographische Notizen.
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gehalten werden können. Seine Hauptfront liegt senkrecht zur Küste. Süd
westlich der Rhede erblickt man einen sehr auffallenden Schornstein.
Die Eisenbahn, welche gegenwärtig von Messina über Catania nach
Syrakus führt, soll nach Süden zu verlängert werden. Gegenwärtig ist die
Strecke von Syrakus nach Noto im Bau, und wird sich hieran jene bis Likata
anschliefsen. Der Hafen von Syrakus wird alsdann eine gröfsere Wichtigkeit
für die Ausfuhr der Produkte des südöstlichen Theiles von Sicilien erhalten.
Ein Wasserplatz befindet sich am Damm unterhalb der Bastion Fontana;
Schiffe können daselbst unentgeltlich Wasser einnehmen, nur müssen sie die
Schlüssel vom Hafenkapitän erbitten.
Lotsen, deren vier vorhanden sind, werden gewöhnlich von Kriegsschiffen
nicht genommen.
Im Hafen befinden sich zwei Festmachetounen, welche jedoch von kleinen
Schiffen nicht benutzt werden dürfen.
4. (D. S.) Flaschenpost. Durch Vermittelung des deutschen Konsulats
in Porto Plata (Westindien) ist der Seewarte ein Flaschenpostzettel zugegangen,
welcher von der deutschen Brigg „Adolph“, Kapt. 0. Kampehl, auf der Reise
von Buenos Ayres nach Falmouth, am 24. Juni 1882 aut’ 2° 45' N-Br und
30° 10'W-Lg über Bord geworfen und am 21. Mai 1883 vor der J/ona-Passage,
auf ungefähr 19° 30' N-Br und 68° 0' W-Lg, durch Kapt. Conrad W. H. Pean
von der englischen Sloop „Urania“ aus Tortola aufgefunden wurde.
Der Ort, woselbst die Flasche nach Verlauf von 331 Tagen wieder auf
gefunden wurde, liegt ungefähr NWzW 7 /sW 2440 Sm von dem Orte entfernt,
wo sie über Bord geworfen ist.
5. Tiefen Verhältnisse im Hafen von Tsau Liang Hai (Fusan).
Südküste von Korea. (Hydrographie Notice No. 26/167, Washington 1883.)
Die Wassertiefe in der südlichen inneren Hafeneinfahrt von Tsau Liang Hai 1 * )
hat abgenommen; die geringsten Tiefen befinden sich jetzt in der Mitte der Ein
fahrt mit 3 m bei Niedrigwasser Springzeit. Auch befinden sich zwei Untiefen
mit derselben Wassertiefe, die eine ostnordöstlich, die andei'e ostsüdöstlich von
dem grofsen, 1 Sm SSW von der japanischen Niederlassung liegenden Dorfe.
Die Ostseite dieser Einfahrt ist die sicherste, sollte jedoch auch nur bei
Hochwasser benutzt werden.
Die Tiefe an der nördlichen Einfahrt zwischeu den beiden, in Karte mit
„uueovered 6 feet“ und „uncovered 4 feet“ bezeichneten Klippen hat um 1,4 m
abgenommen.
6. Lage des Hafens von Tambo de Mora. Peru. (Hydrographie
Notice No. 10, London 1883.) Nach einem Bericht des Lieut. E. L. Lang
von Bord I. Br. M. S. „Mutine“ liegt der Hafen von Tambo de Mora?) in
13° 28' 45" S-Br und 76° 12' 40" W-Lg und ist durch eine Klippenreihe von
heller Farbe, welche sich vom Flusse Topara bis zum Hafen hinzieht, leicht
erkennbar. Auf dem unteren Theile dieser Klippe, 1,3 Sm südlich vom Flusse,
befindet sich eine Gruppe von Unterholz und am Ufer des HafeDS ein gut er
kennbares, weifses Haus.
Die Dampfer, welche Tambo de Mora anlaufeu, ankern auf 8,7m Wasser
OSO von dem erwähnten weifsen Hause.
7. Lage einer Bank südlich der Insel Nukatea, Uea oder
Wallis. Tonga-Archipel. (Notice hydrographique, 15, Paris 1883.) Nach
einem Bericht des Kommandanten des französischen Schiffes „HugonFreg.-
Kapt. Ménard, befindet sich 2Kblg rw. N 76° 0 von dem kleinen Riff an der
SO-Spitze der Insel Nukatea (Nuleu Atea) 3 ) eine Bank von ca 40m Durchmesser,
mit kaum 4m Tiefe bei Niedrigwasser. Dieselbe ist au dem entfärbten Wasser
auf ihr gut erkennbar und liegt nur wenig nördlich vom Kurse, welcher an der
Einfahrt nach einem der inneren Ankerplätze führt.
8. Wind und Wetter zwischen Sydney und Auckland im März
1883. (Aus den Reiseberichten S. M. S. „Carola“, Korv.-Kapt. Karelier.)
Der am 19. März d. J. Nachmittags vor Sydney Heads angetroffene NE-Wind
’) Vgl- „China Sea Directory“, Part IV, 1873, pag. 71.
*) Vgt. „South American Pilot“, Part II, 1875, pag. 336.
3) Vgl. „South Pacific Directory“, 1877, pag. 625 und „Nacbr. f. Seef.“, 1883, No. 642.