Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

504 
Eingänge von meteorologischen Journalen etc., April 1883. 
Erst am 2. Dezember stellte sich unweit 18,8° N-Br in 46° W-Lg wieder 
kräftigerer Passat ein, der dem Schiffe die Gelegenheit bot, die Reise ln 
befriedigender Weise fördern zu können. Nachdem später für längere Zeit ein 
nordwestlicher Kurs gesteuert worden und mau nach 24° N-Br in 70° W-Lg 
gelangt war, wurde der Passat ganz schwach und am 13. Dezember endete der 
selbe in der Nähe von 26° N-Br in 73,8° W-Lg. Bei einem höchsten Barometer 
stände von 768,5 mm veränderte sich dort der leichte Wind durch S nach W, 
und inufste der letzte Theil der Reise bei fast nur aus westlicher Richtung 
kommenden Winden zurückgelcgt werden. Am 19. Dezember ankerte das 
Schiff auf der Rhede von Port Royal. Es waren damals 49 Tage seit der 
Abfahrt vom Kanal verflossen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 
19° W-Lg am 15. November, 30° N-Br in 24° W-Lg am 19. November und 
20° N-Br in 44° W-Lg am 30. November, wie 30° W-Lg in 24,8° N-Br am 
22. November, 50° W-Lg in 18,5° N-Br am 3. Dezember, 60° W-Lg in 20° N-Br 
am 7. Dezember und 70° W-Lg in 24° N-Br am 11. Dezember gekreuzt. Am 
2. Dezember Mittags, als „Port Royal“ sich in 18,7° N-Br und 46,7° W-Lg 
befand, stand gleichzeitig das Bremer, von London nach Key- West bestimmte 
Vollschiff „Savannak“ in 22,1° N-Br und 46,2° W-Lg. Dieses letztere Schiff 
hatte den Kanal am 13. November verlassen uud in der Zeit bis zum 2. De 
zember fast nur aus nordwestlicher und östlicher Richtung wehende Winde an 
getroffen. Dasselbe überschritt 60° W-Lg in 17° N-Br am 7. Dezember und 
erreichte Key- West am 23. Dezember. 
Am 10. März trat das Vollschiff „Port Royal“ von Port Royal aus die 
Rückreise nach Bremen an. Man traf während derselben zunächst westliche 
Winde an, bei denen man bis nach 60° W-Lg in ziemlich rascher Weise segeln 
konnte. Oestlieh von diesem Meridian wehten häufig Ostwinde, die den Fort 
gang der Reise erschwerten, und nachdem man am 5. April zu den Aufsen- 
gründen vor dem Kanäle gekommen war, verhinderten dort angeiroffcne heftige 
Ostwinde fast jeden Fortschritt. Bei endlich wieder durchkommendem West 
winde erreichte „Port Royal“ am 15. April die Ä'««ä/-Mündung. Die Fahrt 
über den Ocean, während welcher nennenswerthe Stürme nicht angetroffen, war 
in 36 Tagen vollendet worden. 70° W-Lg hatte man in 31,4° N-Br am 14. März, 
60° W-Lg in 32° N-Br am 17. März, 50° W-Lg in 36° N-Br am 25. März und 
30° W-Lg in 42,2° N-Br am 1. April überschritten. 
Vergleichende Uebersichi der Witterung des Monats IVlai 1883 
in Nordamerika und Centraleuropa. 
(Mittheilmig von der Deutelten, Seeuxirte.) 
Nach der „Monthly Weather Review“ des „Signal Office“ in Washington 
und der von der Deutschen Seewarte herausgegebenen Uebenicht der Witter ung 
stellen wir im Folgenden die Hauptzüge im Witterungs-Charakter des Monats 
Mai 1883 in Nordamerika und Centraleuropa einander gegenüber. 
N ordamerika. 
Centraleuropa. 
1. Die ziemlich parallel in ver- 
hältnifsmäfsig südlicher Lage nach 
ENE verlaufenden Bahnen der baro 
metrischen Minima, welche meist vom 
mittleren Felsengebirge nach dem 
Thale des St. Lorenz - Stromes mit 
einer durchschnittlichen Geschwindig 
keit von 30 Miles (48 km) in der 
1. Die unregelmäßigen, in ihrer 
Richtung zwischen Ost uud NW 
schwankenden und über den Erd theil 
verbreiteten Bahnen der barometri 
schen Minima von meist geringer 
Tiefe, welche sich besonders über 
Frankreich und dem westlichen Russ 
land zusammendräugeu. Die baro-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.