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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., April 1883. 
Passat für mehrere Tage in geringerer Stärke auf, <loch wehte er später wieder 
kräftiger. Pie polare Passatgrenze schien am 4. November in der Nähe von 
25° S-Br und 52° O-Lg zu liegen. Der Ostwind sank dort bei einem höchsten 
Barometerstände von 768,2 mm zum ganz leisen Zuge herab. Indem sich der 
Wind später nach NE veränderte, nahm er wieder an Stärke zu, und nachdem 
in einer unregclmäfsig erfolgenden Drehung nach links der Wind rasch die 
westlichen Striche durchlaufen hatte, hielt er sich wieder für längere Zeit im 
südöstlichen Quadranten. Umlaufende Winde herrschten später auch noch vor, 
und konnto man bei denselben, und besonders infolge des augetroffenen, in 
fünf Tagen einen Betrag von 350 Sm erreichenden, ^¿¿/¿as-Stromes in ziemlich 
befriedigendcrWeise nach Westen hin vorrücken. Durch ncnnenswertlie Stürme 
wurde die Umsegelung des Kap der guten Hoffnung nicht erschwert. Am 
22. November gelangte „Pallas“ bei frischem SW-Winde in Sieht dieses Vor 
gebirges, und der sich aus diesem Winde entwickelnde kräftige SE-Wind führte 
die Bark bis zum 25. November nach 30° S-Br in 11° O-Lg zurück. „Pallas“, 
welche südlich von diesem letzteren Parallel 12 Tage zugebracht, hatte während 
ihrer Fahrt über den Indischen Ocean: 10° S-Br in 105° O-Lg am 13. Oktober, 
20° S-Br in 70° O-Lg am 27. Oktober und 30° S-Br in 33° O-Lg am 13. No 
vember, wie 90° O-Lg in 15,5° S-Br am 19. Oktober, 60° O-Lg in 22,5° S-Br 
am 30. Oktober uud 30° O-Lg in 32,5° S-Br am 15. November geschnitten. 
Der von 33° S-Br an wehende frische SE-Wind, bei welchem „Palla»“ 
wieder nördlich von 30° S-Br gelangte, war schon der Passat. Derselbe trat 
später, nachdem man nördlich von 17,5° S-Br gekommen war, nur in geringer 
Stärke auf, und machte sich dort die Wirkung, welche der unreine Schiffsboden 
auf die Segelfähigkeit der Bark ausübte, besonders geltend. Erst am 22. De 
zember war cs möglich, den Acquator in 24,6° W-Lg zn erreichen. Um zu 
diesem Punkte von 30° S-Br zu gelangen, waren 27 Tage erforderlich gewesen. 
20° S-Br hatte man in 2° W-Lg am 3. Dezember und 10° S-Br in 12,7° W-Lg 
am 12. Dezember überschritten. Südlich von 30° S-Br war unweit 31,5° S-Br 
eiu höchster Luftdruck von 768 mm beobachtet worden. 
Beim Uebergange vom Gebiete des SE- in das des NE-Passats traf 
„Pallas“ recht günstige Verhältnisse au. Nachdem man am 24. Dezember in 
der Nähe von 2,7® N-Br in 27° W-Lg den SE-Passat verloren hatte, vergingen 
wenig mehr als 24 Stunden, bevor das Gebiet des NE-Passats wieder erreicht 
wurde. Unweit 3,5° N-Br in 28° W-Lg stellte sich am 25. Dezember der 
letztere Wind ein. Von demselben wurde „Pallas“ bis zum 6. Januar 1883 
nach 24,5° N-Br in 36,7° W-Lg geführt. In clor Nähe dieses Punktes, wo ein 
höchster Luftdruck von 770,5 mm beobachtet wurde, ging der Wind in Stille 
über. Nachdem diese einen Tag gedauert hatte, trat leichter Westwind an ihre 
Stelle, und bei umlaufenden, aus westlicher und östlicher Richtung wehenden 
Winden, die oft nur geringe Stärke besafsen, legte „Pallas“ schliefslich den 
letzten Theil der Reise zurück. Am 1. Februar ankerte „Pallas“ auf der Rhede 
von Cadia. Es waren damals 113 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. 
In nördlicher Breite hatte man 41 Tage zugebracht, und dort: 10° N-Br in 
30,5° W-Lg am 28. Dezember, 20° N-Br in 36,2° W-Lg am 3. Januar imd 
30° N-Br in 36,6° W-Lg am 15. Januar überschritten. 
9. Reise der eisernen Hamburger Bark „Ella“, Kapt. C. Pein. 
Am 7. April 18S1 verlief« die auf einer Reise von Hamburg nach 
Batavia begriffene Bark „Ella“ die Mündung des Kanals. Der frische dort 
wehende Ostwind endete am nächsten Tage uud folgte auf ihn dann südwest 
licher Wind, bei dem die Reise nur einen langsamen Verlauf nahm. Am 
14. April stcdlte sich unweit 45,5° N-Br wieder östlicher Wind ein, und wenn 
derselbe auch in diesem Falle nicht von langer Dauer war, so konnte doch 
auch bei den später abermals folgenden Westwiudeu ein einigermafsen rascher 
Fortgang erzielt werden. Als „Ella“ sich am 22. April in der Nähe vou 
30° N-Br und 20,8° W-Lg befand, veränderte sich dort der mäfsige Wind vou 
NNW durch N nach NNE und wurde Passat. Als dasselbe geschah, hatte der 
Luftdruck einen höchsten Stand von 772,7 mm erreicht. Nachdem der Wind 
nordöstliche Richtung angenommen hatte, wurde er auch rasch wieder kräftiger, 
um in dieser Weise bis nach 12° N-Br auzuhalteu. Südlich von diesem Parallel
	        
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