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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Kiiigäujje von meteorologischen Journalen etc., April li>8ö. 
der Jwrom-Insel, um 9. September bei der jS««btf.‘i'c'/f-iusel und am 13. September 
sichtete man die Hvnter-1 nsek Von diesem letzteren Tage an hatte die Bark 
ein freies offene.-; Fahrwasser vor sich, und segelte sie nun hei dem später 
meistens nur flauen, am 17. und 18. September unweit 30° S-Br aber stürmisch 
nuftretenden, Östwindc bis zum 20. September nach 31° S-Br in 173,5° O-Lg. 
Unweit dieses Punktes folgte auf den, seit mehreren Tagen zur ganz leichten 
Briese herabgesuukeneu, Ostwind westlicher Wind. Bei diesem, nach dieser 
Zeit vorherrschend bleibenden, Winde nahm die Reise einen befriedigenden 
Verlauf. Durch Stürme wurde die Fahrt nicht sehr beunruhigt, denn cs wurde 
nur ein einziger, der einer besonderen Erwähnung werth erscheint, angetroffen. 
Es war dieses derselbe Sturm, der schon im Reiseberichte der Brigg „Emil“ 
liervorgehobeu wurde. Als nämlich „Louise“ sieh am Mittag des 13. Oktober 
in 54,3° S-ßr und 98,9° W-Lg befand, stund gleichzeitig „Emil“ in 50,8° S-Br 
und 99,2° W-Lg. Bei der Brigg hatte um diese Zeit der, aus ENE wehende, 
Sturm schon seine gröfstc Stärke erreicht; während bei der Bark noch NE- 
Wind in Stärke 4 herrschte. Bei diesem letzteren Schiffe wurde der Wind 
erst gegen Ende des Tages stürmisch, und erreichte derselbe seine gröfstc 
Stärke erst um ö h a. m. am 14. Oktober, nachdem der Wind schon nach NNW 
mngelaufen war. Entsprechend der Verschied enartigkeit im Auftreten des 
Windes geschah auch die Veränderung des Luftdrucks hei den beiden Mit 
seglern nicht zu gleicher Zeit. „Emil“ beobachtete einen niedrigsten Baro 
meterstand von 723,5 mm um 4 h p. in. am 13. Oktober, während man bei „Louise“ 
einen Stand von 716,9 mm um 2 1 /s*‘ a. m. am 14. Oktober ablas. Dem Sturme 
ging bei „Emil“ ein leichter, allmählich an Stärke zunehmender Westwind voran, 
der, indem er stürmisch wurde, sieh durch N nach ENE veränderte, während 
bei „Louise“ der vorher wehende schwache NE-Wind nach und nach bis zum 
Sturme zumthrn, Bei beiden Schiffen wehte nach dem Sturme ein kräftiger, 
durchs tobender Westwind. Von demselben wurde „Louise“ bis zum 19. Oktober 
zur Länge des Kap Horn gefühlt. Der 19. Oktober war der 59. bis dahin 
auf Sec verbrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 168,6° 
O-Lg am 2. September, 20° S-Br in 168° O-Lg am 10, September, 30° S-Br 
in 173,5° O-Lg am 17. September, 40° S-Br in 171,3° O-Lg am 25. September 
und 50° S-Br in 122,5° O-Lg am 8. Oktober, wie 180° Länge in 35,5° S-Br 
am 22. September, 150° W-Lg in 47,5° S-Br am 1. Oktober, 120° W-Lg in 
50,3° S-Br am 9. Oktober und 90° W-Lg in 56,9° S-Br am 15. Oktober ge 
kreuzt. Der Mitsegler „ Emil“ erblickte Kap Horn am 22. Oktober. 
im Südatlantisehen Oeean wurde „Louise’s“ Reise durch, dort zunächst 
angetroffene, nordöstliche und schwache westliche Winde an mehreren Tagen 
bedeutend verzögert. Am 23. Oktober stellte sich wieder kräftiger Westwind 
ein, und webte derselbe aus uorduordwostlicher Richtung am 27. Oktober in 
der Nähe von 48,5° S-Br und 42° W-Lg als heftiger Sturm. Nachdem während 
desselben der Luftdruck bis auf 743,5 mm gefallen war, veränderte sich der 
Wind nach West und nahm dann rasch bis zur mäfsigen Briese ab. Bei den 
später folgenden, sich ungewöhnlich lange in östlicher Richtung haltenden, Winden 
konnte man noch in befriedigend rascher Weise fortschreiten, liecht ungünstig 
waren dagegen die von 30,5° S-Br in 32° W-Lg ab fast ununterbrochen 
herrschenden, meist heftig wehenden, Nord- und NE-Winde. Der auf kurze, am 
11. November unweit 27° S-Br in 26,2° W-Lg beobachtete, Windstille folgende 
Ostwiud entwickelte sich endlich zum Passat. In der Nähe dieses Punktes war 
ein höchster Barometerstand von 766,0uim abgelesen worden. Von dem später 
nur in sehr unbefriedigender Weise herrschenden, unweit 13° S-Br an drei 
Tagen nahezu zur Stille herabgesuukeneu, Passate wurde „Louise“ bis zum 
27. November zu der in 31,6° W-Lg überschrittenen Lioic geführt. Die Bark 
hatte die zwischen Kap Horn und Aequator liegende Strecke in 39 Tagen voll 
endet, und auf derselben: 50° S-ßr in 46,5° W-Lg am 26. Oktober, 40° S-Br 
in 36,8° W-Lg am 1. November, 30° S-Br in 30° W-Lg am 6. November, 
20° S-Br in 30,6° W-Lg am 14. November und 10° S-ßr in 33,6° W-Lg am 
23. November geschnitten. Die Brigg „Emil“ ging am J. Dezember in 28,8° 
W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. 
Den zwischen 4° N-Br in 30,8° W-Lg und 7,3° N-Br in 31,3° W-Lg 
angetroffenen Stillengürtel überschritt „Louise“ in drei Tagen, Am 1. Dezember
	        
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