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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologiselien Journalen etc., April 1883. 
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Leeuwin in 44,7° S-Br am 21. April gekreuzt worden. Der Mitseglcr „Carl 
Ritter“ hatto 80° O-Lg in 40,6° S-Br am 18. April erreicht. 
Oestlich von Tasmanien, wo „Louise“ einen nordöstlichen Kurs ein 
schlug, trat der Westwind zu zwei verschiedenen Malen als heftiger Sturm auf. 
Der erste, sich atn 3. Mai in der Nähe von 41,5° S-Br und 152,5° O-Lg 
ereignende, begann aus NW und endete aus SW. Ein niedrigster Barometer 
stand von 748,0 mm und heftige Schnee- und Hagelböen begleiteten ihn. Der 
zweite Sturm wehte am 5. Mai unweit 37° S-Br in 157° O-Lg. Dieser von 
heftigen Blitzen begleitete Sturm wehte aus SW, bei einem auf 752,0 mm 
sinkenden Barometerstände. Günstige Westwinde, die nur am 6. Mai in der 
Nähe der Lord ifowjg-lnscl schwach auftrateu, begleiteten „Louise“ bis Dach 
25,5° S-Br in 162,7° O-Lg. Und als unweit hier der Wind sich am 9. Mai, bei 
einem Barometerstände von 763,4 mm, nach SE veränderte und Passat wurde, 
geschah dasselbe, ohne dafs vorher Mallung beobachtet worden wäre. Begünstigt 
vom kräftigen, beständigen Passat nahm die Reise dann einen weiteren günstigen 
Verlauf. Am 11. Mai befand man sich westwärts in Sicht von Neu-Caledonien, 
am 14. Mai war der Schiffsort 12,5° S-Br in 157° O-Lg. Unweit dieses 
Punktes endete, wohl infolge der zu luvwärts befindlichen Solomons Gruppe, 
der Passat, es trat Windstille an dessen Stelle, und mufste der letzte Theil 
der Reise dann unter ungünstigen Verhältnissen zurückgelegt werden. Bei 
dem wieder einsetzenden, ganz leichten, südöstlichen Winde konnte man sich 
dem Ziele nur langsam nähern. Am 20. Mai erreichte „Louise“ den St. George 
Kanal, und am 22. Mai wurde in der Nähe des Bestimmungsplatzes geankert. 
Die Reise war vom Kanal ab in der kurzen Zeit von 107 Tagen vollendet 
worden. Auf dem letzten Reiseabschnitt hatte man: 35° S-Br in 157,8° O-Lg 
am 5. Mai, 30° S-Br in 161° O-Lg am 7. Mai, 25° S-Br in 162,7° O-Lg am 
9. Mai, 20° S-Br in 162,3° O-Lg am 11. Mai, 15° S-Br in 158,6° O-Lg am 
13. Mai und 10° S-Br in 156,6° O-Lg am 16. Mai gekreuzt. 
Von Matupi aus versegelte „Louise“ nach Jaluit. Während der ersten 
Tage dieser, am 28. Juni angetretenen, Reise mufste „Louise“ gegen leichteu 
südlichen und östlichen Wind im Sf. George Kanal kreuzen. Am Mittag des 
30. Juni befand man sich in Sicht vom Kap St. George, von wo aus bei 
mäfsigem Ostwinde über B. B.-Bug gesegelt werden konnte. Als die Bark am 
2. Juli nach 2,9° S-Br in 154° O-Lg gelangt war, gerieth sie in Windstille und 
leichte Mallung. Sie konnte dann nur in sehr langsamer Weise vorrücken und 
erst am 7. Juni den Aequator in 156,8° O-Lg erreichen. Am 9. Juni stellte 
sich unweit 0,8° N-Br in 157,5° O-Lg ein zwar noch immer höchst unbestän 
diger, aber doch etwas kräftigerer NE-Wind ein. Gegen denselben versuchte 
man dann, indem man sich zwischen 5° und 7° N-Br hielt, nach Osten hin zu 
kreuzen. Der dabei angetroffene Strom war zwar kein starker, aber der Rich 
tung nach doch meist ein günstiger, und liefs sich daher ein cinigermafsen 
befriedigender Fortgang erzielen. Am 27. Juli konnte im Bestinmiuugsplatze 
geankert werden. Die Reise war in 29 Tagen vollendet worden. Kapitän 
Köhne erfuhr in Jaluit, dafs die von ihm soeben vollendete Reise die kürzeste 
sei, welche je, soweit man wisse, von einem Segelschiffe zwischen Matupi und 
Jaluit gemacht worden sei. 
Nachdem „Louise“ in Jaluit eine volle Ladung erhalten hatte, trat sie 
am 22. August die Rückreise nach Lissabon als Orderhafen an. Der während 
derselben zuerst angetroffene, leichte, unbeständige Ostwind trat südlich von 
4,5° N-Br ziemlich kräftig auf und führte die Bark bis zum 25. August zu der, 
in 169,8 O-Lg überschrittenen, Linie. In südlicher Breite, wo Ocean Island 
gesehen wurde, sank unweit 1,5° S-Br der Ostwind zum ganz leisen Zuge herab, 
ußd mufste man dann bis nach 8,5° S-Br segeln, bevor wieder frischerer Wind 
angetroffen werden konnte. Die Strömung hatte südlich von 2,5° N-Br be 
ständig eine westliche Richtung. In der Nähe der Linie versetzte sie an einem 
Tage 30 Sm nach WSW, während sie südlich von 2° S-Br im Mittel etwa eine 
Schnelligkeit von '/sKn besafs. Vom 3. September, an welchem Tage „Louise“ 
in Sicht der Insel Vatu gelangt war, wurde, um nicht in Lee von der Neu 
Hebriden Gruppe zu passiven, häufig gewendet. Man sichtete darauf verschiedene 
in dieser Grnppe befindliche, und später auch andere Inseln. Am 4. September 
wurde Tucopia erblickt, am 6. September befand mau sich in der Nähe von
	        
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