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Zu erwähnen ist. hier noch ein selhstregistrirendcs Thermometer, welches
in jüngster Zeit von von Lendenfeld in Melbourne angegeben ist.’) Der
Apparat signalisirt nach Art der bekannten Alarmthcrmometer mit im Kohr
eingeschinolzoncn Platinstiften auf elektrischem Wege den Stand der Quecksilber
säule. Der vollständige Apparat erfordert eine zweite der unter See beiind-
lichön gleichen, mit jener korrespondirende Vorrichtung an Bord.
Bei dem „elektrischen Kompeusationsthermometer für unterseeische
Temperaturmessungeu“ von C. W. Siemens 4 ) wird die Temperatur durch
Widerstandsänderuugon im Stromkreis angezeigt.
Eine thermometrische Vorrichtung mit photographischer Rcgisfriruug ist
zuerst von Neumayer angegeben. 5 )
Als Lichtquelle sollte eine mit Stickstoß' gefüllte Geislcr’sche Röhre
dienen, deren leuchtende Schicht, obgleich nur von geringer Intensität, doch
wegen des bedeutenden Gehaltes an violetten und ultravioletten Strahlen ganz
besonders zur Belichtung von Cblorsilbcrpapior geeignet war.
Das Licht fiel auf ein Thermometer, hinter welchem sich das photo
graphische Kapier auf einem durch ein Uhrwerk drehbaren Cylinder befand.
Ein Induktionsapparat und eine Batterie nebst Zubehör vervollständigten diesen
Apparat, welchem noch aufserdem die Aufgabe zufiel, die Stromrichtung des
Wassers anzugebeu. Zn diesem Zweck war eino Anordnung gotroffon, deren
wesentlichster Thcil eine Magnetnadel bildete.
Ihre konstante durch den Erdmagnetismus fixirte Lago zu der durch die
Strömung bedingten Lago des ganzen Systems sollte ebenfalls photographirt
werden. Eine starkwandige Metallbüchse war bestimmt, die ganze Vorrichtung
einzasehliefsen.
Gegen diesen Apparat wurden zur Zeit Bedenken, betreffend die
Genauigkeit der Angaben erhoben wegen dev möglichen Erwärmung des
Thermometers durch die Leuehtqnelle und der Beeinflussung der Magnetnadel
durch den zur Erleuchtung der Geislor’schcn Röhre in Thätigkeit gesetzten
elektrischen Strom. 4 ) Momente von konstruktiver Natur, die sich entweder
hätten ganz beseitigen oder doch ihrem Grade nach so bestimmen lassen, daf«
sie hätten in Rechnung gezogen werden können. Der Apparat ist nicht aus-
geführt worden.*)
Das Tiefsee-Photothcrmometer, welches in Folgendem beschrieben werden
soll, ist ebenfalls ein Thermometer mit photographischer Rcgistrirung.
Mit dem Apparat kann man, nachdem er versenkt ist, eine grofso Anzahl
thermometrisclicr Feststellungen hintereinander machen, ohne ihn nach jeder
einzelnen Messung an Bord ziehen zu müssen.
Nach Beendigung der Feststellungen, welche äufserst schnell von Statten
gehen, giebt er die auf Papier sclbstrcgistrirtOD Thermometerstände mit ab
soluter Genauigkeit.
Die Registrirungen bieten ein im Original aufzubewahrendes Material,
welches ein übersichtliches und untrügliches Bild der thermometriseben Tiefsee
verhältnisse darstellt.
Figuren 1 und 2 zeigen den Apparat im Durchschnitt und von oben
gesehen.
In dem starkwandigen gufscisernen Kasten A befindet sieh rechts eine
Glühlampe B. Derselben gegenüber ein Thermometer, dessen Quecksilbergcfäl's
„Dingl. Polyt. Journ.“, Heft 2, Bd. 248.
s ) „Mvchamc’* Magazine“, Mai 1865*, pag. 361.
*) Ncumayer, lieber ein neues Instrument für Messungen von 'Fiefsee-Temperatureu.
Verhandl, der Gescllseh. für Erdkunde zu Berlin, Bd. I, pAg, 20 und „Zeitschr. für Instrumenten-
künde“, Dez. 1882.
■*) Prof. Gintl, „Präger techn. Blätter*, 1874, pag. 64 und Schreiber, „Dingt Polvt.
Journ.“, Bd. 213, pag. 309.
*) \V ie Herr Prof. Dr. Nenmayer uns mittheilt, ist derselbe gegenwärtig urit der Kon
struktion eines Tiefsee-Thermometers beschäftigt, welches in Verbindung mit einem pneumatischen
Lothe photographisch registrirt. Es soll dabei ebenfalls GlÖülieht und Broomsilbcrpapier in An
wendung kommen, und wird nur mit der Ausführung gezögert, um die Wiener Ausstellung und ihn 1
Fortschritte benutzen zu können. Zugleich ist auch Prof. Dr. Neumayer der Frage eines ent
sprechenden elektrischen Kabels, von denen er verschiedene Qualitäten für diesen Zweck in Bereit
schaft hat, näher getreten. Amu. d. Red.