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segelten, kaum vorankam. Das Eis hatte unsern neuen Kupfcrbeschlag ziemlich
stark beschädigt und eine Steven platte war ganz verloren gegangen. Da das
Schiff, als es sieh dem Eise näherte, etwa 6 Kn die Stunde lief, so nehme ich
an, dafs wir etwa 1 Sm in das Eis eiugedrungen gewesen sind. Die Luft
wurde bald etwas siehtiger und wir konnten erkennen, dafs wir wieder östlich
von dem Treibeise standen; nur ein kleiner Eisberg lag noch östlich von uns.
Die östliche Grenze, welche N—S verlief, hatte eine unabsehbare Länge, während
die westliche Grenze des Eises nicht zu sehen war. Der nächste Berg, etwa
5 Sin West von uns, also in ungefähr 46° 40'N-Br und 47° S'W-Lg (es waren
eine grofse Menge Eisberge zu sehen), war nach unserer Ansicht wenigstens
drei Mal so grois als RocLall und hatte auch eine dieser Klippe ähnliche Form.
Ich veranschlage die Länge dieses Eisberges auf etwa 2000 Fufs (G00 m) und
die Höhe desselben über Wasser auf 500 Fufs (150 m). Um 4 Uhr Morgens
etwa 4Sm östlich vom Eise, war die Wassertemperatur 3,9° C., in der Mähe
des Eises betrog dieselbe um 8 Uhr Morgens 0,2° und um 12 Uhr Mittags,
auf ungefähr 46° 30' N-Br und 46° 55' W-Lg, —0,1°.
„Am Nachmittage des 17. März fiel bei Frostwetter zuerst Schnee, dann
klarte die Luft nach und nach ganz ab. Anfangs verlief die Ostgrenze des
Eises nach SzO, später bog sie allmählich südwestwärts um, so dafs wir von
4 Uhr an wieder rechtweisend SW steuern konnten. Zwischen den Eisfeldern
zählten wir am Nachmittage an 20 Eisberge. Einige derselben waren sehr
giofs. Die Länge variirte zwischen 500 und 3000 Fufs (150 und 900tn) und
die Höhe zwischen 50 und 500 Fufs (15 und 150 m). Die Farbe des Eises war
weil« oder weifslichgrü». In der Nähe des Eises hielten sich viele Walfische
auf. Während der Nacht konnten wir glücklicherweise infolge des flauen
WNW-Windes und der sichtigen Luft das Schiff auf SW bis SWzS Kurs vom
Eise frei halten, nur einige Schollen wurden angoscgelt.
„Am Morgen des 18. März kam mit Tagwerden frischer NW-Wind durch.
Im Westen von uns war das Meer ganz mit Eis bedeckt, welches sieh ungefähr
in N—S-Richtnug hinzog. Ziemlich weit in Lee von uns voraus sahen wir
noch zwei sehr grofse Eisberge, die Aebnliehkci! mit Schiffen hatten. Der eine
dieser beiden Berge war noch um Mittag hintcraus zu scheu, also nach
6 Stunden, nachdem wir 34 Sm zurückgelegt hatten, weshalb ich anuehme, dafs
derselbe etwa 20 Sm weit sichtbar war. Es erscheint dieses fast unglaublich.
Die Luft war freilich sehr fernsichtig, doch wird die Höhe des Berges über
Wasser gewifs 500 bis 600 Fufs (150 bis 180 m) betragen haben. Die Mittags
position des Schiffes war am 18. März 45° 14' N-Br und 47° 55' W-Lg. Die
Temperatur der Meeresoberfläche, welche um 4 Uhr Nachmittags den 17, März
den bis dahin niedrigsten Stand von —1,3° erreichte, hielt sich während der
Nacht auf -—0,3° und stieg um Mittag den 18. März auf 2,7°. Aufser dem
schon erwähnten grofsen Eisberg waren auch noch einige kleine Eisberge
zu sehen.
„Am Nachmittage des 18. März trieb im Westen wieder alles voll von
Eisfeldern, während Scholleneis in allen Richtungen vorhanden war. Um so
viel als möglich vom Eise frei zu bleiben, steuerten wir zwischen SzO und SW
häufig zwischen kleinen Eisflächen hindurch immer der Grenze des dichten Treib
eises entlang segelnd. Ich glaube kaum, dafs hier jemals so viel Eis gewesen
ist als jetzt. Die Wassertemperatur hatte rasch wieder abgeuommen. Von 4 h
Nachmittags den 18. März bis 12 h Nachts, während das Schiff zwischen mehr
oder weniger dichten Eismassen segelte, hielt sich die Temperatur des Wassers
auf —1,3°: die Temperatur der Luft war auf —3,3° gesunken. In der Nacht
war es bei schönem Mondschein meist windstill und das Schiff ging nur wenig
Fahrt. Um 4 Uhr Morgens den 19. März, in 44° 39' N-Br und 48° 28' W-Lg, sank
die Temperatur der Oberfläche des Wassers, bei einer Lufttemperatur von
—3,8°, auf —2,3°. Mit Tagesanbruch sahen wir das westliche Fcldeis sich bis
SzO hinziehen und aus dem Mast war ein Eisberg weit im Osten zu sehen. Es
waren sieben Schiffe in Sicht. Wir erhielten mit 110 Fad. (200 m) Leine, auf
und nieder, keinen Grund.
„Während des Vormittags des 19. März mailte der Wind immer herum,
wobei wir etwa ISm östlich vom Eise standen. Als um 11 3 /* Uhr eine süd
liche Briese dnrehkam, waren wir gezwungen, durch das Eis zu segeln, welches
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