Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Meeresströmungen und Temperaturen des Südatlantischen Oceans. 
463 
3* 
ein wenig zwergmäfsig neben seinem ungleich stärkeren südatlantisclicn Eben 
bild c aus. Dort unterliegt ja auch der kalte Strom der übermächtigen mecha 
nischen Gewalt des Golfstroms. Einen gemeinsamen Zug haben sie aber doch, 
indem beide zwischen dem Festland und dem warmen blauen Strom eine kalte 
Strömung über die Küstenbänkc entsenden: es entspricht der grüne und kalte 
Labrador-Strom entlang den Neu-Engl and - Küsten bis Kap Hatteras im Norden 
genau der Falkland - Strömung von Staaten Eiland bis Rio de Janeiro des 
Südens.“ 
„Ein bei Weitem vollkommeneres Ebenbild der Vorgänge in der Falkland- 
Scc liefert jedoch das Meer südlich vom Kap der guten Hoffnung. Hier wird 
der warme Agul/ias-Stxoui ebenso wie dort der Brasilien-Strom iu scharfem 
Knie nach Osten herumgeworfen; auch hier erweist sich die kalte Strömuug 
als die relativ stärkere, indefs vermag eben der unterliegende Strom wenigstens 
einen Ast (und zwar einen sehr beträchtlichen) von der kalten Strömung abzu 
splittern, der alsdann seinen Weg nach Nordosten und Norden fortsetzt, um, 
mit der Verbiudungsströmung vermischt, den Benguela- oder südafrikanischen 
Strom zu bilden, aus dem sich weiterhin die grofse Aecjuatorial-Strömung ent 
wickelt. So wird denn auch im Siidatlantischeu Ocean ein in sich geschlossener 
Kreislauf licrgestcllt, wie er im Nordatlantischon wohlbekannt ist.“ 
„Es dürfte vielleicht für die Wahrscheinlichkeit der in dieser Abhandlung 
vertretenen Deutung bisher anders aufgefafster Thatsacheu sprechen, dafs so 
ähnliche Vorgänge sich auch überall auf ähnliche Ursachen zurückführen lassen.“ 
Die Winde und Strömungen in der Karimata-Strafse. 
Uebersctzung aus der niederländischen Zeitschrift „De Zee“, Jahrgang I883, 
Heft 7,') mit einigen einleitenden Bemerkungen. 
(Mittheilung von der Deutschen, Seeicarte.) 
Für Segelschiffe, welche vom Indischen Ocean kommend zur Zeit des 
NW-Mousuns nach Singapore bestimmt sind, scheint auf den ersten Blick der 
Weg durch die AWimata-Strafsc die den Umständen am meisten entsprechende 
Route zu bilden, insofern als diese Strafse von der ¿¡¡««da-Strafse aus mit deu 
in der Java-See herrschenden NW-Winden am leichtesten, leichter als die 
Banka- und die Gaspar-Strafso erreicht werden kaun, und weil sie ferner für 
die Fortsetzung der Reise nach Singapore. bei den im Nordcu der Linie auf- 
tretenden mehr nordöstlichen Windeu den vortheilhaftesten, weil am weitesten 
luvwärts gelegenen, Abfahrtsort bietet. Dasselbe gilt für die Reisen von 
Singapore nach Süden zur Zeit des SE-Monsuns. Auch für diese verspricht der 
Weg durch die Kan'maia-Strafse, da sic mit den südwestlichen Winden der 
Clnna-Seo am leichtesten erreicht werden kann, und bei den SE-Winden der 
Java-Sec für die Fortsetzung der Reise nach der Swwdo-Stiafse den möglichst 
günstigsten Abfahrtsort bietet, anscheinend die meisten Vortheilc. 
Trotzdem wird diese Route, wenigstens von den mit der Seewarte in 
Verbindung stellenden deutschen Scbiffeu, sowohl auf der Aus- als auf der 
Rückreise verhältnifsmäfsig selten genommen. Gewöhnlich wird die Banka- 
Strafse vorgezogen, oder auch - - auf der Ausreise nach Singapore zur Zeit des 
NW- rosp. NE-Mousuns in deu allermeisten Fällen — der Weg um die Nord- 
spitze von Sumatra herum und durch die A/«to«ra-Strafse eingeschlagen und 
zwar wohl hauptsächlich aus dem Grunde, weil man hier ein reineres, zum 
Wenigsten ein besser bekanntes Fahrwasser hat. Dieser Grund ist aber seit 
der, in letzter Zeit von der Königlich Niederländischen Marine ausgeführten, 
i) M. C. van Doom: „Winden en Strooinen in straat Karim ata.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.