Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Kleine hydrographische Notizen. 
441 
Direction Island und standen um 12 Uhr Mittags den 27. August auf 0° 8' S-Br 
und 107° 52' O-Lg. Der Wind war während des nächsten Etmals SE und S, 
Stärke 2—4. Zu Zeiteu traten auch leichte Böen mit Begen auf. Schitfsort 
am Mittage des 28. August: 0° 57' S-Br und 107° 16' O-Lg. 
Bei anhaltend frischer SSE- und SE-Briese kreuzten wir südwärts und 
erreichten am Mittage des 29. August 1° 54' S-Br und 107° 35' O-Lg. Am 
Nachmittage sichteten wir Gaspar-Insel in West und Ganong Tebato in SE */* S 
mifsweisend, und um 6 Uhr Abends standen wir nach Peilung auf 2° 42' S-Br 
und 107° 17' O-Lg. Um 6 Uhr 30 Min. wendeten wir und machten kleine 
Segel. Nachdem sich gegen 11 Uhr Abends der das Land zum Theil verhüllende 
Dunst verzogen hatte und ersteres genau erkennbar geworden war, steuerten 
wir durch Stolze Channel und Middle Pass. 
Um 3 Uhr 30 Min. Morgens den 30. August befanden wir uns nach 
Peilung von Barn- und Sawd-Isld. auf 2° 59' S-Br und 107° 7' O-Lg. Der 
Wind war anhaltend frisch von SE. Um 11 Uhr 30 Min. Vm. wendeten wir 
ostwärts. Schiffsort am 30. August Mittags: 3° 55' S-Br uud 106° 55' O-Lg. 
Kreuzten dann bei abwechselnd leichten und frischen südöstlichen Winden süd 
wärts und befanden uns am 31. August Mittags auf 4° 51' S-Br uud 106° 
34' O-Lg. 
Am Nachmittage war es flau und still bei Gewitterluft. Um 4 Uhr am 
folgenden Morgen Gewitterböen mit umlaufenden Winden, anfangs zwischen SW 
und NW, später bis N. Um 12 Uhr Mittags am 1. September peilte St. Nicolas 
Spitze S0 3 A0 und Pulo Button SzWV^W, mifsweisend. Mit leichten nördlichon 
und nordwestlichen Winden liefen wir darauf in die Sundastrafse ein und 
passirten um 4 Uhr Nachmittags I^owriÄ-PotVii-Feuerthurm. Hatten hier eine 
starke, nach S setzende Strömung. Nachdem am Abend der Wind auf SE um 
gelaufen war, gelangten wir ohne weitere nennenswerthe Ereignisse durch die 
Sundastrafse. Unser Schiffsort war am Mittage des 2. September, 11 Tage 
nachdem wir Singapore verlassen hatten, 7° 48' S-Br und 103° 50' O-Lg. 
Der bereits in der Sundastrafse einsetzende SE-Wind entwickelte sich 
zum SE-Passat. Im weiteren Verlauf der Reise wurden die von Maury für 
diese Jahreszeit gegebenen Schnittpunkte ziemlich genau innegchalten, und am 
42. Tage nach dem Abgänge von Singapore passirte „Kaiser“ das Kap der 
guten Hoffnung. 
Im Jahre vorher, ebenfalls zur Zeit des SW-Monsuns, auf einer Reise 
von Manila nach New-York, legte „Kaiser“ auf derselben Route die Strecke 
von 1° 32' N-Br und 108° 28' O-Lg bis 7° 6' S-Br und 104° 39' O-Lg in 
8 Tagen zurück. 
Sowohl auf der einen als der anderen Reise wurde nicht geankert.“ 
5. (D.S.) Hinsichtlich der Wahl der Strafse zum Eintritt in den 
Indischen Ocean auf der Rückreise von Soerabaya zu Ende Oktober 
und Anfang November macht Kapitän P. A. Vofs von der deutschen Bark 
„Anna Thormann“ in seinem meteorologischen Journale die folgende Bemerkung: 
„Am 21. Oktober 1882 verliefsen wir Soerabaya, um mit einer Ladung 
Zucker nach dem Kanal für Order zu segeln. Ich beabsichtigte, durch die 
Lombok Strafse zu gehen. Dieses Vorhaben mufste ich aber aufgeben; denn 
nachdem wir die Strafse am 30. Oktober erreicht hatten, fanden wir in der 
selben einen sehr starken, nach Nord setzenden Strom und dabei nur leichte 
und konträre Winde. Wir kreuzten bei diesen widrigen Umständen in der 
Strafse bis zum 2. November. Als ich dann einsah, dafs wir nichts gewinnen 
konnten, liefs ich nach der Bali Strafse abhalten. (Es wehte zur Zeit noch 
Ost-Monsun.) 
Am 4. November erhielten wir nördlich von der Bali Strafse einen 
Lotsen und erreichten an demselben Tage die Rhede von Banjoewangie. Am 
10. November befanden wir uns südlich, frei von der Strafse, nach Peilung in 
8° 50' S-Br und 114° 42' O-Lg. 
Durch die Bali Strafse hat man allerdings auch mehr gegen- als mit 
laufenden Strom; doch da es hier verschiedene Ankerplätze giebt, so treibt man 
doch nicht immer wieder zurück, und ist man erst den Berg Ikan passirt und 
hält sich nun der ./aea-Küste ziemlich nahe, so fühlt man auch nur noch den 
mitlaufenden Strom, indem der gegenlaufende durch Kap Slokka abgelenkt wird.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.