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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Witterung in Matupi. 
über mehrere Breitengrade ausdehnten. Wanne und kältere Streifen wechselten, 
ähnlich wie im Golfstrom mit einander ab. Ich passirte diese Stellen auf SW- 
und SO-Kurs. 1 ) Die schnelle Temperaturänderung wird wohl auf das kältere 
Bodenwasser aufserhalb der La Plata-Bank zurückzuführen sein und von dem 
Brasilstrom herrühren, der gegen die Kante der Bank stöfst und das kältere 
Bodenwasser mit nach oben führt. 
Die Reihentemperaturen wurden in zwei Lothungen erhalten. Um die 
Thermometer abzunehmen, wurde mit dem Eiuholen der Leine nicht angehalten. 
Sobald die Thermometer in meinen Bereich kamen, habe ich sie selber abgelöst, 
während gleichzeitig mit dem Einholen der Leine fortgefahren wurde. Ein 
Fehler in den Beobachtungen kann deshalb nicht wohl vorliegen. 
Witterung in Matupi (Neu-Britannien) 
während der Zeit vom 23. Mai bis zum 27. Juni 1882 nnd in Jaluit (Marsliall- 
Inseln) vom 27. Juli bis zum 22. August 1882, nach den Beobachtungen von 
Kapt. J. Kühne, von der deutschen Bark „Louise“. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) 
Nachdem bereits auf pag. 190ff. des Jahrg. 1882 der „Ann. d. Hydr. etc.“ 
ein Bericht über die Witterung in Matupi von Januar bis März 1881 erschienen 
ist, folgt im Nachstehenden, auf Grund der von Kapt. J. Köhne gemachten 
meteorologischen Beobachtungen, ein kurzer Ueberblick über das Wetter da 
selbst vom 23. Mai bis zum 27. Juni 1882. Es wird dadurch auch ein Ver 
gleich der Witterung dieser beiden Zeiträume ermöglicht. Den Anweisungen 
der Seewarte entsprechend wählte Kapt. Köhne als Beobachtungsstunden 8 Uhr 
Morgens, 2 Uhr Nachmittags und 8 Uhr Abends und notirte für dieselben alle 
Umstände, dio im meteorologischen Schiffsjournal vorgesehen sind. Aufserdem 
wurde täglich nach einem Minimum-Thermometer die niedrigste Lufttemperatur 
notirt. Die benutzten Instrumente sind Eigenthum der Seewarte und vor Antritt 
der Reise geprüft worden. Die Beobachtungen erscheinen zuverlässig. 
Die Beobachtungen über den Wind ergaben denselben in 49 Proc. aller 
Fälle aus südöstlicher Richtung. Der vorherrschende Wind vom 23. Mai bis 
zum 27. Juni war demnach der Passat, während umgekehrt von Januar bis März 
1881, der Zeit des Westmonsuns in der Sunda See und den nordaustralischen 
Gewässern, dem früheren Bericht zufolge der Wind in 51 Proc. aller Fälle aus 
nordwestlicher Richtung kam. Die Stärke des Windes betrug im Mittel nur 
2,0 der Beaufort-Skala. Durchschnittlich am regelmäfsigsten und am frischesten 
wehte der Passat um 2 Uhr Nachmittags. Um 8 Uhr Abends war er am 
schwächsten und am unregelmäfsigsten, vielfach durch Windstillen oder nord 
westliche Winde unterbrochen, welch letztere auch häufig für die Dauer der 
Nacht anhiolten. Neben der südöstlichen und östlichen Briese traten nur Wind 
stillen, Variabein und NW-Winde auf, aber keine Winde zwischen den Richtungen 
S und WNW und NNW bis NE. Steife, oder gar stürmische Winde wurden 
in der ganzen Zeit nicht angetroifen. Der Wind überschritt nie dio Stärke 
einer frischen Briese und aufser den vereinzelten Gewittern traten auch keine 
Böen auf. Dahingegen war der Wind in der Zeit vom Januar bis März 1881 
in den nicht seltenen Böen oft von bedeutender Stärke. 
Der mittlere Luftdruck — reducirt auf 0° Temperatur und auf das 
Meeresniveau — ergiebt sich für die Zeit vom 23. Mai bis zum 27. Juni aus 
den dreimal täglichen Beobachtungen zu 758,8 mm gegen 757,6mm in derZeit 
vom Januar bis März 1881. Für die einzelnen Beobachtungstermine 8 Uhr 
Morgens, 2 Uhr Nachmittags und 8 Uhr Abends war der mittlere Luftdruck 
759,5 mm, 757,9 mm und 759,1mm. Die tägliche Periode des Luftdrucks, in 
sofern als dieselbe aus den Ablesungen an den genannten Terminen zu erkennen 
ist, trat, mit Ausnahme von fünf Tagen, regelmäfsig ein. Die gröfste tägliche 
Schwankung war die vom 2. Juni gleich 3,1 mm, die geringste Schwankung 
l) Das Fortschreiten auf SW-Kurs war von einer Abnahme, das auf SO-Kurs gewöhnlich 
von einer Zunahme der Temperatur begleitet.
	        
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