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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Kin^aiige von nielcorolo^iodieii Journalen etc., ¿September 1^82. 
9. Februar überschritten worden. Als höchste Breite hatte man 60° S-Br in 
72° W-Lg am 12. Februar berührt. 
Nördlich von 50° S-Br fand „Bolton“ Winde, die vorherrschend aus süd 
westlicher, seltener aus nordwestlicher Richtung kamen. Unweit 38,5° S-Br in 
75,5° W-Lg nahm der vorher aus SW wehende Wind südöstliche Richtung an, 
frischte dann rasch auf und führte die Bark bis zum 27. Februar zum Hafen 
von Valparaiso. Die Dauer der Reise von 50° N-ßr ab betrug 77 Tage, 
im Stillen Ocean war 40° S-ßr in 7G° W-Lg am 23. Februar geschnitten 
worden. 
Von Valparaiso ging „Bolten“ wieder am 24. März in See, um nach 
Pisagua zu versegeln. Man erreichte diesen letzteren Platz am 1. April, und 
verliefs denselben wieder vollbeladeu am 12. Mai, um nach einem englischen 
Orderhafen zurückzukehren. Bei dom auf See gleich angetroffenen leichten 
Südwinde segelte die Bark über St. B.-Bug nach Westen, und fand, sowie mau 
sich etwas weiter von der Küste entfernt hatte, frischeren und raumeren Wind. 
Am 18. Mai befand sich T Bolten“ in Sicht der Insel Sf. Ambrose, am 23. Mai 
war man nach 31° S-Br in 84,5° W-Lg gelangt. Unweit dieses Punktes, wo 
der Passat zu wehen aufhörte, beobachtete man eine 24ständige Windstille, auf 
welche am 24. Mai eiu rasch auffrischender NW-Wind folgte. Nach dem Ein 
setzen desselben blieben Westwinde die herrschenden, und gelangte mau mit 
ihrer Hülfe bis zum 11. Juni zum Meridian des Kap Horn. Es waren hier 
30 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen und während dieser Zeit: 30° 
S-Br in 84° W-Lg am 22. Mai, 40° S-Br in 83,7° W-Lg am 28. Mai und 50° 
S-Br iu 81° W-Lg am 4. Juni überschritten worden. 
Im Atlantischen Ocean konnte „Bolten“ bei dort zunächst angetroffeneu 
nördlichen, wiederholt stürmisch auftretenden Winden nur langsamen Fortschritt 
erzielen. Es gelang dieses erst, nachdem der Wind am 19. Juni westliche 
Richtung angenommen hatte, und war die Fahrt dann bis nach 30° S-Br hin 
eine ungestörte und rasche. Unweit dieses Parallels stellten sich, folgend auf 
kurze Windstille, jene leichten anhaltenden hoch nördlichen Winde eiD, durch 
welche in diesem Meerestheile so häufig die Reisen ungebührlich verzögert 
werden. Die meistens über St. B.-Bug segelnde Bark wurde weit nach Osten 
verdrängt, und erreichte erst am 8. Juli in der Nähe von 21° S-Br uud 19,3° 
W-Lg die polare Passatgrenze. Der nördlich von dieser wehende frische und 
beständige Wind führte „Bolten“ bis zum 16. Juli zu der in 27,8° W-Lg über 
schrittenen Linie. Um die zwischen Kap Horn und diesem Punkto liegende 
Strecke zu durchsegeln, waren für M Bolten“ 35 Tage erforderlich gewesen; 
50° S-Br hatte man in 43° W-Lg am 21. Juni, 40° S-Br in 36,2° W-Lg am 
25. Juni, 30° S-Br in 27.5° W-Lg am 29. Juni, 20° S-Br in 19,8° W-Lg am 
9. Juli und 10° S-Br in 23,8° W-Lg am 12. Juli gekreuzt. 
In nördlicher Breite giug bei „Bolten“ derSE-Passat ohne vorhergehende 
Storung in den SW-Monsun über. Es wehte dieser letztere Wind jedoch wenig 
beständig, und als mau am 21. Juli nach 9,6° N-Br in 29,4° W-Lg gekommen 
war, stellte sich Malluug und Windstille ein. Am 22. Juli setzte unweit 10° 
N-Br in 29,5° W-Lg leichte östliche Briese ein, welche die Bark bis zum 
26. Juli nach 13,5° N-Br in 31,2° W-Lg führte, ln der Nähe dieses Punktes 
traf man den rasch auffrischenden NE-Passat, bei dem für längere Zeit eine 
rasche Fahrt erzielt werden konnte. Nachdem 27° N-Br überschritten wordeu 
war, verlor dieser Wind rasch seine Stärke. Unweit 28° N-Br beobachteto 
man au zwei Tagen ganz leisen östlichen Zug, und nachdem später noch wieder 
für eine Zeit laug etwas frischere östliche Briese geherrscht hatte, erreichte 
die Bark am 5. August iu etwa 32,3° N-Br und 38,8° W-Lg die polare Passat- 
grenzo. Auch nördlich vou ihr blieben unbeständige Ostwinde zunächst noch 
die vorherrschenden; erst, nachdem 40° N-Br überschritten worden war, traf 
man westlichen Wind von längerer Dauer. Am 25. August gelangte „Bolten“ 
zur Mündung des Kanals. Zur Vollendung der Reise waren 105 Tage erforderlich 
gewesen, ln nördlicher Breite waren von dieser Zeit 40 Tage zugebracht worden, 
und hatte die Bark dort: 10° N-Br iu 29,5° W-Lg am 22. Juli, 20° N-Br in 33,8° 
W-Lg am 28. Juli, 30° N-ßr iu 40,1° W-Lg am 4. August und 40° N-Br in 37,8° 
W-Lg am 1-1. August gekreuzt.
	        
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