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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., März 1883. 
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Am 28. April gelangte „Lima“ bei frischem Westwinde in Sicht der Küste von 
Java. Die Reise hatte bis dahin eine Dauer von 101 Tagen. Auf dem letzten, 
östlich von 80° O-Lg liegenden Reiseabschnitte war: 30° S-Br in 96,3° O-Lg 
am 13. April, 20° S-Br in 99,5° O-Lg am 18. April und 10° S-Br in 104,3° 
O-Lg am 22. April gekreuzt worden. Am 8. Juni ankerte „Lima“ auf der 
Rhede von Manila. 
Nachdem „Lima“ in Manila wieder eine für New- York bestimmte, aus 
Zucker und Hanf bestehende Ladung eingenommen hatte, wurde am 17. August 
die Reise nach diesem letzteren Platze angetreten. Der erste Theil derselben 
führte durch die Mindoro-, Basilan- und Mal'<« sar- S tr afse, und vollendete man den 
selben in 39 Tagen. Am 25. September befand die Bark sich in der Nähe von 
Anjer. Am 27. September war der offene Indische Ocean erreicht, in welchem 
das vom frischen Passate getriebene Schiff für längere Zeit raschen Fortgang 
nach SW erzielen konnte. Nachdem 20° S-Br überschritten worden war, nahm 
der Passat an Stärke ab; man konnte dann nur in langsamer Weise fortschreiten, 
und schliefslich wurde am 17. Oktober, unweit 26° S-Br in 53° O-Lg, die polare 
Passatgrenze angetroffen. Der schwache Wind veränderte sich dort nach NE, 
kehrte aber später, nachdem er sich vorher einige Tage in westlicher Richtung 
gehalten hatte, noch wieder zum östlichen Halbkreise zurück. Am 25. Oktober 
überstand „Lima“ in der Nähe von 31° S-Br und 33° O-Lg einen heftigen Sturm, 
der, in NW beginnend, sich später nach SW veränderte und aus dieser letzteren 
Richtung am schwersten wehte. Das Barometer erreichte während desselben 
keinen tieferen Stand als 757,6 mm. Die Umsegelung des Kap der guten Hoffnung 
wurde durch anhaltende Westwinde, die wiederholt bis zum heftigen Sturm Zu 
nahmen, sehr erschwert. Man konnte daher nicht eher als am 14. November 
die Länge dieses Vorgebirges überschreiten. Der frische SE-Wind, boi welchem 
dasselbe geschah, führte „Lima“ auch zum Parallel von 30° Süd zurück. Man 
überschritt denselben in 10,5° O-Lg am 18. November, 29 Tage später als 
dieselbe Breite im Indischen Ocean verlassen worden war. Während der Fahrt 
über dieses Meer hatte man: 10° S-Br in 95° O-Lg am 29. September, 20° S-Br 
iu 65° O-Lg am 10. Oktober und 30° S-Br in 42,6° S-Br am 22. Oktober; wie 
90° O-Lg in 13,2° S-Br am 1. Oktober, 60° O-Lg in 22° S-Br am 12. Oktober 
und 30° O-Lg in 33,2° S-Br am 29. Oktober geschnitten. 
Der vom 13. November von etwa 35,3° S-Br und 21,8° O-Lg ab herr 
schende SE-Wind, bei welchem „Lima“ die Länge der Kapstadt und auch den 
Parallel von 30° Süd überschritten hatte, war der Anfang des SE-Passates. 
Bei demselben vollendete man die Reise zur Linie, ohne dafs Störung irgend 
welcher Art beobachtet wurde. Am 14. Dezember ging die Bark in 33,8° W-Lg 
von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Sie hatte die zwischen 
30° S-Br und Linie liegende Strecke in 26 Tagen durchsegelt und auf derselben: 
20° S-Br in 0,5 W-Lg am 23. November und 10° S-Br in 19° W-Lg am 
5. Dezember gekreuzt. Am 27. November hatte „Lima“ sich in Sicht von 
St. Helena und am 12. Dezember von Fernando de Noronha befunden. 
In nördlicher Breite lag der Stillengürtel zwischen 3° N-Br in 34,2° W-Lg 
und 5° N-Br in 36,5° W-Lg. „Lima“ überschritt denselben bei unbeständigem 
Ostwinde in 2 Tagen und traf am 17. Dezember in der Nähe dos letzteren 
Punktes den NE-Passat an. Derselbe wehte später gegen Erwarten nur in 
sehr unbefriedigender Weise. Er trat überall nur in geringer Stärke auf 
und endete schon, als „Lima“ am 28. Dezember nach 20,4° N-Br in 58° W-Lg 
gekommen war. Der nordöstliche Wind sank dort zum ganz leisen Zuge herab, 
auf diesen folgte mehrere Tage später leichte Mallung und schliefslich noch 
wieder Wind aus östlicher Richtung. Am 8. Januar 1883 veränderte sich, un 
weit 28,5° N-Br in 72° W-Lg, der Wind durch S nach SW, und am 10. Januar 
wurde unweit 32° N-Br in 74,5° W-Lg ein heftiger Sturm aus W überstanden. 
Derselbe hielt mehrere Tage an, war von einer Abnahme des Luftdrucks bis 
auf 748,5 mm begleitet und zwang das Schiff zum frühzeitigen Beidrehen. Den 
letzten Theil der Reise legte „Lima“ schliefslich bei westlichen und östlichen 
Winden zurück. Am 22. Januar, nach 158 tägiger Reise von Manila her, wurde 
die Bai von New-York erreicht. Es waren damals seit dem Verlassen der 
/Swwda-Strafse 118 Tage verflossen. Im Nordatlantischen Ocean hatte man 
39 Tage zugebracht und dort: 10° N-Br in 43,6° W-Lg am 20. Dezember, 
Ana. d. Hydf. etc., 1883, Heft TO. 3
	        
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