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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., März 1883. 
sich aus bis nach 27,5° N-Br in 39,3° W-Lg. Unweit dieses Punktes, wo ein 
höchster Luftdruck von 774,0 mm beobachtet wurde, sank der Wind am 
6. Februar zum ganz leisen, unbeständigen Zuge herab. Derselbe wurde wieder 
holt von Windstille unterbrochen, war von längerer Dauer und wurde erst ver 
drängt durch den sich am 13. Februar iu der Nähe von 30,5° N-Br und 39° W-Lg 
einstellenden frischen SW-Wind. Durchstehend war indessen dieser Wind 
noch nicht, und obgleich westliche Winde die vorherrschenden blieben, mufste 
doch auch noch wieder mehrere Tage lang bei Ostwiuden gesegelt werden. Am 
27. Februar, dem 157. Tage nach dem Antritt der Reise, erreichte „Christine“ 
den St. Georgs-Kanal. Von dieser Zeit waren im Nordatlantischen Ocean 
35 Tage zugebracht worden. 10° N-Br hatte man in 31° W-Lg am 29. Januar, 
20° N-Br in 36° W-Lg am 1. Februar, 30° N-Br in 39° W-Lg am 12. Februar 
und 40° N-Br in 34,1° W-Lg am 18. Februar gekreuzt. 
4. Heise der Bremer Bark „Lima“, Kapt. L. Molirhuscn. 
Am 17. Januar 1882 überschritt die auf einer Reise von Cardiff nach Manila 
begriffene Bark „Lima“ den Parallel von 50° N. Ungefähr einen Tag früher 
war dasselbe von der von Cardiff nach Monte Video bestimmten Hamburger 
Bark „Thalassa“ geschehen, und vollendeten beide Schiffe ihre Reise zur Linie 
unter ähnlichen, schon im Rciseauszuge der letzteren Bark erwähuten Ver 
hältnissen. „Lima“ kreuzte: 40° N-Br in 20° W-Lg am 29. Januar, 30° N-Br 
in 23,5° W-Lg am 4. Februar, 20° N-Br in 26,2° W-Lg am 9. Februar und 
10° N-Br iu 25,5° W-Lg am 12. Februar. Die polare Passatgrenze war am 
5. Februar in der Nähe von 29° N-Br und 24,5° W-Lg angetroffen worden, und 
den Stillengürtel hatte man als zwischen 3,7° N-Br in 25° W-Lg und 1,8° N-Br 
in 24,9° W-Lg liegend beobachtet. Um ihn zu überschreiten waren 2 Tage 
erforderlich gewesen. Am 19. Februar ging „Lima“ in 26,4° W-Lg von der 
nördlichen zur südlichen Halbkugel über. Um von 50° N-Br her die Linie zu 
erreichen, waren 33 Tage erforderlich gewesen. Die mitsegelnde Bark „ Thalassa“ 
kreuzte den Aequator in 27° W-Lg am 21. Februar. 
Im Südatlantischen Ocean wurde südlich von 16° S-Br der anfänglich recht 
kräftig und beständig wehende Passat schwach und hielt in dieser Weise an 
bis zu der am 4. März in der Nähe von 27,5° S-Br und 32,3° W-Lg angetroffenen 
polaren Passatgronze. Der schwache Wind lief dort bei einem höchsten 
Barometerstände von 766 mm nordöstlich und kurze Z.eit darauf durch N nach 
NW. In langsam fortgesetzter Drehung veränderte sich der Wind weiter durch 
den westlichen Halbkreis und dann durch S zurück nachSE, ohne sich jedoch jetzt 
lange in diesem Quadranten zu halten. Bald hatte der Wind abermals westliche 
Richtung angenommen, und bei stürmischem Westwinde erreichte „Lima“ am 
16. März in 41,6° S-Br den Meridian von Greenwich. Der 16. März war der 
25. in südlicher Breite erlebte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br 
in 31,4° W-Lg am 23. Februar, 20° S-Br in 33° W-Lg am 27. Februar und 
30° S-Br in 31° W-Lg am 5. März geschnitten. 
Während die erforderliche Länge zurückgelegt wurde, hielt „Lima“ sich 
für längere Zeit in der Nähe von 44° S-Br. Dio dort angetroffenen Winde 
wehten fast nur aus westlicher Richtung, und wenn dieselben auch oft stürmisch 
waren, so konnte das tiefbeladene Schiff doch in jedem Falle bequem vor den 
Stürmen lenzen. Am 4. April, 19 Tage später als östliche Länge erreicht worden 
war, gelangte „Lima“ in 42,4° S-Br zum Meridian von 80° Ost. 
Auf dem Wege zum Passatgebiete wurde die Bark anfänglich von kräftigen 
nördlichen und westlichen Winden begünstigt. Nachdem „Lima“ aber von den 
selben nach 35° S-Br in 95,7° O-Lg geführt worden war, traten Ostwindo au 
deren Stelle, die nach kurzer Zeit nordöstliche Richtung annahmen und 
dem raschen Fortschreiten ein Ende machten. Aus leichter östlicher und 
westlicher Mallung entwickelte sich endlich am 16. April der SE-Passat. Die 
Grenze desselben schien in der Nähe von 23° S-Br und 96° O-Lg zu liegen. 
Bei schnell auffrischendem Passate segelte „Lima“ nun in rascher Fahrt nach 
10° S-Br. Nördlich von dieser Breite veränderte sich der Wind, indem er dabei 
an 2 Tagen ganz schwach auftrat, zuerst nach NE und später, nachdem die 
Windstärke wieder eine gröfsere geworden war, nach NW. Dieser westliche 
Wind war später von einer starken, nach Osten setzenden Strömung begleitet.
	        
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