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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., März 1883. 
Dieser von einem niedrigsten Luftdrucke von 753,3mm begleitete Sturm begann 
aus WSW und wehte am heftigsten aus NNW. Am 16. Januar traf „Christine“ 
in der Nähe von 29,5° N-Br und 44° W-Lg nordöstlichen Wind an, der später 
jedoch noch wieder durch längere Zeit anhaltende flaue westliche und südliche 
Winde unterbrochen wurde. Auf kurze Windstille folgte am 24. Januar in 
etwa 22° N-Br und 36,8° W-Lg der NB-Passat, bei dem die Reise einen 
rascheren Verlauf nahm. Der Passat begleitete das Schiff, bis dasselbe nach 
2,9° N-Br in 28,8° W-Lg gelaugt war. Die Ueberschreitung des hier beginnen 
den Stillengürtels erforderte zwei Tage. Nach Verlauf derselben stellte sich in 
1,6° N-Br und 28,8° W-Lg flauer südöstlicher Wind ein. Bei demselben über 
schritt das Schiff am 4. Februar den Acquator in 29,4° W f -Lg. Es waren bis 
dahin 30 Tage nach der Abreise von New-York verflossen. 30° N-Br war in 
47° W-Lg am 15. Januar, 20° N-Br in 35,7° W-Lg am 25. Januar und 10° N-Br 
in 32,5° W-Lg am 29. Januar, wie 60° W-Lg in 36,2° N-Br am 10. Januar 
und 50° W-Lg in 31,8° N-Br am 14. Januar gekreuzt worden. 
Der unweit 2° S-Br an zwei Tagen noch wieder zum leisen Zuge herab- 
gesunkene SE-Wind wurde erst unweit 2,5° S-Br etwas kräftiger, doch erreichte 
der SE-Passat später nirgendwo eine befriedigende Stärke. Erst als am 
17. Februar in der Nähe von 19° S-Br und 29,1° W-Lg die Windrichtung eine 
nordöstliche geworden war, wurde auch die Stärke eine gröfsere. Der Wind 
hielt sich nun, ohne die in diesem Moerestheile sonst so häufig vorkommenden 
Drehungen nach links zu beschreiben, noch für längere Zeit im östlichen Halb 
kreise, Man war am 27. Februar nach 34° S-Br in 12,5° W-Lg gelangt, bevor 
der Wind durch Nord nach NW drehte. Nachdem später noch an mehreren 
Tageu wieder östliche Winde geweht hatten, kreuzte „Christine“ am 4. März in 
38,4° S-ßr den ersten Meridian. Der 4. März war der 28. in südlicher Breite 
zugebrachte Tag. Während dieser Zeit war von dem Schiffe: 10° S-Br in 
32,4° W-Lg am 12. Februar, 20° S-Br in 29,1° W-Lg am 17. Februar und 
30° S-ßr in 22,4° W 7 -Lg am 21. Februar geschnitten worden. 
Beim Zurücklegen der erforderlichen Länge hielt das Schiff sich zunächst 
für längere Zeit in der Nähe von 39° S-Br und später, nachdem man östlich 
von 50° O-Lg gelangt war, zwischen 40° und 41° S-Br. Die angetroffenen 
nicht stürmischen Winde waren westlich von der eben erwähnten Länge recht 
veränderlich in ihrer Richtung, während sie ostwärts von diesem Meridiane fast 
nur aus hoch nördlicher, selbst nordöstlicher Richtung kamen. Am 29. März, 
dem 25. Tage nach der Ueberschreitung des Meridians von Greenwich, erreichte 
„Christine“ in 40,2° S-Br die Länge von 80° Ost. 
Auf dem Wege zum Gebiete des Passats wurden meist nördliche und 
westliche Winde angetroffen. Indem der Wind sich später langsam nach links 
veränderte, entstand aus ihm, ohne dafs vorher eine Störung eintrat, der Passat. 
„Christine“ erreichte dessen polare Grenze am 7. April in der Nähe von 27,5° 
S-Br und 101,5° O-Lg. Das Barometer zeigte dort auf einen Stand von 763,5mm. 
Der frische beständige SE-Passat führte das Schiff bis zum 14. April in Sicht 
von Java Head. Die Reisedauer bis dahin betrug 99 Tage. Auf dem letzten 
Reiseabschnitt war: 30° S-Br in 99,2° O-Lg am 5. April, 20° S-Br in 103,6° O-Lg 
am 9. April und 10° S-ßr in 105,4° O-Lg am 13. April gekreuzt worden. 
Am 5. Mai überschritt „Christine“ den Aequator in 105,4° O-Lg. Auf 
den ziemlich frischen südwestlichen Wind, bei dem dasselbe geschah, folgte eine 
sehr lange Zeit anhaltende leichte, höchst veränderliche Briese, die oft von 
längerer Windstille unterbrochen wurde. Als man bis zum 29. Mai nach 
19° N-Br in 117,1° O-Lg gekommen war, hielt sich der schwache Wind vor 
herrschend im nordöstlichen Quadranten und rückte man nun in noch lang 
samerer Weise als bisher vor. „Christine“ durchkreuzte bei demselben den 
Formosa-Kanal und hielt sich später in der Nähe der chinesischen Küste, 
bis endlich am 13. Juni, nach 159tägiger Reise, ein Ankerplatz in der Nähe 
des Bostimmungsplatzes erreicht wurde. Beim Durchsegeln der Chinesischen See 
hatte „Christine“ 5° N-Br in 106,2° O-Lg am 14. Mai, 10° N-Br in 109,4° O-Lg 
am 18. Mai, 15° N-Br in 114° O-Lg am 22. Mai, 20° N-Br in 116,4° O-Lg am 
30. Mai und 25° N-Br in 120° O-Lg am 7. Juni überschritten. 
Von Shanghai versegelte „Christine“ nach Zebu. Diese am 12. Juli 
angetretene und am 9. August beendete Reise führte durch den Formosa-Kanal,
	        
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