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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Hafen Tjilatjap. 
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vielen Dünste, mit denen die Luft dort stets gefüllt ist, raufs es daselbst sehr 
ungesund sein. Im Allgemeinen aber ist das Klima von Tjilatjap während des 
Ostmonsuns ebenso gesund, als dasjenige irgend eines Platzes an der Nordküste 
von Java, denn es weht fortwährend eine frische Briese und in der Nacht ist 
es sogar kühl. Im Westmonsun aber herrschen gefährliche Malarien, die infolge 
des westlich von Tjilatjap gelegenen Sumpfes „Kind der See* oder „Segara Anakan“ 
entstehen. In dieser Jahreszeit sollte man den Platz, wenn irgend möglich, 
vermeiden. 
Während meiner Anwesenheit in Tjilatjap, vom 10. September bis zum 
9. Oktober 1882, wurde der Hafen von einem Küstenfahrer, einem Suez-Dampfer, 
der Kaffee für Holland ladete, und einem Küstendampfer, der joden Moüat 
einmal von Batavia kommt, besucht. Als ich den Hafen verliefs, kam eine 
norwegische Bark von Samarang binnen, welche auch eine Ladung Zucker ein 
nehmen sollte. 
Hafenunkosten sind in Tjilatjap, aufser 16 2 /s Cts. Aukergeld für jeden 
Kubikmeter der Gröfse des Schiffes, gültig auf 6 Monate für ganz Java, nicht 
vorhanden. 
Sonstige Auslagen sind, wie folgt: 
Lotsgeld, einkommend bei 3 m (10 Fufs) Tiefgang . fl. 43 
„ ausgehend „ 4,8 m (16 Fufs) „ . *135 
Löschen des Ballastes für den Kogang = 1,5 Tonnen „ 2 
Preis des Sandballastes „ „ „ , „ 3 
Taglohn eines Coolie 80 Cts. bis * 1 
Für l /s Kilo frisches Fleisch * 0,40 
„ 1 Dutzend Hühner * 5 bis 6 
„ 50 Kilo Kartoffeln „ 8 bis 10 
„ 1 Legger Trinkwasser „1 
Das Trinkwasser mufs mit dem Schiffsboote von Noesa Kambangan, querab 
vom Schiffe, geholt werden. Dasselbe ist sehr gutes Quellwasser und wird 
vermittelst eines Schlauches in die Fässer geleitet. 
Bestimmung von sekundären Meridianen in Ostindien, China und 
Japan durch den elektrischen Telegraph. 
Als Fortsetzung der telegraphischen Bestimmungen von sekundären 
Meridianen, welche Lieut.-Commander Francis M. Green mit seinen Assistenten 
von der Ver. St.-Marine 1874/75 und 1875/76 in Wett in dien und 1878 an der 
Ostküste von Süd- Amerika, von Lissabon, Madeira und St. Vincent ausgeführt 
hat (s. „Aon. d. Hydx\ etc.“ 1876, pag. 32 ff., 1877, pag. 503 ff. und 1881, 
pag. 54 ff.), sind im Jahre 1882 von demselben amerikanischen Marine-Offizier 
unter Beihülfe von Lieut.-Commander C. H. Davis und Lieut. J. A. Norris 
die Längen von Singapore, Batavia, Kap St. James, Hongkong, Manila, Amoy, 
Shanghai, Nagasaki, Yokohama und Wladiwostok durch elektrische Zeitsignale 
bestimmt und als sekundäre Meridiane festgelegt worden. 
Die Details dieser Arbeiten werden im Laufe dieses Jahres in einer 
besonderen Denkschrift von dom „Bureau of Navigation, Navy Department“ zu 
Washington veröffentlicht werden. Ein Resumé der Ergebnisse der Breiten- 
uud Läugcubestimmungen ist in No. 19 der „Hydrographie Notice“, Washington 
18 w 3, gegeben, -welches wir hier nach dieser Quelle mittheilen. 
Zuvor wollen wir bemerken, dafs die Observationspunkte durch kurze 
Drathliuieu mit den Telegraphenämtern verbunden waren, so dafs die Beobachter 
an je zwei verschiedenen Stationen in telegraphischer Verbindung standen. 
Die Chronometerfehler in Bezug auf die Lokalzeit wurden durch zahl 
reiche Beobachtungen von Sterndurchgängen bestimmt und die Chronometer 
selbst durch wiederholte, zwischen den beiden Stationen ausgetauschte Tele- 
graphen-Signale mit einander verglichen. Die Breiten wurden durch Beobachtungen 
von Sternpaareu am Zenith-Instrument bestimmt.
	        
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