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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Februar 1883. 
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In nördlicher Breite endete der SE-Passat, nachdem er die Bark nach 
2,7° N-Br in 26,3° W-Lg geführt hatte. Der hier beginnende Stillengürtel 
werde bei aus südöstlicher Richtung vorherrschender Mallung in 2Vs Tagen 
überschritten, und nach Verlauf dieser Zeit am 25. Dezember in 4,2° N-Br und 
27,2° W-Lg der NE-Passat wieder angetroffen. Dieser bis nach 25° N-Br hin 
sehr kräftig wehende Wind dehnte sein Gebiet aus bis nach 25,2° N-Br in 
37° W-Lg. In geringer Entfernung von diesem Punkte endete derselbe am 
5. Januar 1883, bei einem Maximum des Luftdrucks von 770,0 mm, in Stille. 
Auf diese Stille folgte später Wind, der fast nur aus hoch nördlicher oder öst 
licher Richtung kam, und konnte man bei demselben daher nur in langsamer 
Weise fortschi eiten. Günstiger wurden die Verhältnisse, nachdem vom 
17. Januar in 34° N-Br und 25° W-Lg ab der Wind sich stetig im südöstlichen 
Quadranten hielt. Erst nachdem man von diesem Winde bis in geringe Ent 
fernung vom Bestimmungsorte geführt worden war, veränderte sich der Wind 
nach NW. Am 24. Januar, dem nächsten Tage, nachdem dieses geschehen war, 
kam die Küste von Portugal in Sicht, und am 25. Januar wurde im Hafen von 
Lüsabon geankert. Die Reise war in 108 Tagen vollendet worden. In nörd 
licher Breite hatte man 34 Tage zugebracht, und dort: 10° N-Br in 30,1° W-Lg 
am 28. Dezember, 20° N-Br in 35,8° W-Lg am 1. Januar und 30° N-Br in 
31° W-Lg am 11. Januar überschritten. 
6. Reise der Hamburger Bark „Ceres“, Kapb H. Malmcke. 
Am 17. Mai 1882, fünf Tage später als von der Elbe aus eine Reise 
nach Valparaiso angetreten worden war, befand sich die Bark „Ceres* in der 
Nähe von Lizard. Der dort damals wehende frische Ostwind hielt an, bis er 
das Schiff nach 44° N-Br in 12,3° W-Lg geführt hatte, und folgte in der Nähe 
dieses Punktes auf ihn südwestlicher Wind, bei dem sich nur ein sehr lang 
samer Fortgang erzielen liefs. Südlich von 40° N-Br, wo die Windrichtung 
häufiger eine günstige war, trat der Wind oft in unerwünscht geringer Stärke 
auf, und konnte man erst, nachdem am 4. Juni in der Nähe von 31,5° N-Br in 
17° W-Lg der NE-Passat augetroffen war, rascher fortschreiten. Der Passat 
entwickelte sich aus einem, dem höchsten Barometerstände von 769,5 miu wehen 
den, leichten nördlichen Zuge. Derselbe nahm nach kurzer Zeit an Stärke zu 
und führte die Bark dann rasch südwärts. Ain 15. Juni gelangte sie zu der 
in der Nähe von 7,3° N-Br und 25° W-Lg liegenden äquatorialen Passatgrenze. 
Nachdem darauf iu einem Tage der Stillengürtel überschritten worden war, 
wurde iu 6,5° N-Br und 25° W-Lg der SE-Passat wieder erreicht. Da aus 
Furcht vor einem zu westlichen Schnittpunkte der Linie später noch wieder für 
mehrere Wachen über B. B.-Bug gesegelt wurde, erreichte „Ceres* den Aequator 
in 28,4° W-Lg erst am 21. Juni. Die Bark hatte die zwischen Kanal und 
Linie liegende Strecke in 35 Tagen durchsegelt, und auf derselben: 40° N-Br 
in 13,3° W-Lg am 28. Mai, 30° N-Br in 18,4° W-Lg am 5. Juni, 20° N-Br in 
25° W-Lg am 10. Juni und 10° N-Br in 25,3° W-Lg am 14. Juni gekreuzt. 
Der SE-Passat, welcher, wie es im Juni so häufig der Fall ist, in der 
Nähe der Linie derartig raum war, dafs ein Ost von Süd liegender Kurs ein 
gehalten werden konute, wehte später aus einer sehr schraleu Richtung und 
war dabei auch höchst unbeständig. Schon unweit 15° S-Br in 32,6° W-Lg nahm 
der ganz flau gewordene Wind nordöstliche Richtung an, und schien schon 
dort die polare Passatgrenze erreicht zu sein. Südlich von derselben hielt 
sich der Wiud zunächst für längere Zeit im nordöstlichen Viertel. Nachdem 
22° S-Br überschritten worden war, traf man anhaltende, leichte, südliche 
Winde, die wiederholt auch von Stillen unterbrochen wurden. Drehungen des 
Windes um den ganzen Kompafs wurden nicht beobachtet. Westwinde, die 
bald kräftig wurden, stellten sich ein, nachdem 34° S-Br überschritten worden 
war. Bei diesen letzteren, iu ihrer Richtung jedoch sehr veränderlichen 
Wiuden wurde der übrige Theil des Weges nach 50° S-Br zurückgelegt. Am 
31. Juli führte ein frischer beständiger Nordwind die Bark nach dem in 
65,6° W-Lg überschrittenen letzteren Parallel. „Ceres* hatte bis dahin 40 Tage 
in südlicher Breite zugebracht und dort: 10° S-Br in 31,2° W-Lg am 26. Juni, 
20° S-Br in 33° W-Lg am 1. Juli, 30° S-Br in 38,8° W-Lg am 13. Juli und 
40° S-Br in 51,5° W-Lg am 21. Juli geschnitten.
	        
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