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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Februar 1883. 
SW, und legte man den letzten Theil der Reise bei fast nur aus westlicher 
Richtung kommenden Winden zurück. Nur als man dem Ziele schon ziemlich 
nahe war, stellte sich frischer SE-Wind ein. Bei demselben wurde am 3. August 
Tahiti erblickt und am 4. August im Hafen von Papeete geankert. Die Reise 
war von Lizard ab in 134 Tagen vollendet worden. 79 Tage waren verflossen, 
seit man den Meridian von Greenwich verlassen hatte, und während dieser Zeit 
war: 20° O-Lg in 44,3° S-Br am 23. Mai, 50° O-Lg in 42,4° S-Br am 6. Juni, 
80° O-Lg in 45,2° S-Br am 15. Juni, die Länge des Kap Leeutoin in 45,5° S-Br 
am 25. Juui, die der Südspitze von Tasmanien in 45,6° S-Br am 3. Juli, 
180° LäDge in 46° S-Br am 16. Juli und 150° W-Lg in 39,8° S-Br am 27. Juli, 
wie 40° S-Br in 161,5° W-Lg am 22. Juli, 30® S-Br in 150,4° W-Lg am 27. Juli 
und 20° S-Br in 146,2° W-Lg am 2. August gekreuzt worden. 
Am 9. Oktober verliefs „Aequator“ Tahiti wieder, um nach Lissabon zu 
segeln. Auf leichte Mallung und Windstille, die im Anfänge der Reise an 
getroffen wurde, folgte am 11. Oktober der rasch auffrischende SE-Passat, bei 
welchem über St. B.-Bug gesegelt wux-de. Indem man nach Süden hin Fortschritt 
machte, veränderte sich später der Wind nach links und schließlich wurde am 
17. Oktober unweit 26,5° S-Br in 149° W-Lg seine Richtung eine nordöstliche. 
In geringer Entfernung von jenem Punkte schien also damals die polare Passat 
grenze zu liegen. Ein höchster Luftdruck von 766,4 mm war in 25° S-Br 
beobachtet werden. Der Wind vollendete später mehrere Rundläufe nach links, 
die in ihrem Verlaufe der Bark gerade keine erwünschten Verhältnisse zur 
Förderung der Reise boten. Erst nachdem unweit 43° S-Br der Wind sich 
abermals durch N nach NW verändert hatte, hielt sich derselbe dauernd im 
westlichen Halbkreise, und liefs sich dann ein rascher Fortgang erzielen. Stürme 
wurden erst angetroffeü, nachdem man südlich von 55° S-Br gekommen war. 
Der erste ereignete sich am 11. November in der Nähe von 55° S-Br und 
84° W-Lg. Er wehte in aus südwestlicher Richtung kommenden Hagel- und 
Schneeböen, die bei zunehmendem Luftdrucke auftraten, am härtesten. Der 
beobachtete niedrigste Barometerstand war 743,3 mm. Während eines zweiten, 
längere Zeit als der obenerwähnte, anhaltenden Sturmes aus WSW passirte 
„Aequator“ am 15. November die Läuge des Kap Horn. Dieser Sturm wehte 
bei abnehmendem Luftdrucke; und erreichte dieser, nachdem der Sturm sieh 
schon gemäfsigt und der Wind nordwestliche Richtung angenommen hatte, erst 
jenen niedrigsten Stand. Als „Aequatoi-“ am 15. November in die Nähe des 
Kap Horn gelangte, waren 37 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. 
20° S-Br hatte man in 150,6° W-Lg am 12. Oktober, 30° S-Br in 145,4° W-Lg 
am 20. Oktober, 40° S-Br in 132,4° W-Lg am 29. Oktober und 50° S-Br in 
108° W-Lg am 5. November, ferner 150° W-Lg in 25,5° S-Br am 16. Oktober, 
120° W-Lg in 45° S-Br am 2. November und 90° W-Lg in 53,3° S-Br am 
10. November geschnitten. 
Im Atlantischen Occan nahm die Reise bei den dort zunächst angetrofl'eneu 
frischen Westwinden einen ferneren befriedigenden Verlauf. Dagegen waren 
die nördlich von 46° S-Br wehenden, hoch nördlichen, wiederholt bis zum 
heftigen Sturme zunehmenden Winde weniger günstig. Der heftigste dieser 
Stürme ereignete sich am 26. November in der Nähe von 44° S-Br in 34° W-Lg. 
Derselbe begann aus NE und wehte, nachdem der Wind sieh nach NW ver 
ändert hatte, aus letzterer Richtung am heftigsten. Der Luftdruck erreichte 
einen niedrigsten Stand von 734,5 mm. Nachdem sich der Sturm gemäfsigt 
hatte, folgten veränderliche Winde, die im Allgemeinen nicht ungünstig waren. 
Hoch nördliche Winde traf man an, nachdem 24° S-Br überschritten worden 
war, und schliefslich folgte auf Windstille am 13. Dezember in 20,5° S-Br und 
23° W-Lg der SE-Passat. Beim Einsetzen desselben wurde «in höchster Luft 
druck von 765,0 mm beobachtet. Von dem erst nördlich von 17,5° S-Br recht 
kräftig wehenden Passate wurde „Aequator“ bis zum 22. Dezember zu der in 
26,6° W-Lg überschrittenen Linie geführt. Die Bark hatte die zwischen Kap 
Horn und diesem letzteren Punkte liegende Strecke in 37 Tagen zurückgelegt. 
50° S-Br war in 42° W-Lg am 21. November, 40° S-Br in 29,5° W-Lg am 
29. November, 30° S-Br in 25,4° W-Lg am 4. Dezember, 20° S-Br in 22,9° W-Lg 
am 13. Dezember und 10° S-Br in 26° W-Lg am 18. Dezember gekreuzt worden.
	        
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