Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Februar 1883.
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von N durch W nach S und ging scbliefslich unmittelbar in den SE-Passat
über. Von 30° S-Br ab war die Richtung des Windes eine südöstliche, und
konnte dann in nächster Zeit eine recht befriedigende Fahrt erzielt werden.
Unweit 3° S-Br in 90,6° O-Lg lag am 4. August die äquatoriale Grenze des
SE-Passats. Der schwächer gewordene Wind veränderte sich auch dort durch
S nach SW, ohne dafs dabei Mallung oder Windstille auftrat. Bei mäfsigem
WSW-Winde überschritt „Deutschland“ am 6. August in 92,7° O-Lg den
Aequator. Auf dem Wege zu demselben war: 30° S-Br in 84,7° O-Lg am
26. Juli, 20° S-Br in 86° O-Lg am 30. Juli und 10° S-Br in 89° O-Lg am
2. August geschnitten worden. Der Mitsegler „Caroline Beim“ gelangte nach
10° S-Br in 105,6® O-Lg am 6. August.
Nachdem der mäfsige beständige Westwind „Deutschland“ in nördlicher
Breite bis nach 2,5° N-Br in 94,1° O-Lg geführt hatte, endete er dort am
7. August. Aus dem folgenden flauen südwestlichen Zuge entwickelte sich
zwei Tage später der allmählich auffrischende SW-Mousun, bei welchem der
letzte Theil der Reise in ungestörter Weise vollendet werden konnte. Am
15. August ankerte „Deutschland,“ in der Nähe von Rangoon. Die Dauer der
Reise von 50° N-Br her betrug 94 Tage.
Nachdem in Rangoon die Kohlenladung entlöscht und das Schiff aufs
Neue mit Reis beladen worden war, trat dasselbe am 13. September die Heim
reise nach dem Kanal an. Auf See wurde ganz leichte, oft von Stillen unter
brochene südwestliche Briese angetroffen, bei der nur in sehr langsamer Weise
Fortschritt gemacht werden konnte. Erst nachdem man am 23. September
10® N-Br in 96,6° O-Lg überschritten hatte, wurde der SW-Wind frischer.
Später wehte derselbe bei regnerischem Wetter in häufigen Böen oft sogar in
unerwünschter Stärke. Nachdem man südlich von 4° N-Br gekommeu war,
wurde der Wind wieder ganz schwach und unbeständig, doch führte er auch
dann noch häufig Böen herbei. Als der Wind in dieser Weise vier Tage lang
angehalten hatte und man mit seiner Hülfe nach 3® N-Br gelangt war, ver
änderte sich die Windrichtung nach NW und nahm die Windstärke dann auch
gleichzeitig wieder zu. Zum ersten Male nach Antritt dieser Reise liefs sich
dann ein rascher Fortgang erzielen. Am 4. Oktober überschritt „Deutschland“
in 94,8° O-Lg den Aequator.
In südlicher Breite wurde der frische Westwind unweit 4® S-Br an einem
Tage durch Windstille unterbrochen. Nachdem dieselbe geendet hatte, herrschte
noch wieder ein mehrere Tage anhaltender NW-Wind, von welchem „Deutschland“
bis zum 7. Oktober nach 6,8® S-Br in 93,5® O-Lg geführt wurde. In der Nähe
dieses Punktes sank der Westwind zum ganz leisen Zuge herab, und auf diesen
folgte einen Tag später ein mäfsiger, von häufigem Regen begleiteter NE-Wind.
Schliefslich entwickelte sich durch eine Drehung nach rechts aus diesem Winde
der SE-Passat. Die äquatoriale Grenze desselben schien am 11. Oktober in der
Nähe von 12° S-Br und 90° O-Lg zu liegen. Im Passatgebiete herrschte bis
nach 21,5® S-Br hin ein sehr frischer und beständiger Wind. Südlich von
dieser Breite trat der Passat schwächer auf und endete am 22. Oktober
unweit 24° S-Br in 61® O-Lg. Bei einem höchsten Barometerstände von
767,1mm sank dort der Wind zum ganz leisen, zwei Tage lang anhaltenden
Zuge herab. Später folgte noch wieder ein längere Zeit wehender frischer Ost-
wiud, der nur durch mehrere, nach links verlaufende Drehungen des Windes
unterbrochen wurde. Westwind von längerer Dauer stellte sich ein, nachdem
die Bark westlich von 30® O-Lg gekommeu war; doch konnte man auch bei
dem, da er nicht stürmisch auftrat, in befriedigend rascher Weise vorrücken.
Am 15. November überschritt „Deutschland“ bei frischem SE-Winde die Länge
der Kapstadt; und nachdem im Atlantischen Ocean der Wind, wie es so oft
geschieht, sich für kurze Zeit nach SW verändert, später aber wieder südöst
liche Richtung angenommen hatte, erreichte die Bark am 18. November in
9® O-Lg den Parallel von 30° Süd. Es waren 14 Tage verflossen, seit man
dieselbe Breite im Indischen Ocean verlassen hatte. Während der Fahrt über
dieses Meer war: 10° S-Br in 91,6° O-Lg am 10. Oktober, 20® S-Br in
72,5° O-Lg am 16. Oktober und 30° S-Br in 34,5® O-Lg am 4. November, wie
90° O-Lg in 12° S-Br am 11. Oktober, 60° O-Lg in 24,1° S-Br am 23. Oktober
und 30® O-Lg in 33® S-Br am 5. November geschnitten worden.
Aua. d, Hydr. etc., 1883, Heft TI.
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