Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge yoii meteorologischen Journalen etc., Februar 1883. 
361 
angetreteu, und vollendeten nun beide Schiffe unter schon erwähnten Verhältnissen 
ihre Reise über den Ocean. „Hedwig“ schnitt: 70° W-Lg iu 39,3° N-ßr am 
27. Dezember, 60° W-Lg in 39,1° N-ßr am 1. Januar 1883, 50° W-Lg in 
40,5° N-Br am 4. Januar und 30° W-Lg in 45,2° N-ßr am 11. Januar. Nach 
22tägiger Reise, am 17. Januar, und zwei Tage später als „Diamant“, gelangte 
„Hedwig“ in die Nähe von Lizard. 
2. Reise der Elsflether Bark „Humboldt“, Kapt. F. C. Meyerheine. 
Die auf einer Reise von Hamburg nach den Kanarischen Inseln begriffene, 
Elsflether Bark „Humboldt“ verlieft am 12. Juli 1882 den Kanal. Die bis da* 
hin schon mehr als drei Wochen lange Reise dieses Schiffes nahm im Atlantischen 
Ocean zunächst auch noch keinen befriedigenden Verlauf. Bei dem dort an 
haltend aus südwestlicher Richtung wehenden, mäfsigen Winde konnte man bis zum 
25. Juli nicht weiter, als nach 43,5° N-ßr in 10,5° W-Lg vorrücken. Erst 
nachdem unweit dieses Punktes der Wind eine nördliche Richtung angenommen 
hatte, liefs sich ein rascherer Fortgang erzielen, und legte man daun in sechs 
Tagen den letzten Theil der Reise zurück. Am 1. August wurde auf der Rhede 
von Las Palmas geankert. 
Am 9. September ging der „Humboldt“ wieder iu See, um nach Cienfuegos 
zu segeln. Man trat die Reise bei frischem Passate au, und herrschte derselbe 
unverändert, bis man am 18. September nach 20° N-ßr iu 38° W-Lg gelangt 
war. Westlich von diesem Punkte trat der Passat nur flau und unregelmäfsig 
auf, so dafs dort die Reise nur einen langsamen Verlauf nahm. Am 3. Dezember 
passirte „Humboldt“ den zwischen Guadeloupe und Antigua liegenden Kanal. 
Im Karaibischeu Meere trat der Passat wieder in gröfserer Stärke auf, und 
nachdem am 10. Oktober die zwischen Haiti und Jamaika befindliche Strafse 
durchsegelt worden war, wurde am 13. Oktober der Hafen von Cienfuegos 
erreicht. Zur Vollendung der Reise waren 34 Tage ei forderlich gewesen. 
Während dieser Zeit hatte mau: 30° W-Lg in 21,6° N-ßr am 16. September 
und 50° W-Lg in 17,9° N-Br am 26. Septomber gekreuzt. 
Von Cienfuegos vei segelte „Humboldt“ nach dem an der Nordküste vou 
Domingo gelegenen Hafen Monte Christi. Die Reise wurde am 3. November 
angetreten und bei sehr ungünstigen Verhältnissen in 20 Tagen vollendet. 
Nachdem die Bark in Monte Christi eine für Hamburg bestimmte Ladung er 
halten hatte, trat sie am 23. Dezember die Reise nach diesem Platze an. Der 
gleich zu Anfang derselben angetroffene Passat begleitete das Schiff bis nach 
26° N-Br in 72,4° W-Lg. Unweit dieses Punktes, wo ein höchster Barometer 
stand vou 767,0mm beobachtet wurde, lief der ganz flau gewordene Wind süd 
östlich. Er vollendete dann in ziemlich rascher Weise eine Drehung nach rechts 
und wehte später wieder aus östlicher Richtung. Nach einiger Zeit führte der 
Wind noch einmal eine ähnliche Drehung aus, bis schlieislich nördlich von 
31° N-Br durchstehende Westwinde einsetzten. Bei diesen nahm die, durch 
Sturm nicht sehr beunruhigte, Reise dann einen befriedigenden Verlauf, und am 
23. Januar 1883 erreichte „Humboldt“ den Kanal. Zur Vollendung der Reise 
waren 31 Tage erforderlich gewesen. Während derselben war: 30° N-Br in 
67° W-Lg am 31. Dezember und 40° N-Br iu 41° W-Lg am 12. Januar; wie 
70° W-Lg iu 28,8° N-Br am 30. Dezember, 60° W-Lg in 32,4° N-Br am 
5. Januar, 50° W-Lg in 37° N-Br am 10. Januar und 30° W-Lg in 42,3 N-Br 
am 15. Januar gekreuzt worden. 
3. Reise der Elsflether Bark „Deutschland“, Kapt J. Braue. 
Am 13. Mai 1882, sechs Tage später als von Cardiß aus eiue Reise 
nach Rangoon angetreten worden war, überschritt die Bark „Deutschland“ deu 
Parallel von 50° N. Der kräftige Ostwind, bei welchem dasselbe erfolgte, 
wurde am nächsteu Tage durch ganz leisen westlichen Zug unterbrochen, doch 
folgte auf diesen schon am 15. Mai wieder Ostwiud, der von längerer Dauer 
war, und bei dem die Reise einen befriedigenden Verlauf uahm. Die zwischen 
37° und 28,5° N-Br liegende Strecke legte man bei westlichem Winde zurück, 
und scbliefslich wurde am 25. Mai, in der Nähe von 26,5° N-Br und 19° W-Lg 
das Gebiet des NE-Passats erreicht. Der Luftdruck erreichte an diesem Tage 
einen höchston Stand von 766,6mm. Der sich aus ganz leisem östlichem Zuge
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.