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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

B?st«sckreihnimg auf medere» Breiten. 
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Die Korrektion aus Tafel I ist in diesen Fällen gleich Null; der Unter 
schied zwischen Kurswinkel und Azimut wächst allerdings bis zu l 9 , und es 
wird also auch das Stück eines um den Zenitalpunkt geschlagenen Kreises mit 
der richtigen Höhenkurve auf der Karte im Schnittpunkt uro 1° divergiren; 
dieser Unterschied ist aber zu vernachlässigen, da er erst auf 30 Sm Entfernung 
vom Schnittpunkt einen Fehler von */* Sm hervorruft. Die Verschiedenheit 
zwischen der Krümmung der Höhenkurve und der eines Kreises um den Zenital 
punkt ist innerhalb der genannten Grenzen und für die vorkommendeu Ent 
fernungen ganz unmerkbar. 
Das Verfahren ist demnach einfach Folgendes: Mau trägt den Zenital 
punkt des Gestirns in die Karte ein, seine Breite ist die Deklination, seine 
Länge der Greenwicher Stundenwinkel desselben, nimmt die gemessene Zenit 
distanz in don Zirkel und schlägt in der Gegend der ungefähren Breite des 
Beobachters ein Stück des Kreises um den Zenitalpunkt; so ist dies die 
Sumn er-Linie. 
Man kann als Mafsstab für die Zenitdistanz die Breiten Skala verwenden, 
doch mufs man achtsam sein, denjenigen Theil der Skala zu wählen, der gleich 
mäßig um die Abweichungsbreite herum liegt. Etwas weitläufiger aber sicherer 
ist es, wenn man die Zenitdistanz durch Multiplikation mit der Secans der 
Abweichung«breite in vergröfserte Distanz (die Hypotenuse in Merkator’s 
Dreieck) verwandelt, und diese daun aus der Längenskala in den Zirkel nimmt. 
Die Multiplikation wird mit der Koppeltafel ausgeführt: „Abwoichungsbreite als 
Kurs, Distanz in der Breitenunterschiedspalte geben die vergröfserte Distanz in 
der Distanzspalte.“ Die Abweichungsbreite wird auf Zehntel-Grade genau mit 
Hülfe der Tafel II gebildet. 
4. Die Konstruktion des Stundenwinkels allein für eine gegebene Breite 
kann mau unter Anwendung der Korrektionen aus Tafel I und II innerhalb der 
Grenzen dieser Tafeln stets auf einer Merkator-Karte vornehmen mit einer 
Genauigkeit, welche der Größe des Kartenmafsstabes entspricht. Der Schnitt 
punkt des betreffenden Breitenparallels mit dem Kreise um den Zenitalpunkt 
ist der Ort des Schiffes, das Stück des Kreisbogens ist jedoch bei größeren 
Zenitdistanzen und Breiten als unter 3. angegeben nicht die Sumn er «Linie, 
sondern diese mufs, wenn verlangt, besonders, senkrecht zum Azimut, gezogen 
werden. 
5. Es war bis hierher nur von der Stundenwinkel-Berechnung zur Längen 
bestimmung die Rede, es ist indefs klar, dafs eine nach den vorstehende» Regeln 
entstandene Sumner-Linie auch ebensogut zur Breitenbestimmung dienen kann, 
wenu das Gestirn dem Meridian nahe war. An Stelle der sonst üblichen Aufser- 
meridiansbreiten und Reduktionen auf den Meridian kann also ebenfalls eines 
der unter 1—4 besprochenen Verfahren treten, wenn die ungefähre Breite 
bekaunt ist. Besonders vortheilhaft ist hierfür das Verfahren unter No. 3, wenn 
die gegebenen Gröfsen die dort gesteckten Grenzen nicht überschreiten; man 
erhält auf äufserst einfache Weise ein vollkommen genaues Resultat, selbst wenn 
die geschätzte Breite um 20 Minuten falsch war. Bei den anderen Verfahren 
berechnet man, ganz wie dies oben geschehen ist, den Stundenwinkel für eine 
geschätzte Breite, zieht durch den so erhaltenen Punkt eine Sumner-Linie und 
verlängert diese nach Bedürfnifs, d. h. event. bis zum Schnittpunkt mit einer 
anderweitig gewonnenen zweiten Sumner-Linie, welche mehr in Richtung der 
Meridiane läuft und zur Längenbestimmung dienen soll. 
Nachdem in Vorstehendem die Anwendung kleiner Zenitdistanzen mehr 
fach anempfohlen ist, erübrigt noch, darauf aufmerksam zu machen, dafs die 
Höhenkurve hierbei unter Umständen bedeutend von der geraden Linie ab 
weicht, so dafs beim Gebrauch von langen Sumner-Linien Vorsieht geboten 
ist. Aus Tafel IV kann man ersehen, wie die Höhenkurve von einer Tangente 
an dieselbe sich entfernt, und kann nöthigenfalls mit Hülfe derselben einen Theil 
der Höhenkurve konstruiren. 
Erklärung und hehr auch der Tafeln. 
1. Die Tafeln I a—e geben den Unterschied zwischen dem Bogen eines 
gröfsten Kreises und dem der Loxodrome zwischen denselben Punkten innerhalb 
der Tropenzono sowie für Bogen bis zn 50° resp. 70° in Bogenminuten. Der 
selbe ist zu ersterem stets zu addiren, um die Loxodrome zu erhalten.
	        
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