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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Physische Oceanogruphic etc. zwischen 30°—flO° S-Di und 10°-—10° O-Lg. 
Dezember gröfser, als in den anderen Monaten (mit Ausnahme von Mai); auf 
der Heimreise fällt der gröfstc Procentsatz auf die Monate Februar, März, April 
und September. 
Lage. Die NE-Stürmc werden gewöhnlich in der östlichen Hälfte des 
Gebietes angetroffen, auf der Heimreise fast immer an der Südost-Küste von 
Afrika. 
Charakteristik. Die Stürme dieser Gruppe sind gewöhnlich von kurzer 
Dauer und geringer Stärke; sie setzen bald nach dem Beginn des Fallens des 
Barometers ein und verlieren häufig ihre Stärke als Sturm vor dem Eintreten 
des niedrigsten Luftdrucks; die ihnen gewöhnlich nachfolgenden südlichen oder 
südwestlichen Winde setzen ein, sobald das Barometer zu steigen beginnt. 
Wetterleuchten (lightning) zeigt sich zuweilen, bevor der Wind nach SW dreht. 
Wenn der SW-Wiud zu einem Sturme auffrischt, wie es häufig der Fall ist, 
so sind die NE- und SW-Stürme als Theile eines „exceptionelieu Sturmes“ 
zu betrachten (vgl. pag. 199). 
Mandvriren der Schiffe bei NE-Stürmen. Die NE-Stürme sind im all 
gemeinen in ihrer Stärke mäfsig und von schönem Wetter begleitet. Die 
Hauptgcfahr, mit diesen Stürmen zusammenzutreffen, liegt darin, dafs denselben 
gewöhnlich NW-, SW- und südliche, ja zuweilen selbst südöstliche Stürme folgen, 
und dafs daun sehr häutig dieselben die Stärke eines heftigen Sturmes erreichen. 
Oefters setzt der zweit© Sturm mit einer plötzlichen Drehung des Wiudes 
ein. Bei der Heimreise findet der Wechsel von NE auf SW gewöhnlich auf 
ungefähr 30° O-Lg statt. Es ist deshalb bei einem NE-Sturm nothwendig, mit 
grofser Aufmerksamkeit das Barometer, das Wetter, den Seegang etc. zu beob 
achten, und besonders, wenn man die Stürme in der Nähe der SO-Küste von 
Afrika antrifft. 
Bei einem NE-Sturm flaut der Wind oft unter die Stärke eines Sturmes 
ab, ehe der niedrigste Barometerstand beobachtet worden ist; za solcher Zeit 
findet zuweilen Wetterleuchten statt, und es beginnt eine Dünung aus der 
Richtung des zu erwartenden Windes zu laufen. Die Veränderung des Windes 
findet gewöhnlich mit dem Steigen des Barometers statt. 
Wie schon erwähnt, folgen den NE-Stürmcn unmittelbar Stürme aus 
anderer Richtung, uud werden diese „Exceptionelle Stürme“ genannt; dieselben 
werden später noch erwähnt werden. 
IV. Südöstliche Stürme. 
Häufigkeit. Diese Stürme bilden 10% aller Stürme des Gebietes; sie 
zeigen sich am häufigsten auf der Heimreise, und zwar in den Monaten Februar, 
März, November und Dezember, während sie auf der Ausreise am häufigsten 
im Juli—September auftreten. 
Lage. Die SE-Stürme sind auf der Ausreise gewöhnlich in der östlichen 
Hälfte des Gebietes angetroffen, während ihre Lage auf der Heimreise von den 
ihnen vorhergehenden Winden abhängig ist. 
Charakteristik. Ueber die Eintheilung der SE-Stürmo in zwei Klassen 
vergl. pag. 199. 
Manövnren der Schiffe bei SE-Stürmen. Dem System der SE-Stürme 
gehen nördliche und westliche Winde voraus; die Wiudänderungen dabei stimmen 
mit denjenigen überein, welche stattfinden, wenn ein barometrisches Minimum 
eine in nordöstlicher Richtung gegebene Stelle passirt. Wenn bei diesen Stürmen 
es nothwendig wird, beizudrehen, so mufs man den St. B.-Bug vorziehen, da 
hierbei das Schiff auf der linken Hälfte des Sturmsystems bleibt, gewinnen 
kann und auch mehr auf die See zu liegen kommt, sobald der Wind ändert. 
Die von schlechtem Wetter begleiteten SE-Stürme, denen südöstliche 
Winde vorausgegangen sind, bilden einen Theil der rechten Hälfte des Sturm 
systems, welches südostwärts fortschreitet. In diesem Falle müssen die Schiffe 
beim Beidrehen den B. B.-ßug wählen. 
Die von schönem Wetter begleiteten SE-Stürme sind leicht zu behandeln, 
obgleich diese häufig von heftigen, vom Tafelberg in die Tafel- Bucht hinunter 
wehenden Windstöfsen begleitet sind, welche einem Segelschiffe es oft sehr 
schwierig machen, den Ankerplatz zu erreichen.
	        
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