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Physische Oceanogruphic etc. zwischen 30°—flO° S-Di und 10°-—10° O-Lg.
Dezember gröfser, als in den anderen Monaten (mit Ausnahme von Mai); auf
der Heimreise fällt der gröfstc Procentsatz auf die Monate Februar, März, April
und September.
Lage. Die NE-Stürmc werden gewöhnlich in der östlichen Hälfte des
Gebietes angetroffen, auf der Heimreise fast immer an der Südost-Küste von
Afrika.
Charakteristik. Die Stürme dieser Gruppe sind gewöhnlich von kurzer
Dauer und geringer Stärke; sie setzen bald nach dem Beginn des Fallens des
Barometers ein und verlieren häufig ihre Stärke als Sturm vor dem Eintreten
des niedrigsten Luftdrucks; die ihnen gewöhnlich nachfolgenden südlichen oder
südwestlichen Winde setzen ein, sobald das Barometer zu steigen beginnt.
Wetterleuchten (lightning) zeigt sich zuweilen, bevor der Wind nach SW dreht.
Wenn der SW-Wiud zu einem Sturme auffrischt, wie es häufig der Fall ist,
so sind die NE- und SW-Stürme als Theile eines „exceptionelieu Sturmes“
zu betrachten (vgl. pag. 199).
Mandvriren der Schiffe bei NE-Stürmen. Die NE-Stürme sind im all
gemeinen in ihrer Stärke mäfsig und von schönem Wetter begleitet. Die
Hauptgcfahr, mit diesen Stürmen zusammenzutreffen, liegt darin, dafs denselben
gewöhnlich NW-, SW- und südliche, ja zuweilen selbst südöstliche Stürme folgen,
und dafs daun sehr häutig dieselben die Stärke eines heftigen Sturmes erreichen.
Oefters setzt der zweit© Sturm mit einer plötzlichen Drehung des Wiudes
ein. Bei der Heimreise findet der Wechsel von NE auf SW gewöhnlich auf
ungefähr 30° O-Lg statt. Es ist deshalb bei einem NE-Sturm nothwendig, mit
grofser Aufmerksamkeit das Barometer, das Wetter, den Seegang etc. zu beob
achten, und besonders, wenn man die Stürme in der Nähe der SO-Küste von
Afrika antrifft.
Bei einem NE-Sturm flaut der Wind oft unter die Stärke eines Sturmes
ab, ehe der niedrigste Barometerstand beobachtet worden ist; za solcher Zeit
findet zuweilen Wetterleuchten statt, und es beginnt eine Dünung aus der
Richtung des zu erwartenden Windes zu laufen. Die Veränderung des Windes
findet gewöhnlich mit dem Steigen des Barometers statt.
Wie schon erwähnt, folgen den NE-Stürmcn unmittelbar Stürme aus
anderer Richtung, uud werden diese „Exceptionelle Stürme“ genannt; dieselben
werden später noch erwähnt werden.
IV. Südöstliche Stürme.
Häufigkeit. Diese Stürme bilden 10% aller Stürme des Gebietes; sie
zeigen sich am häufigsten auf der Heimreise, und zwar in den Monaten Februar,
März, November und Dezember, während sie auf der Ausreise am häufigsten
im Juli—September auftreten.
Lage. Die SE-Stürme sind auf der Ausreise gewöhnlich in der östlichen
Hälfte des Gebietes angetroffen, während ihre Lage auf der Heimreise von den
ihnen vorhergehenden Winden abhängig ist.
Charakteristik. Ueber die Eintheilung der SE-Stürmo in zwei Klassen
vergl. pag. 199.
Manövnren der Schiffe bei SE-Stürmen. Dem System der SE-Stürme
gehen nördliche und westliche Winde voraus; die Wiudänderungen dabei stimmen
mit denjenigen überein, welche stattfinden, wenn ein barometrisches Minimum
eine in nordöstlicher Richtung gegebene Stelle passirt. Wenn bei diesen Stürmen
es nothwendig wird, beizudrehen, so mufs man den St. B.-Bug vorziehen, da
hierbei das Schiff auf der linken Hälfte des Sturmsystems bleibt, gewinnen
kann und auch mehr auf die See zu liegen kommt, sobald der Wind ändert.
Die von schlechtem Wetter begleiteten SE-Stürme, denen südöstliche
Winde vorausgegangen sind, bilden einen Theil der rechten Hälfte des Sturm
systems, welches südostwärts fortschreitet. In diesem Falle müssen die Schiffe
beim Beidrehen den B. B.-ßug wählen.
Die von schönem Wetter begleiteten SE-Stürme sind leicht zu behandeln,
obgleich diese häufig von heftigen, vom Tafelberg in die Tafel- Bucht hinunter
wehenden Windstöfsen begleitet sind, welche einem Segelschiffe es oft sehr
schwierig machen, den Ankerplatz zu erreichen.