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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Kleine Hydrographiselic Notizen. 
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Her Grund bestaud aus weifoom Schlamm und Korallen und war sehr deutlich 
sowohl auf der Jiank selbst, als auch an der Kante derselben zu sehen. An 
dieser Stelle hatte die Hauk eine Ausdehnung von 1 Sm in der Richtung 
Ost—West. 
7. (D. S.) Bemerkungen über die Durehsegeluug der Allas-Stral'se 
und die in derselben gefundenen Strömungen und Tiefen von Kapitän 
J. P. Fischer, Führer des deutschen Vollschiffes „Henry“: 
„Auf uuscrcr Reise vou Curdiß nach Hongkong befanden wir uns am 
H 23. Februar 1882 um (>'/■.' Uhr .Morgens etwa 20 Sm SzE der Insel Pandita, 
welche im südlichen Eingauge der Lombock Straße liegt, uud da wir die Unmög 
lichkeit ciosaheu, die Lombock Straße zu erreichen, weil der sehr leichte Wind 
vorwiegend nördlich war, so setzten wir den Kurs nach der Alias Straße. Aut 
24. um Mittag peilte Lombock Peuk NNE, um 12 Uhr Nachts Ringlet Point NNB; 
um 4 Uhr Nachmittags am 25. standen wir auf der Linie Ringlet Point—Tafel 
berg, in der Mündung der Alias Straße. Bei deu nördlichen und nordöstlichen 
Winden setzte der Strom stark nach S. Versuchten aufzukreuzen. Am Nach 
mittage des 20. wellte leichter östlicher Wind, mit dem wir um 5 Uhr Ringlet 
Point passirten. Da cs windstill wurde, trieb uns die Strömung wieder aus der 
Stralse hinaus. Während der Nacht kreuzten wir gegen einen 3Sm die Stunde 
nach S setzenden Strom vor der Strafse. Um 6 Uhr Morgens am nächsten 
Tage kam lebhafte östliche Briese durch, welche uus wieder bei Ringiet Point 
vorbei brachte, worauf es leider wieder stille wurde, und wir um 9*/* Uhr 
Vormittags iu 28,8iu (16 Fad.) Tiefe bei Bully, unter der Küste von Lombock, 
aukern mufsten. Während des ganzen Tages, au dem wir vor Anker lagen, 
setzte die Strömung mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 Sm die Stunde 
südlich. Au diesem Tage kamen Malayen zum Besuch au Bord. Als um 3 Uhr 
Morgens, den 28. Februar, der Strom nördlich setzte, lichteten wir bei leichtem 
nordwestlichen Zuge den Anker. Um 9‘/> Uhr setzte eine frische Briese aus 
NE ein, aber der Strom lief uoch stark nach N. Uuter beständigem Lotheu, 
wobei die Tiefe über sandigem Meeresboden zwischen 41,4 uud 48,6m (23 und 
27 Fad.) schwankte, lagen wir nach der Küste von Lombock über. Plötzlich nahm 
die Wassertiefe auf 27 und 21,6 m (15 und 12 Fad.) über Felsen- und Korallen- 
grund ab, uud als diese Stelle überschritten war, fänden sich 36 m (20 Fad.) 
Tiefe und schwarzer Sandgrund. Näher nach der Küste von Lombock nahm die 
Wassertiefe allmählich ab. Um 10 Uhr wurde auf 18 m (10 Fad.) Tiefe uud 
Sandgrund Dttbbel Island in SOzO geankert. Als um 8 Uhr Abends leichte 
westliche Briese durchkam und die Strömung nach S schwächer wurde, lichteten 
wir den Anker und kamen auch anfänglich mit eiuer Fahrt von 3 bis 4 Sm 
leidlich gut voran; als aber der Wind abflaute, wurde das Schiff trotz der 2 Sm 
Fahrt, mit der es durch das Wasser lief, während der Nacht bedeutend zurück 
getrieben. Um 5 Uhr Morgens schien der Strom zu kentern, als aber um 
10 Uhr Vormittags (am 1. März) die Seebriese aus NE durchkam, waren wir 
gezwungen, auf 12,6 m (7 Fad.) Tiefe uud Felseugruud zu ankern. Es wurde 
ein Boot ausgesetzt, um die Tiefen in der Umgebung des Schiffes näher zu 
untersuchen. Schon dicht hinter dem Schiffe betrug die Wasseitiefe 30,6 m 
(17 Fad.) über Saudgruud und bei der Annäherung au die Küste wurde die 
Wassertiefe allmählich geringer. Lichteten deshalb den Anker wieder, liefsen 
das Schiff dem Lande zutreiben und ankerten dann von Neuem auf 29 m 
(16 Fad.) über Saudgruud. Dieser Felsenrücken, auf dem ich zuerst aukerte, 
zieht sich von Rocky oder Rotsige Island bis ungefähr nach Bully in einem 
gewissen Abstande längs der Lombock-Küste, denn auf dieser Linie habe ich 
bei meinen Lotbungeu stets felsigen ßodeu uud geringere Tiefen gefunden als 
eben innerhalb derselben, woselbst bei abnehmender Tiefe nach der Küste guter 
Ankergrund vorhanden ist. Während des 1. März war zwar auf unserem Anker 
platz kein Gegenstrom bemerkbar, aber es blieb den ganzen Tag über wiudstill. 
Um 3 Uhr Morgens, den 2. März, konnten wir bei leisem westlichen Zuge 
wieder unter Segel gehen. Es wurde indefs bald wieder wiudstill, doch setzte 
die Strömung uns nicht nach S zurück. Mit der aber bald ein setzenden leb 
haften Briese und bei einer nordöstlich setzenden Strömung kreuzten wir rasch 
dem nördlichen Ausgange der Alias Straße zu uud standen um 12 Uhr Mittags 
in der Breite von Rocky oder Rotsige Island. Je weiter wir uns von der
	        
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