Beschreibung <!er Westküste von Borne«.
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Fahrwassers NO, und dasselbe bleibt ungefähr 1 Sw vou deu Bergen an der
Nordküste der Insel entfernt. Die geringste Wassertiefe aufserhalb dieses
Fahrwassers auf den Bänken findet man OSO von der Insel Antoe (Baroc),
woselbst bei Niedrigwasser sich nur 4,2m Wasser, Schlawmgrund, befinden. Von
Westen einsteuernde Schiffe müssen 0*/*N auf die höchste Spitze des Maja-
Gebirges zuhalteu, bis die Insel Antoe in Deckpeilung mit der westlichsten und
gröbsten der Matin- (Masten Ticga•) Inseln ist. Vou hier steuere man NO, bis
Gadoeng Nord peilt, und dann auf den östlichen Gipfel des Berges Roembocr
zu, so dafs der hohe südliche Gipfel von Penebangan an der Aufsenkantc der
Berge au der Südseite der Bucht zu sehen ist. Darauf steuere man OSO auf
die Mitte der Mündung zu. Der äufserc Tlieil des Fahrwassers, bis Gadoeng
Nord peilt, ist über 2000m breit und die Kauten sind daselbst Hach, so dafs
mau dieselben anlothen kann. Weiter nach Innen zu nimmt die Breite bis auf
ca 1000m ab, und hier sind die Kanten des Fahrwassers steil aufsteigeud.
Durch den Mya-Flufs, in welchem sich tiefes Wasser befindet, gelangt man
nach den Flüssen Koembang und Padang Tikar. Goenoeng Gadoeng (Berg Gadong)
liegt in 0° 50' 25" S-Br und 109° 28' 21" O-Lg.
Die Intel Antoe (Baroe) ist dicht bewaldet und hat felsige Ufer.
Dieselbe liegt vor der Mündung des Flusses Maja, innerhalb der 5m-Linie. Bei
klarer Luft ist sie 12 Sm weit sichtbar und dient als Landmarke für die An-
segelung der Mündung des ¿/«/«-Flusses, wobei man, NO steuernd, ungefähr
2 Sm südlich die Insel passiren mufs. Die höchste Spitze von Antoe liegt in
1° 3' 29" S-Br und 109° 17' 6" O-Lg.
Die Inseln Masien Tiega sind die beiden dichtbewaldeten, in NNW
von Antoe 4 Sm von der Küste entfernt liegenden Inseln. Die westliche der
selben ist gröfser als die östliche, uud kann man diese Inseln gewöhnlich
schon auf 20 Sm Abstand erkennen. Dieselben liegen innerhalb der 5m-Liuic
ungefähr 300m WSW—ONO von einander entfernt, und ihre Ufer sind felsig
und steil. Westlich der Inseln findet mau bei 300m Abstand noch 3,4m Wasser,
Schiammgruud, aber nördlich uud südlich der Inselu ist selbst bis 600m Abstand
viel flacheres Wasser, desgleichen auch zwischen den Inseln und der Küste.
Der Gruud besteht auch hier überall aus Schlamm, nur dicht am Ufer findet
mau Steine. Ungefähr in NO von diesen Inseln befinden sich auf dem Fest-
laude, in der Nähe der Mündung des kleinen Flusses Rata, einige Fischerhütten.
Schiffe mit weniger als 3,4m Tiefgang können über die, zwischen den Antoe-
und Masien Inseln befindliche Schlammbank herübeigeheD, um die Mündung
des Flusses Maja anzusteueru, doch ist solches nicht anzurathen, da mit der
Strömung des Flusses viel Treibholz, unter welchem öfters schwere Baumstämme
sind, herunter treibt, und welches sich hier auf dem flachen Wasser zuweilen
festsetzt. Vor einigen Jahren hat der Königliche Dampfer „Linge“ des Nachts
auf derartiges Treibholz gestofsen; der „Hydrograaf“ hat auch jetzt an dieser
Stelle vergebens nach Riffen oder Untiefen gesucht.
Hunas oder Ananas und Mulang Merakit sind drei dichtbowaldete
Fclseninseln, welche östlich der Masien TVigm-Inseln liegen. Nanas ist die
westlichste, gröfste und höchste derselben und bat ein kegelförmiges Aeulscre.
Die beiden Inseln Malang Merakit liegen sehr dicht bei einander und ungefähr
2 Sm OSO von Nanas entfernt. Alle drei sind durch eine Schlammbank mit
einander verbunden, welche nördlich des durch den ¿/a/a-Flufs führenden Fahr
wassers liegt. Da diese Inseln 4 Sm von der Küste entfernt liegen uud die
Schlammbank nur sehr flach ist, so können dieselben nur bei der Fluth mit
Booten besucht werden.
Der Fluß Padang Tikar ist der breite tiefe Strom, welcher ca 16 Sm
nördlich der Masien Tiega mündet. Auf der Barre vor der Mündung befinden
sich bei Niedrigwasser 7 m, eine gröfsero Tiefe, als man vor jeder audereu
Flufsmündung an der Westküste von Borneo findet. Das über die Barre führende
bequem anzulothende Fahrwasser, in welchem bei Niedrigwasser über 5m Wasser
ist, erstreckt sich in der Richtung ca Ost—West und ist 4 Sm breit. Von
Westen kommend, erblickt man gewöhnlich auf 11 bis 12 Sm Abstaud zuerst
die hohen Tjemara-Bäume auf der Spitze Padang Tikar, von der nördlich sich
die Mündung befindet, und mufs man, um das tiefste Wasser zu finden, O'/sS
auf die hohen Bäume zu steuern. Auf diesem Kurse kommt man in die Deck